Doppelmord Babenhausen

@Minu17
btw: Hier ist auch eine der vielen Widersprüchlichkeiten im Urteil zu betrachten. Während auf Seite 8/9 davon die Rede ist, dass der Vermieter nichts unternehmen wollte, wird auf Seite 215 jedoch die Aussage des Vermieter beschrieben, dass er nach der Beschwerde von Fam. Darsow sehr wohl mit Hrn T. versuchte zu sprechen, dieser aber in keiner Weise zum Gespräch bereit war.

Wireless schrieb:Hier ist auch eine der vielen Widersprüchlichkeiten im Urteil zu betrachten

...mag sein; aber es unterstützt auch in keinster Weise die Aussage, dass die Darsows nichts mehr
unternommen hätten bezüglich der Lärmbelästigungen. Im Gegenteil, dass Herr T. alkoholisiert Tag
und NACHTS randalierte, wird ja völlig abgestritten...

KonradTönz1 schrieb:Sehr fundierte Meinung. So einseitig und windig argumentiert ja nichtmal Frau Darsow.

es tut mir leid,aber etwas anderes kann ich nicht erkennen.Es lässt sich auch nicht erkennen weshalb ich einseitig und windig argumentieren sollte,im Gegenteil,es war eine rationale Feststellung von mir- wir haben doch alle das Ergebnis vor Augen , ein Urteil das auf Indizien beruht.

zweiteGeige schrieb:wir haben doch alle das Ergebnis vor Augen

Du hast aufgerundet 7 % des Ergebnisses vor Augen ;-)

@fortylicks
Das waren die ursprünglichen Belästigungen Jahre vor der Tat. Diese werden nicht abgestritten. Die Lärmquelle hat sich zumindest nach dem Urteil im Laufe der Zeit geändert. Belästigungen durch die Tochter oder die Ehefrau des Hr. T. wurden zu diesem Zeitpunkt nicht dokumentiert. Das kam dann wohl erst später.

Das ist auch ein guter Punkt, warum mich dieses Indiz zweifeln lässt

Schimpanski schrieb: Im Urteil lese ich nur von diesem einen Webseiten Besuch für die Bauanleitung des Schalldämpfers mit anschließendem Ausdruck. Man müsste doch Annehmen, dass A.D. bei seiner mutmasslichen Schalldämpfer Recherche, mehrmals im Internet unterwegs war. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er mit einem einzigen Seitenaufruf schon das passende für sein Vorhaben gefunden hatte. Auf seinem Privatrechner wurde ja nichts diesbezüglich gefunden.

das würde nämlich die Aussage untermauern, dass jemand anderer aus der Firma die Seite hätte besuchen können, ohne es sich genau gemerkt zu haben.

ansonsten ist es wirklich schwer nachvollziehbar, warum man sich dazu nicht mehrere Seiten anschaut. Gerade, weil der Schalldämpfer nicht gehalten hat. Er wurde ja von Kriminalbeamten nachgebaut und war erst brauchbar, als eine gewisse Befestigung angefertigt wurde. Warum hätte AD also nicht nach einem anderen Schalldämpfer gesucht, das Problem wird er auch gehabt haben, oder er ist pfiffiger als die Kriminalbeamten ;). Das würde aber wiederrum nicht zu jemanden passen, der handwerklich gesehen 2 linke Hände hat.

Wireless schrieb:Die Lärmquelle hat sich zumindest nach dem Urteil im Laufe der Zeit geändert.

Das impliziert, dass es weiterhin Lärm gab. Und das wäre auch das Wahrscheinlichste; denn das Benehmen
der Familie Toll wird im Laufe der Jahre nicht ein völlig anderes geworden sein. Ich würde gern Entlastendes
für AD sehen wollen - aber finde leider nichts. Ich kann aber subjektiv völlig nachvollziehen, wie es bei
der Persönlichkeit des AD und diesen immerwährenden Lärmbelästigungen zu dieser Tat kam. Für mich
ist das stringent "logisch". Wobei ich respektiere, dass man das anders auslegt...

@fortylicks
Ich kann ja auch nur lesen, was im Urteil steht. Dort ist die Belästigung umfangreich beschrieben (übrigens auch Probleme anderer Nachbarn mit den Tolls, auch die holten mal die Polizei). Für mich bleibt da nur festzustellen, dass es 8 Jahre vor dem schrecklichen Mord Hr. T. und dessen Randale auf Grund des Alkohols Anlass zu Beschwerde gab und vor der Tat dann wohl eher Tochter und Ehefrau. Ob es zwischenzeitlich dann eher ruhig war, wird nicht beschrieben, könnte man aber annehmen, wenn die beiden Quellen nicht nahtlos ineinander übergegangen sind.

KonradTönz1 schrieb:Weil die Recherchen ergeben haben dürften, dass man eine schwerstbehinderte Frau nicht aus ihrem gewohnten Umfeld herausklagen kann. Geschweige denn, dass man sie zum Schweigen verurteilen kann. Hätte er da noch das Anwalthonorar bezahlen sollen um sich das bestätigen zu lassen?
All das passt übrigens zu der Annahme, dass sich im Vorfeld der Tat ein Gefühl der Hilfs- und Auswegslosigkeit zunehmend verdichtet haben muss.

Es kommt sogar noch schlimmer (oder besser, je nachdem): Darsow, der ja auch ausweislich des Urteils ein kontrollierter Mann sein soll und auch ausweislich des Urteils die mildere Variante hätte wählen wollen, hätte auf rechtlichem Wege sehr einfach zum Ziel kommen können - denn es gab nicht eine Lärmbelästigung, sondern zwei.

Die eine durch die behinderte Tochter - rechtlich auch nicht unmöglich (im Widerspruch zu dem, was das Urteil behauptet), aber in der Tat etwas schwierig.

Die zweite aber durch den angeblich ständig um 4 Uhr nachts rumramenternden Klaus Toll.

Und gegen den, der nicht behindert war, hätte Darsow sowas von locker eine Unterlassung durchgekriegt! Warum tat er es nicht, wo er doch so kontrolliert war und darauf bedacht, die mildeste Lösung seines Problems zu unternehmen? Warum taten es die anderen Nachbarn nicht?

Etwa deswegen, weil die Lärmbelästigung gar nicht so schwerwiegend war?

ich gebe zu, das mit den zwei Lärmbelästigungen ist mir auch erst jetzt in all seinen Konsequenzen aufgefallen. Tja, der Wald und die Bäume...

@pfiffi

....ich kann Dir jetzt da nicht ganz folgen....

Was hätte denn eine Unterlassung gegen den Herrn T. bringen sollen?
Wie hätte man es umsetzen sollen?
Zu welchem "Ziel" hätte er denn kommen können?

Das ist auch ein guter Punkt, warum mich dieses Indiz zweifeln lässt

Schimpanski schrieb:
Im Urteil lese ich nur von diesem einen Webseiten Besuch für die Bauanleitung des Schalldämpfers mit anschließendem Ausdruck. Man müsste doch Annehmen, dass A.D. bei seiner mutmasslichen Schalldämpfer Recherche, mehrmals im Internet unterwegs war. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er mit einem einzigen Seitenaufruf schon das passende für sein Vorhaben gefunden hatte. Auf seinem Privatrechner wurde ja nichts diesbezüglich gefunden.


das würde nämlich die Aussage untermauern, dass jemand anderer aus der Firma die Seite hätte besuchen können, ohne es sich genau gemerkt zu haben.

Vorzüglich, Danke, Ihr Beiden! Indeed. Zuhause = nicht drauf gesurft. Wenn im Internet-Kaffee drauf gesurft - warum das entscheidende Amnsurfen dann vom verfänglichen Firmenrechner aus?

Kann ich sowieso nicht dran gklauben, weil er sich die Waffe absolut geräuschlos beschafft haben soll, den Schalldämpfer geräuschlos gebaut, alles geräuschlos entsorgt-- aber die bauanleitung vom Firmenrechner aus, mit Ausdruck?

stupormundi schrieb:....ich kann Dir jetzt da nicht ganz folgen....

Was hätte denn eine Unterlassung gegen den Herrn T. bringen sollen?
Wie hätte man es umsetzen sollen?
Zu welchem "Ziel" hätte er denn kommen können?

Das kann Dir ein Jurist besser erläutern als ich.

4 Uhr nachts rumramentern geht gar nicht - da kriegste, wenn du das belegen kannst, sofort rechtliche Handhabe.

ergänzend:

http://www.gevestor.de/details/vermieter-richtiges-umgehen-bei-laermbelaestigung-714316.html

Darsow war zwar nicht Mieter, häte aber Tolls vermieter auf Abhilöfe verklagen können - bis zur Kündigung Tolls durch den Vermieter.

@pfiffi

zum Thema surfen:

Man könnte es aber auch so auslegen, dass er eben möglichst
wenig Spuren hinterlassen wollte, also nicht öfters danach gesucht hat.



und zum Rumgeschreie nachts:

Was hilft mir ein gerichtlicher Beschluss zum Ruhehalten wenn
es sich um psychisch gestört oder Alkohol kranke Menschen handelt?
oder welche Handhabe soll er bekommen?
Und eine Kündigung durch den Vermieter wäre ja wieder an der behinderten Tochter gescheitert.......er kann ja nicht nur dem Vater kündigen.....

stupormundi schrieb:und zum Rumgeschreie nachts:

Was hilft mir ein gerichtlicher Beschluss zum Ruhehalten wenn
es sich um psychisch gestört oder Alkohol kranke Menschen handelt?
oder welche Handhabe soll er bekommen?
Und eine Kündigung durch den Vermieter wäre ja wieder an der behinderten Tochter gescheitert.......er kann ja nicht nur dem Vater kündigen.....

Wieso wäre eine Kündigung wegen des ständigen Lärms des nichtbehinderten vaters wegen der behinderten Tochter gescheitert? Hä? Haben Väter behinderter Töchter carte blanc, sich rechtswidrig zu verhalten?

@pfiffi
Von wem willst du denn da eine Unterbindung erzielen?
Erstmal ist man bei Ruhestörungen jegliche Art dazu angehalten - die Polizei zu rufen!
Ohne diesen Akt- geht gar nichts... Was willst du der Polzei dann erzählen: da fleucht und kreucht jemand des nachts im Garten rum... bringt seinen Müll raus... und stört einfach mein Empfinden von Ruhe? Die lachen dich erstmal aus...

Oder soll das Gericht eine Unterlassung erteilen, dass jemand sich im Hause zu bestimmen Urzeiten nicht bewegen darf... Hier kommt dann eins zum anderen... inkl. des Geschrei's der Tochter - und der Mutter ... Ist die Ruhe dann schnell mal futsch...

@pfiffi

und wenn eine Kündigung gegen den Vater (nehmen wir mal an er war der Mieter) durchgehen würde, wie kriegst Du die Familie dann aus der Wohnung,
wenn die nicht wollen?
Dass kann sich über Jahre ziehen und für den Vermieter noch zur Folge haben, dass er auch keine Miete mehr einnimmt....

stupormundi schrieb:und wenn eine Kündigung gegen den Vater (nehmen wir mal an er war der Mieter) durchgehen würde, wie kriegst Du die Familie dann aus der Wohnung,
wenn die nicht wollen?
Dass kann sich über Jahre ziehen und für den Vermieter noch zur Folge haben, dass er auch keine Miete mehr einnimmt....

Wenn der Vermieter kein geld mehr sieht dauerts keine Jahre, you better believe it.