Doppelmord Babenhausen

Ma_Ve schrieb:Deshalb meine Frage: Partikel = Krümel ???

Ich finde die Fraga auch völlig berechtigt. Aus dem Bauch würde ich sagen: die Größe wahrscheinlich von...bis...
Die "Krümel" sollen am Tatort gefunden worden sein. Insbesondere auch auf dem Bett der Ehefrau und der Tochter.

im Urteil steht "kleine Bruchstücke" - also wohl schon mit blossen Auge sichtbar.
Aber es waren sehr viele Teilchen um alle Leichen herum.. - sicher auch kleine Partikel

@S_C
Mag sein dass ich jetzt einem Denkfehler aufsitze... Drum formulier ich es mal als Frage...

Was war zuerst bekannt? Dass man Bauschaum fand war zumindest den Ermittlern klar, aber auch AD? Und schlossen die Ermittler daraus direkt auf ein selbst gebastelten Schalldämpfer oder kam Ihnen das erst mal nur merkwürdig vor, bis sie die Internetrecherche von AD entdeckten und erst dann auf einen Schalldämpfer schlossen..
Vielleicht hatten sie auch selbst erst mal eine andere Theorie zu den Partikeln und verwarfen diese erst als sie die Website fanden. An der Stelle könnte Strate ebenfalls einhaken, da es mehrere Möglichkeiten gäbe diese Fussel zu erklären. (Wobei mir keine einfällt)

@Redjune
ne es war wohl so das der Bauschaum gleich entdeckt und analysiert wurde. Dann kam die Frage auf wo der Bauschaum herkommt und die Idee das man damit einen Schalldämpfer bauen könnte.
Dann sind die Ermittler auf die Schweizer Seite der Anleitung gestossen - und von der Schweiz aus das die Seite auch von jemand bei der Fa. Aumann aufgerufen wurde. Da kam dann die Hausdurchsuchung und der eben die verlinkung zum dem Rechner von AD gefunden.

Akkarsy schrieb:@Redjune
ne es war wohl so das der Bauschaum gleich entdeckt und analysiert wurde. Dann kam die Frage auf wo der Bauschaum herkommt und die Idee das man damit einen Schalldämpfer bauen könnte.
Dann sind die Ermittler auf die Schweizer Seite der Anleitung gestossen - und von der Schweiz aus das die Seite auch von jemand bei der Fa. Aumann aufgerufen wurde. Da kam dann die Hausdurchsuchung und der eben die verlinkung zum dem Rechner von AD gefunden.

Wow! Das ist doch mal gute Ermittlungsarbeit? Ich verstehe nicht, was es daran dauernd zu kritisieren gibt. Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie Ermittler durch Kombinationsgabe, ein wenig Kreativität und mithilfe technischer Verfahren ein bestimmtes Indiz herausarbeiten. Klar genügt so etwas isoliert betrachtet noch nicht für eine Verurteilung. Aber das war ja hier auch nicht der Fall.
Bin gespannt wo Strate da ansetzen wird. Es genügt ja für ein WAV nicht mehr, Einzelindizien an einzelnen Stellen madig zu machen.

@Redjune
So wie es @Akkarsy beschrieben hat, ist es gewesen. Dazu kam dann noch, dass sich AD während der Routinebefragung der Nachbarn offenbar seltsam verhalten hatte. Die Telefonate mit seinem Versicherungsvertreter wegen der Kostenübernahme der Anwaltskosten, seine Recherche über DNA usw. waren für die Ermittler sowas wie ein Sargnagel, denn zu dieser Zeit bestand ja noch gar kein Anlass für AD, so zu handeln.

ich hab mir jetzt nochmal großere Teile des Urteil reingezogen - also Bauschaum hin oder her - Internetrecherche hin oder her - das sind ja nie "Beweise" gewesen sondern immer nur Indizien. Dazu kommt ja auch m.M. nach sein "Nachtatverhalten" sehr massiv - die vielen vielen Widersprüchlichen Angaben - niemand anders auch nur annähernd als Täter in Frage käme - + Möglichkeit und Motiv

@KonradTönz
Falls du mich meintest - ich kritisiere nicht, ich bin fasziniert ;)

Das würde ja bedeuten dass die einfach so mal in der Schweiz verlangt haben dass die darbieten wer in den Wochen / Monaten ihre Seite besucht hat und zufällig landeten sie diesen Treffer. Hör ich nicht gedacht dachte ja es war anders rum..

@Redjune

Redjune schrieb:Das würde ja bedeuten dass die einfach so mal in der Schweiz verlangt haben dass die darbieten wer in den Wochen / Monaten ihre Seite besucht hat und zufällig landeten sie diesen Treffer. Hör ich nicht gedacht dachte ja es war anders rum..

Dank der Vorratsdatenspeicherung geht das, der Rest ist Amtshilfe ;)

Trotz allem fehlen mir für so eine Verurteilung wichtige Antworten auf folgende Fragen:
Wo hatte AD die Waffe her?
Wo ist die geblieben?
Konnte AD tatsächlich so einen Schalldämpfer herstellen und einsetzen?
Wo soll der denn geübt haben, wenn selbst die Spezialisten erstmal basteln und üben mussten?
In welchen Klamotten hatte er geübt und wo sind die geblieben?
Wann soll AD den Bewegungsmelder so fein säuberlich abgeklebt haben?
Wieso konnten trotz Dämpfer 2 Schüsse von den Nachbarn gehört werden?
Wieso gab es sonst keine weiteren Schmauchspuren im Hause Darsow oder in dessen Auto?
Wieso wurde die Suche mit den Hunden auf dem Gelände der Fa. Aumann abgebrochen?
Wieso führte eine Fährte in Richtung Rodgau?
Wieso konnten im Haus der Tolls keine Spuren erschnüffelt werden?
Wieso gab es überhaupt keine Spuren von AD im Hause Toll?
Wieso sprach Astrid Toll von 2 Männern?

Wäre ich Richter, hätte ich alleine schon diese Fragen für mich als Urteilsfinder beantwortet wissen wollen. Ansonsten: Freispruch und zwar ohne wenn und aber.

@S_C
zu fast jedem deiner Punkte steht was im Urteil

Hier mal ein Beispiel

S_C schrieb:Konnte AD tatsächlich so einen Schalldämpfer herstellen und einsetzen?

S_C schrieb:Wieso konnten trotz Dämpfer 2 Schüsse von den Nachbarn gehört werden?

Vielleicht lässt sich ja die erste Frage mit der zweiten beantworten? Er war womöglich nicht in der Lage den Schalldämpfer richtig anzufertigen, daher konnten ja auch Schüsse gehört werden. Das widerspricht aber dennoch nicht der Internetrecherche und der Absicht einen Schalldämpfer zu verwenden. Vielmehr entspricht es der Lebenswirklichkeit, dass Menschen etwas planen und der Plan dann aber nicht richtig funktioniert. Insbesondere wenn wegen

S_C schrieb:Wo soll der denn geübt haben, wenn selbst die Spezialisten erstmal basteln und üben mussten?

Die Umsetzung des Planes nicht unter realistischen Bedingungen geprobt werden kann.

Und die Frage

S_C schrieb:In welchen Klamotten hatte er geübt und wo sind die geblieben?

hat der Richter ja als beantwortet angesehen.

@Akkarsy

Akkarsy schrieb:zu fast jedem deiner Punkte steht was im Urteil

Nein. Ich kenne das Urteil auch. Und "fast" wäre mir als Richter nicht ausreichend.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Vielleicht lässt sich ja die erste Frage mit der zweiten beantworten? Er war womöglich nicht in der Lage den Schalldämpfer richtig anzufertigen, daher konnten ja auch Schüsse gehört werden.

Nein. Laut Urteil sollen die ersten beiden Schüsse von den Nachbarn gehört worden sein, die anderen acht nicht mehr. Erkläre mir das mal bitte und am besten gleich den Tatablauf dazu.

Das widerspricht aber dennoch nicht der Internetrecherche und der Absicht einen Schalldämpfer zu bauen.

Davon habe ich auch nicht gesprochen. Die Recherche gab es und den Ausdruck auch. Ohne Zweifel sogar. Und das beides über den PC von Andreas Darsow getätigt wurde auch. Mehr aber auch nicht.

KonradTönz1 schrieb:Die Umsetzung des Planes nicht unter realistischen Bedingungen geprobt werden kann.

Logisch. Aber:
AD hatte lange nicht die gleiche Routine in Waffebedienung und -einsatz wie die Profis. Vom Bau eines Bauschaumschalldämpfers erst gar nicht zu reden. Er musste geübt haben. Ein Charakter wie AD überlässt das wichtigste bei so einer Tat doch nicht dem Zufall. Kein Typ, der einen Dreifachmord plant, tut das.

KonradTönz1 schrieb:hat der Richter ja als beantwortet angesehen.

D E R bzw. dieser Richter. ICH als Richter noch lange nicht.

Wieso steht im Urteil eigentlich nichts über blutige Schuhabdrücke? Spätestens beim Verlassen des Tatortes muss der Hauseingangsbereich, in dem Hr. Toll lag, vor Blut nur so getrieft haben. Zudem war es ja dunkel. Konnte AD das Haus verlassen, ohne dabei solche Spuren zu hinterlassen? Daran glaube ich nicht wirklich.

@S_C
Soweit ich mich erinnere wurde von einem Schuhabruck mal gesprochen, der jedoch nur die Schuhspitze im Blut zeigte. Daraus ließ sich aber nichts rekonstruieren.

@Wireless
Und wie logisch ist das in deinen Augen?

@S_C
Keine Ahnung. Ich kenne die Blutverteilung im Raum nicht. Sofern es möglich war, wird ein Täter wohl immer versuchen die Blutlachen zu meiden.

@Wireless
Das ist der Punkt. Laut Gericht hat der Täter die Tür hinter sich geschlossen, also muss es im Haus finster gewesen sein. War Festbeleuchtung im Haus? Keine Rede davon. Haben die Nachbarn irgendeinen Lichtschein hinter den Fenstern gesehen? Nichts bekannt. Also wie konnte der Täter dann durch den engen blutigen Vorraum, ohne mehr Spuren zu hinterlassen?

@S_C
Mmmh, vielleicht verstehe ich dich nicht richtig, aber Hr. Toll wird Licht im Flur angemacht haben und selbst wenn die Räume dunkel waren wird der Täter für eine Lichtquelle gesorgt haben. Er wird kaum vorgehabt haben im stockfinsteren durch die Gegend zu stochern. Zudem sind laut Zeugenaussagen die Jalousien bei den Tolls ständig unten gewesen. Somit waren Lichtquellen im Haus nach außen nicht sichtbar.

S_C schrieb:Wieso steht im Urteil eigentlich nichts über blutige Schuhabdrücke? Spätestens beim Verlassen des Tatortes muss der Hauseingangsbereich, in dem Hr. Toll lag, vor Blut nur so getrieft haben. Zudem war es ja dunkel. Konnte AD das Haus verlassen, ohne dabei solche Spuren zu hinterlassen? Daran glaube ich nicht wirklich.

Stimmt: weil A.D. keine Flügel hat, kann er es nicht gewesen sein :-D

Aber Spaß beiseite: Die Tochter hat doch gewischt...

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Aber Spaß beiseite: Die Tochter hat doch gewischt...

Stimmt, das kommt auch noch dazu.