Misses_F schrieb:Wenn ich es richtig verstanden habe, will er beweisen, dass gar kein Schalldämpfer verwendet wurde.
Ich habe es eher so verstanden, dass es er annimmt, dass es nicht der angenommene selbstgebaute Schalldämpfertyp mit Bauschaum war.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2416120/Unschuldig-hinter-Gitternab 38:55
Frau.N.Zimmer schrieb:Ich frage mich warum die Nachbarn dann " nur" 2 Schüsse gehört haben.
Das ist ja ohnehin insgesamt für mich nicht richtig nachvollziehbar.
Es gibt da ja mehrere mögliche Varianten.
1. Die Effektivität des Schalldämpfers war nicht besonders gut.
Das gilt dann für innen und außen. D.h. Schüsse außen waren für die Nachbarn hörbar, jedoch müssten die Schüsse innen für die beiden Frauen auch hörbar gewesen sein. Sie sind jedoch offensichtlich nicht erwacht. Fraglich ist auch, ob das Haus nach außen so gut isoliert, dass die Nachbarn nachdem sie wach waren, gar nichts mehr hörten? Auch leise stark gedämpfte Schüsse könnten noch wahrnehmbar gewesen sein, wenn man darauf fokussiert ist.
2. Schalldämpfer wurde nachträglich montiert.
Das ist vom Tatablauf her kaum vorstellbar, dass nach den ersten beiden Schüssen auf Hr. T. der Täter sich die Zeit nahm ein Schalldämpfer zu montieren. Hierfür fehlt der Grund. Es wäre möglich, dass der Dämpfer und die Pistole getrennt transportiert wurden und das spätere Opfer unerwartet früh die Tür öffnete, somit die Montage des Schalldämpfers noch nicht durchgeführt war.
3. Schalldämpfer ließ in seinen Dämpfungseigenschaften nach.
Das würde bedeuten, dass die hörbaren Schüsse am Ende der Tat abgeben wurden. Der Tatablauf wäre also ein anderer. Allerdings steht im Urteil ja das die Partikelmenge (Bauschaum) abnahm von unten nach oben. Es ist dann eher nicht vorstellbar, dass das Opfer auf dem die meisten Partikel lagen als letztes beschossen wurde. Dazu kommt, dass der Täter dann das Haus von Hrn.T. unbemerkt und zerstörungsfrei betreten haben müsste, da Hr. T. ja arglos schien (Stichwort Müllbeutel). Es müsste sich dann also um nachträgliche 2 "Fangschüsse" gehandelt haben.
4. Es wurde kein Schalldämpfer verwendet.
Hier gilt dann auch wie unter 1., wenn die Schüsse außen hörbar waren, warum wurden die Opfer nicht wach? Isoliert das Haus wirklich so gut, dass die Schüsse dann nicht mal gedämpft hörbar waren? Dazu kommt, dass die Bauschaumpartikel dann anders erklärt werden müssten.
Ich tendiere zu 3. , denn aus meiner Sicht sind damit die meisten Ungereimtheiten geklärt.
- die Nachbarn konnten keine weiteren Schüsse hören, weil es die letzten waren
- die gedämpft hörbaren Schüsse im Haus waren für die Nachbarn im Schlaf noch nicht wahrnehmbar
- der Täter hatte nach den letzten Schüssen genügend Zeit sich vom Tatort wegzubewegen, bis der erste Nachbar am Fenster stand und die Gegend beobachtete