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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

12.05.2019 um 18:29
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ein oft gehörter Klassiker: "Ein Vater würde nie aus nichtigem Anlass riskieren, wegen Mordes von seinen Kindern getrennt zu werden".

Das ist ein absolutes Null-Argument, weil es von vorneherein widerlegt ist: Mordmotive sind so gut wie immer banal, im Verhältnis zur Schwere der Tat. Und viele Mörder haben Kinder.
Nee, zählt zu den Tathemnnissen, mit denen man sich natürlich auseinandersetzen muss.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Daher hat er die Tat ja auch akribisch geplant.
Das nennst Du akribisch geplant?

Das hätte man aber auch deutlich schlauer anstellen können ...


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Doppelmord Babenhausen

12.05.2019 um 18:36
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Daher hat er die Tat ja auch akribisch geplant.
Das nennst Du akribisch geplant?

Das hätte man aber auch deutlich schlauer anstellen können ...
Hinterher ist man immer schlauer. Es ist unzulässig, späteres Wissen auf die Vergangenheit zu projizieren und das Verhalten des Täters danach zu beurteilen. Nach diesem Prinzip wären alle überführten Mörder - inklusive hochintelligente Serientäter - saudoof, weil sie ja nicht an das gedacht hätten was sie letztendlich überführt hat. Richtig ist von dem Kenntnisstand und dem Erwartungshorizont des jeweiligen Täters vor der Tat auszugehen.
Darsow hatte erstens keine ausreichenden IT - Kenntnisse um die Möglichkeiten der Computerforensik einschätzen zu können. Und zweitens musste er auch nicht damit rechnen, dass überhaupt an seinem Arbeitsplatz gesucht würde. Es ist absolut plausibel wenn man annimmt, dass er dachte er käme davon wenn er direkte Spuren am Tatort vermeidet. Ein fehlendes Alibi kann man naturgemäß nicht kompensieren und beim Motiv dachte er womöglich , dass er die Belastung herunterspielen könne.

Die aufgedeckte Computerrecherche hat ihm das Genick gebrochen. Ohne die, hätte er gute Chancen gehabt mit dem Mord davonzukommen. Eine respektable Leistung, für einen der Familien- und Berufsleben irgendwie mit den Vorbereitungen zu einem Mord in Einklang bringen musste.

Im Übrigen halte ich aber die Aspekte Alibi und Motiv für seine gravierendsten Fehleinschätzungen und nicht etwa die Computerrecherche.


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12.05.2019 um 19:31
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Ansichtssache. Der Mann hat drei kleine Kinder und eine Frau, die auf ihn angewiesen waren. Ob man da wegen Lärmbelästigung zur Wumme greift? Ich mein, so etwas ist ziemlich va banque ...

Es ist ja nicht einfach vorübergehende Lärmbelästigung gewesen. Die Nachbarn sind in seinen geschützten privaten Bereich eingedrungen, sie haben sich herausgenommen, ihn massiv und permanent zu stören, wozu sie absolut kein Recht hatten, was sie aber trotzdem ohne jede Rücksicht einfach weiter gemacht haben und ER sollte weichen. Das führt zu Gefühlen von Ohnmacht, Wut und Hass. Da kann man nur noch zu drastischen Mitteln der Gegenwehr greifen.
Ich weiß das, seit diese Drossel es darauf anlegt, mich in den Wahnsinn zu treiben.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Bitte zieh lieber um ,

Ich bin in Wahrheit sehr tierlieb und werde natürlich warten, bis die Brutzeit vorbei ist. Ich stopfe nur den Jungvögeln heimlich Kraftfutter in den Schnabel, um den Vorgang etwas zu beschleunigen. Zum Glück ist hier ein Ende der Belästigung abzusehen.


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12.05.2019 um 19:42
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:wozu sie absolut kein Recht hatten, was sie aber trotzdem ohne jede Rücksicht einfach weiter gemacht haben und ER sollte weichen.
Hehehe. Ja, so ähnlich schreibt es die Kammer auch. Mit der Phantasie solltet Ihr wirklich mal überlegen, Bücher zu schreiben ...
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich bin in Wahrheit sehr tierlieb und werde natürlich warten, bis die Brutzeit vorbei ist. Ich stopfe nur den Jungvögeln heimlich Kraftfutter in den Schnabel, um den Vorgang etwas zu beschleunigen. Zum Glück ist hier ein Ende der Belästigung abzusehen.
Wir haben zwei Katzen...


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12.05.2019 um 19:49
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Das nennst Du akribisch geplant?

Das hätte man aber auch deutlich schlauer anstellen können ...
Es war ein fast perfektes Verbrechen. Hätte er nach einem offenbar aufwühlenden Anruf seiner Frau nicht kurzzeitig die Kontrolle verloren und diese Seite besucht sowie ausgedruckt, wäre er heute ein freier Mann. Er hat alles bis ins kleinste Detail geplant. Alleine schon, dass keinerlei Spuren am Tatort außer vom selbstgebauten Schalldämpfer hinterlassen worden sind, ist eine Rarität.


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12.05.2019 um 19:50
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich weiß das, seit diese Drossel es darauf anlegt, mich in den Wahnsinn zu treiben.
Im Unterschied zur Drossel, hat der Nachbar sich ja tatsächlich bewusst rücksichtslos verhalten - spätestens seit er wusste, wie sehr die Darsows durch seine Familie gestört wurden. Er hat nicht den geringsten Willen gezeigt irgendetwas an der für die Darsows unerträglichen Situation zu ändern, obwohl es da sicher Möglichkeiten gegeben hätte. Die Tochter hätte man zum Beispiel unter Umständen mit Medikamenten beruhigen können, die Frau hätte sich vielleicht ganz einfach ein bisschen zusammenreißen können, auch wenn sie depressiv war. Und dass er dann auch noch zusätzlich regelmäßig um 4 mit den Tonnen klappern musste, muss ein permanentes "In Your Face" für die Darsows gewesen sein. Und dann hat er die Darsows ja auch noch beschimpft, als sie sich beschwerten.

Anfangs haben die Darsows alles richtig gemacht und zunächst das Gespräch gesucht. Als das nichts brachte, hat man irgendwann die Polizei geholt. Als auch das nichts brachte hat man irgendwann nach Möglichkeiten recherchiert, die behinderte Tochter zwangsweise einweisen zu lassen. Als auch das nichts ergab, hat man damit begonnen einen Umzug in Erwägung zu ziehen. Alles belegt und als Eskalationsablauf gut nachvollziehbar.

Die Versuche diesen Komplex mit einer lässigen Handbewegung wegzurelativieren, sind absolut lächerlich. Wenn Frau Darsow das versucht, kann man es vielleicht noch nachvollziehen, weil sie wirklich gute Gründe dafür hat. Bei Außenstehenden wirkt es hingegen schnell peinlich..


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12.05.2019 um 20:11
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Alleine schon, dass keinerlei Spuren am Tatort außer vom selbstgebauten Schalldämpfer hinterlassen worden sind, ist eine Rarität.
Ja. Ziemlich erstaunliche Leistung.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die Versuche diesen Komplex mit einer lässigen Handbewegung wegzurelativieren, sind absolut lächerlich. Wenn Frau Darsow das versucht, kann man es vielleicht noch nachvollziehen, weil sie wirklich gute Gründe dafür hat. Bei Außenstehenden wirkt es hingegen schnell peinlich..
Ja, wirkt schon ein wenig peinlich, wenn man nicht akzeptieren kann, dass es zu Sachverhalten auch unterschiedliche Meinungen geben kann.

Wie wir ja wissen, war AD rechtsschutzversichert. Aber anstatt sich um anwaltliche Hilfe zu bemühen, soll der seinen Nachbarn einfach umgelegt haben?

Über Jahre wurde da die Nachbarschaft auf's übelste durch Lärmbelästigung terrorisiert. Diese Lärmbelästigungen waren so eklatant, dass sie jedem Normaldenkenden Menschen sofort ins Auge (oder Ohr) springen müssen. Nur Menschen mit ganz sinisteren Motiven können das Leugnen. Aber trotzdem hat von all den Nachbarn in all den Jahren niemand mal eine Klage angestrengt? Und das bei unseren klagefreudigen lieben Nachbarn? Hat Hessen keine Lärmschutzverordnung? Sorry, überzeugt mich nicht. Aber wie wir ja wissen, war der Lärm bei gekippten Fenster und im Garten besonders gut zu hören ...


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12.05.2019 um 20:15
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Wie wir ja wissen, war AD rechtsschutzversichert. Aber anstatt sich um anwaltliche Hilfe zu bemühen, soll der seinen Nachbarn einfach umgelegt haben?
Hatten wir schon oft, aber von mir aus noch ein weiteres Mal:

Erstens ist es absolut unmöglich, eine behinderte Frau aus ihrem Zuhause zu klagen - das dürfte den Darsows bei ihrer Recherche dann auch aufgefallen sein. Zweitens würde das eine Rechtschutzversicherung noch nicht einmal dann finanzieren, wenn es möglich wäre.


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12.05.2019 um 20:19
@falstaff
Du schreibst es wirklich treffend. Ich habe gerade spontan gedacht, wie hätte die Familie dieses Problem lösen können . Irgendwie war das ja fast ausweglos für sie. Gewalt ist keine Lösung. Aber was wäre eine Variante gewesen? Haus unter Wert verkaufen und in eine Wohnung ....das war höchstwahrscheinlich die horrorvorstellung f den Familienvater. Wirklich bedauernswert, daß der Vermieter nicht bereit war da auch mal regulierend einzuwirken .

Das Frau Darsow jetzt so eine Scheuklappen Kämpferin ist ,liegt in der Natur der angehörigen die sich ungerecht behandelt fühlen. Da hilft nur ignorieren und weg diskutieren. Anders kann man so etwas nicht jahrelang durchhalten. Man hat dann auch nur noch Leute im Umfeld die einem zustimmen


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12.05.2019 um 20:21
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Erstens ist es absolut unmöglich, eine behinderte Frau aus ihrem Zuhause zu klagen. Zweitens würde das eine Rechtschutzversicherung noch nicht einmal dann finanzieren, wenn es möglich wäre.
Muss man ja auch gar nicht. Es geht ja nur darum, den Lärm abzustellen oder zu reduzieren. Ich denke da z. B. an §117 OWiG. Im Landesimmissionsschutzgesetz von NRW ist zum Beispiel auch die Nachtruhe von 22.00 bis 6.00 Uhr besonders geschützt (§ 9). So etwas gibt es für Hessen doch bestimmt auch. Damit hätte man doch zumindest das nächtliche Putzen oder Müllentsorgen unterbinden können?
Ggf. hätte man sogar dem Vermieter auferlegen können, besondere Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn die Lärmentwicklung in der Krankheit seiner Mieter begründet war.


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12.05.2019 um 20:26
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Ggf. hätte man sogar dem Vermieter auferlegen können, besondere Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn die Lärmentwicklung in der Krankheit seiner Mieter begründet war.
Recht ist nur dann etwas wert, wenn man es auch durchsetzen kann. Die kostenfreie Variante über die Polizei ist schon Mal klar gescheitert. Also hätten die Darsows klagen müssen, bei von vorneherein geringen Erfolgsaussichten. mit welchem Geld hätten sie das aber tun sollen, wo sie doch selbst mit mehreren Jobs bereits am Anschlag waren?

Es deutet einiges darauf hin dass die Leute nach juristischen Möglichkeiten recherchiert haben, dann aber schnell auf die realistische Einschätzung kamen dass da nichts zu holen war.


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12.05.2019 um 20:28
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Muss man ja auch gar nicht. Es geht ja nur darum, den Lärm abzustellen oder zu reduzieren. Ich denke da z. B. an §117 OWiG. Im Landesimmissionsschutzgesetz von NRW ist zum Beispiel auch die Nachtruhe von 22.00 bis 6.00 Uhr besonders geschützt (§ 9). So etwas gibt es für Hessen doch bestimmt auch. Damit hätte man doch zumindest das nächtliche Putzen oder Müllentsorgen unterbinden können?
Ggf. hätte man sogar dem Vermieter auferlegen können, besondere Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn die Lärmentwicklung in der Krankheit seiner Mieter begründet war.
Es geht nicht darum, welche Versuche du anstellen würdest, um diese Belästigung zu beenden, sondern es kommt alleine auf die subjektive Sicht des Täters an. Dieser recherchierte kurz vor der Tat im Internet nach rechtlichen Möglichkeiten, behinderten Mietern zu kündigen. Als diese Recherche die Unmöglichkeit ergab, schritt er zur Tat.


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12.05.2019 um 20:29
@abberlineF
Aber glaubst du wirklich , dass bei evtl Klage der darsows gegen die Nachbarn , ein deutsches Gericht etwas hätte ausrichten können zugunsten von Familie D.? Wie soll man offensichtlich psychisch auffälliges Verhalten in den Griff bekommen per Auflagen? Das hätte evtl nur über den Vermieter u Kündigung durch den selbigen erfolgen können oder? Und der war ja stur weil die Leute pünktlich Miete gezahlt haben .


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12.05.2019 um 20:32
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Aber glaubst du wirklich , dass bei evtl Klage der darsows gegen die Nachbarn , ein deutsches Gericht etwas hätte ausrichten können zugunsten von Familie D.? Wie soll man offensichtliche psychisch auffälliges Verhalten in den Griff bekommen per Auflagen? Das hätte evtl nur über den Vermieter u Kündigung durch den selbigen erfolgen können oder? Und der war ja stur weil die Leute pünktlich Miete gezahlt haben .
Selbst wenn man mal für einen Moment die Realität ausblendet und davon ausgeht, dass die Erfolgsaussichten für eine solche Klage hoch gewesen wären: Die Darsows hätten erst einmal Tausende für die Anwaltskosten investieren müssen. Der Nachbar hätte das nämlich garantiert nicht einfach so hingenommen und als Beklagter, hätte er im Gegensatz zu den Darsow tatsächlich seine Rechtschutzversicherung in Anspruch nehmen können.

Das ist aber wie gesagt nur Was - Wäre - Wenn . Die Darsow hatten keine Chance, die eigentliche Lärmquelle juristisch abzustellen - nicht mit allem Geld der Welt.


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12.05.2019 um 20:33
@calligraphie
@falstaff
@Deus_Ex_Machin

So einfach kann das Leben sein. Hat jetzt nicht mal 3 Sekunden gedauert:

https://www.express.de/bonn/anti-laerm-klage--hartes-urteil--laute-behinderte-ist-extreme-ruhestoerung-2701488


https://www.rechtsanwalt.com/urteil/laermbelaestigung-durch-behinderte/

hieraus OLG Köln:
"Aus dem Diskriminierungsverbot für Behinderte ergibt sich jedoch nicht, daß die Interessen von nichtbehinderten Nachbarn stets zurückstehen müssen. Auch behinderte Menschen müssen auf ihre Umgebung Rücksicht nehmen."

Ich sehe da einen gewissen Widerpruch zu dieser Aussage:
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das ist aber wie gesagt nur Was - Wäre - Wenn . Die Darsow hatten keine Chance, die eigentliche Lärmquelle juristisch abzustellen - nicht mit allem Geld der Welt.
usw. usf.


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12.05.2019 um 20:38
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:So einfach kann das Leben sein. Hat jetzt nicht mal 3 Sekunden gedauert:

https://www.express.de/bonn/anti-laerm-klage--hartes-urteil--laute-behinderte-ist-extreme-ruhestoerung-2701488


https://www.rechtsanwalt.com/urteil/laermbelaestigung-durch-behinderte/

hieraus OLG Köln:
"Aus dem Diskriminierungsverbot für Behinderte ergibt sich jedoch nicht, daß die Interessen von nichtbehinderten Nachbarn stets zurückstehen müssen. Auch behinderte Menschen müssen auf ihre Umgebung Rücksicht nehmen."
Vielleicht hättest du mehr als 3 Sekunden investieren sollen - dann hättest du nämlich festgestellt, dass es bei dem Störobjekt hier um eine Behindertenwerkstatt ging und nicht um einen Privathaushalt. Die könnte man zur Not sogar schließen lassen, gemäß der Regelungen die da zitiert werden. Bei einem privaten Haus ist das aber etwas völlig anderes. Und Rücksichtsnahme kann man bei einer behinderten Person auch nur im Rahmen ihrer Steuerungsmöglichkeiten erwarten. Bei einem Menschen der schwerstverletzt lieber die eigenen Blutspuren wischte als Hilfe zu holen, ist das komplett aussichtslos.


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12.05.2019 um 20:45
@falstaff
Ich habe das erste Urteil vom Bonner Amtsgericht aber so gelesen , dass es um Mutter und behinderte Tochter in Privathaushalt ging die vom älteren nachbarehepaar verklagt wurden. Von daher wirklich erstaunlich, dass dort dem Kläger stattgegeben wurde und Auflagen unter haftandrohung ausgesprochen wurden


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12.05.2019 um 20:47
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Es geht nicht darum, welche Versuche du anstellen würdest, um diese Belästigung zu beenden, sondern es kommt alleine auf die subjektive Sicht des Täters an.
Natürlich.

Aber das
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Dieser recherchierte kurz vor der Tat im Internet nach rechtlichen Möglichkeiten, behinderten Mietern zu kündigen
hätte ich wahrscheinlich auch getan und dann innerhalb weniger Sekunden mehrere einschlägige, durchaus erfolgsversprechende Seiten gefunden. Danach wäre ich dann wohl zum Anwalt gegangen und nicht zum Waffenhändler. Aber Menschen sind ja verschieden.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Vielleicht hättest du mehr als 3 Sekunden investieren sollen - dann hättest du nämlich festgestellt, dass es bei dem Störobjekt hier um eine Behindertenwerkstatt ging und nicht um einen Privathaushalt. Die könnte man zur Not sogar schließen lassen, gemäß der Regelungen die da zitiert werden. Bei einem privaten Haus ist das aber etwas völlig anderes. Und Rücksichtsnahme kann man bei einer behinderten Person auch nur im Rahmen ihrer Steuerungsmöglichkeiten erwarten. Bei einem Menschen der schwerstverletzt lieber die eigenen Blutspuren wischte als Hilfe zu holen, ist das komplett aussichtslos.
Und vielleicht solltest Du Dir die Mühe machen sollen, die Texte einfach mal ganz zu lesen. Insbesondere die Ausführungen des OLG Kölns als Berufungsinstanz sind sehr interessant und für die Diskussion hier richtungsweisend. Und beim Urteil des Amtsgerichts ging es auch um eine Klage privat versus privat. Deiner Einschätzung, was die juristischen Erfolgsaussichten angeht, kann ich damit in keiner Weise folgen.


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Doppelmord Babenhausen

12.05.2019 um 20:49
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Und vielleicht solltest Du Dir die Mühe machen, die Texte einfach mal ganz zu lesen. Insbesondere die Ausführungen des OLG Kölns als Berufungsinstanz sind sehr interessant und für die Diskussion hier richtungsweisend. Und beim Urteil des Amtsgerichts ging es auch um eine Klage privat versus privat. Deiner Einschätzung, was die juristischen Erfolgsaussichten angeht, kann ich damit in keiner Weise folgen.
Hast recht, ich hatte das erste Urteil selbst nicht richtig gelesen und finde es durchaus überraschend...

Dennoch: Die Nachbarn mussten erstmal klagen und das selbst finanzieren. Danach hatten sie zwar einen Titel, aber wie wäre es wohl weitergegangen wenn die Nachbarin weiterhin nichts unternommen hätte? Sie hätten erneut klagen müssen, von alleine wäre nichts passiert. Und dann wäre es noch unwahrscheinlich, dass die Nachbarin ins Gefängnis gekommen wäre - wer hätte sich sonst um die Tochter gekümmert?

Also: Der Artikel beschreibt keineswegs das Ende einer Geschichte, sondern vielmehr den Anfang. Womöglich den Anfang einer unendlichen Geschichte...


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Doppelmord Babenhausen

12.05.2019 um 20:55
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:hätte ich wahrscheinlich auch getan und dann innerhalb weniger Sekunden mehrere einschlägige, durchaus erfolgsversprechende Seiten gefunden. Danach wäre ich dann wohl zum Anwalt gegangen und nicht zum Waffenhändler. Aber Menschen sind ja verschieden.
Nachweislich klickte Darsow eine Seite an, die erklärte, dass es aussichtslos ist, gegen behinderte Mieter zu klagen. Bereits durch die jahrelangen Querelen und die fehlenden Möglichkeiten der Polizei war für ihn persönlich klar, dass es aus dieser Situation keinen (legalen) Ausweg gibt. Nur das ist von Belang und nicht die Sicht eines Forum-Users in ganz anderer Lebenssituation elf Jahre nach der Tat.

Es ist auch völlig müßig darüber zu diskutieren, warum Darsow legale Alternativen nicht vielleicht gründlicher prüfte. Für ihn war das lange akribisch geplante Verbrechen zwar nicht der präferierte, aber ein denkbarer Ausweg. Er war überzeugt davon, nicht erwischt werden zu können und hadert ja bis heute damit, dass Beweise ausreichen sollen.


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