Doppelmord Babenhausen
11.05.2019 um 23:18Delphi10 schrieb:Warum sucht Frau D. nicht den wahren Mörder? Wäre doch der einfachste Weg ihren Mann aus dem Knast zu holen.Klar. Kann doch jeder. Frag ich mich auch warum sie das nicht macht…
Delphi10 schrieb:Warum sucht Frau D. nicht den wahren Mörder? Wäre doch der einfachste Weg ihren Mann aus dem Knast zu holen.Klar. Kann doch jeder. Frag ich mich auch warum sie das nicht macht…
Alice_im_Wl schrieb:Klar. Kann doch jeder. Frag ich mich auch warum sie das nicht macht…Wissen wir doch garnicht.
Heribert schrieb:Dahingehend zielt die Kampagne von Fr. D. Ab, relativieren bzw. das verdrehen von Tatsachen: „Es gab keine Ruhestörung“. Einmal vor vielen Jahren wurde mal die Polizei gerufen, das war es.Aber gab es nicht schriftliche Beschwerden über den Lärm der späteren Opfer?
Noella schrieb:Aber gab es nicht schriftliche Beschwerden über den Lärm der späteren Opfer?Solche gab es in der Anfangszeit, sie wurden jedoch aufgrund der offensichtlichen Sinnlosigkeit dann aufgegeben. Es gibt zahlreiche mündliche Beschwerden vor der Tat:
Deus_Ex_Machin schrieb:Solche gab es in der Anfangszeit, sie wurden jedoch aufgrund der offensichtlichen Sinnlosigkeit dann aufgegeben. Es gibt zahlreiche mündliche Beschwerden vor der Tat:Auch von den Nachbarn sind Aussagen über die erhebliche Lärmbelästigung bezeugt. Dass die dann Jahre später vor den von der Kampagne organisierten RTL-Kameras nichts mehr davon wissen wollten, ist völlig irrelevant.
falstaff schrieb:Auch von den Nachbarn sind Aussagen über die erhebliche Lärmbelästigung bezeugt. Dass die dann Jahre später vor den von der Kampagne organisierten RTL-Kameras nichts mehr davon wissen wollten, ist völlig irrelevant.Aber das ist gar nicht die Frage, ob es diese Beschwerden gab. Die Frage stellt sich hingegen nach dem Ausmaß der Lärmbelästigung. Durch Eure Sicherheit in Euren Statements neugierig gemacht, habe ich ich gerade noch mal durch den Urteilstext gequält. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber aus meiner Sicht findet sich da wenig bis nichts, womit sich das Ausmaß der Lärmbelästigung objektivieren ließe. Ich denke auch, einen "Toll" gibt es wahrscheinlich so ziemlich in fast jeder Wohnsiedlung. Bei uns "schießen" sich die Nachbarn gerade auf einen Hundebesitzer ein (ich hoffe, nur bildlich), dessen Hund zu oft bellt. Wenn man die Reden hört, meint man auch, die leben im siebten Bannkreis der Hölle ...
abberlineF schrieb:Ich lasse mich gerne eines besseren belehrenGerne:
Die Zeugen Susanne und Karl Müller gaben übereinstimmend an, dass Petra Toll mit den Jahren
immer öfters geschrien und eigenartig laut starke Laute von sich gegeben habe, die ohne
konkreten Sinn gewesen seien, teilweise nach „tierischen Lauten" geklungen und regelmäßig
mehrere Sekunden angedauert hätten. Dies habe sich immer weiter gesteigert - die Zeugin
Susanne Müller sprach von „ins Mark erschütternden Lauten" - und undefinierbaren Schreie
habe man bis zuletzt im Jahr 2009 nahezu täglich, teilweise auch mehrfach am gleichen Tag
wahrnehmen können. Diese „tierischen Laute" hätte sie insbesondere hören können, wenn sie
sich zum Beispiel im Garten aufgehalten habe, oder die Fenster gekippt gewesen seien.
Deus_Ex_Machin schrieb:Gerne:Danke.
abberlineF schrieb:Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber aus meiner Sicht findet sich da wenig bis nichts, womit sich das Ausmaß der Lärmbelästigung objektivieren ließe.Wer spricht denn von einer Objektivierung? Wichtig für ein Motiv ist einzig und alleine subjektive Wahrnehmung und Gedankenwelt des Täters. Und dass der Mann sehr unter dem Verhalten der Nachbarn gelitten hat, ist hinlänglich belegt - nicht zuletzt auch durch eigene Aussagen.
falstaff schrieb:Wer spricht denn von einer Objektivierung? Wichtig für ein Motiv ist einzig und alleine subjektive Wahrnehmung und Gedankenwelt des Täters. Und dass der Mann sehr unter dem Verhalten der Nachbarn gelitten hat, ist hinlänglich belegt - nicht zuletzt auch durch eigene Aussagen.Nicht vergessen sollte man bei dieser Problematik auch, dass Darsow neben seiner Vollzeitarbeit bei der Baufirma noch zwei Nebentätigkeiten ausübte, von denen eine offiziell auf seine Frau lief. So ein Arbeitspensum grenzt an Selbstausbeutung und kostet auf Dauer viel Kraft und zehrt an den Nerven. Da ist es nur natürlich. dass man nach Feierabend ein Bedürfnis nach Ruhe hat und für zusätzlichen Stress weniger belastbar ist.
Mr.Stielz schrieb:Zumindest für mich ist das Motiv nachvollziehbar dargelegt.Außer für Kampagnenanhänger, die ein nachvollziehbares Interesse daran haben wesentliche Aspekte des Urteils zu relativieren, sowie für Fundamentalskeptiker die prinzipiell alle Indizienurteile in Frage stellen, trifft das wohl für die meisten Menschen zu.
falstaff schrieb:Wer spricht denn von einer Objektivierung
falstaff schrieb:Außer für Kampagnenanhänger, die ein nachvollziehbares Interesse daran haben wesentliche Aspekte des Urteils zu relativieren, sowie für Fundamentalskeptiker die prinzipiell alle Indizienurteile in Frage stellen, trifft das wohl für die meisten Menschen zu.
Heribert schrieb:Mich stört Hundegebell - Kindergeschrei ist normal und steht für das Leben.Hundegebell ist gar nichts! Ich habe aktuell den ausdauerndsten und nervtötendsten Nachbarn, den man sich vorstellen kann:
falstaff schrieb:Evtl. wäre es ja sogar gelungen, wenn die findigen Ermittler nicht auf die Idee gekommen wären seinen Geschäftscomputer unter die Lupe zu nehmen.Was ist denn daran findig? Das ist eher absolut nahe liegend. Davon abgesehen, dass hier anders herum ermittelt worden. Über die IPs der Seitenaufrufe bei silencer kam man zu der Firma...
Seps13 schrieb:Nebenan wird auch Bence Toths Motiv in Frage gestellt, da passt dein Beitrag ebenso.Ansichtssache. Der Mann hat drei kleine Kinder und eine Frau, die auf ihn angewiesen waren. Ob man da wegen Lärmbelästigung zur Wumme greift? Ich mein, so etwas ist ziemlich va banque ...
In diesen Fällen kann man immer aus der eigenen Perspektive, mit viel Wohlwollen und Schönreden der Situation ein Motiv leugnen. Die Existenz des Motivs und dessen Dringlichkeit kennt schließlich nur der Täter und ein nicht geständiger Täter wird es nicht offen darlegen.
An einer Interpretation der Hinweise für ein Motiv mit einem gewissen Spielraum für abweichende Deutungen führt kein Weg vorbei. Das Gericht muss nur schlüssig begründen, wie es zu seiner Interpretation gekommen ist und das hat es hier wie nebenan getan.
falstaff schrieb:Das Motiv ist und bleibt einer der stärksten Aspekte dieses Urteils - das dürfte auch Strate so gesehen haben, der noch nicht einmal den Versuch unternommen hat diesen fundamentalen Punkt anzugreifen.Nee. Das überschätzt Du aus meiner Sicht in seiner Bedeutung absolut. Ein Motiv findet sich bei ein wenig gutem Willen fast immer - Bauschaumpartikel hingegen nicht. Wenn der WA in diesem Punkt erfolgreich sein sollte, interessiert das (mögliche) Motiv keinen Menschen mehr ...
falstaff schrieb:Außer für Kampagnenanhänger, die ein nachvollziehbares Interesse daran haben wesentliche Aspekte des Urteils zu relativieren, sowie für Fundamentalskeptiker die prinzipiell alle Indizienurteile in Frage stellen, trifft das wohl für die meisten Menschen zu.Wohl eher nicht.
abberlineF schrieb:Ansichtssache. Der Mann hat drei kleine Kinder und eine Frau, die auf ihn angewiesen waren. Ob man da wegen Lärmbelästigung zur Wumme greift? Ich mein, so etwas ist ziemlich va banque ...Ein oft gehörter Klassiker: "Ein Vater würde nie aus nichtigem Anlass riskieren, wegen Mordes von seinen Kindern getrennt zu werden".