@jaska Ich danke dir! Ich bin ehrlich gesagt immer zu faul mir das alles selbst rauszusuchen, während die meisten hier ja wissen, wovon die Rede ist und das passende schnell zur Hand haben. Ich recherchiere so schon genug den lieben, langen Tag
:DBisschen seltsam finde ich die angeführten Gründe für die nicht stattfindende Aufklärung durch Astrid Toll:
Dass sie etwas zur Aufklärung beitragen kann, gilt als eher unwahrscheinlich, die 37-Jährige ist Autistin und durch das Verbrechen traumatisiert.
- Ja na klar, das will ich auch nicht in Abrede stellen, aber liegt nicht viel eher auf der Hand, dass sie zum Zeitpunkt des Angriffs vermutlich schlief und noch dazu ihr Kiefer ja nur noch sekundär zum Sprechen geeignet sein dürfte?
Fiel mir nur beim Lesen auf.
Um 18.40 Uhr fällt der erste Schuss. In unregelmäßigen Abständen folgen weitere. Mal ist nur ein dumpfes „Plopp“ zu hören, mal klingt das Geräusch klarer. Der Täter hat einen selbst gebauten Schalldämpfer mit Dämmstoffen verwendet. Noch unklar ist die Beschaffenheit des Eigenbaus und die Art des Dämmstoffs, die labortechnischen Untersuchungen dauern noch an. Die Schüsse der Soko fallen mal mit herkömmlichem Schalldämpfer, mal ohne, mal mit einem selbst gebauten Typ. Die Beamten verwenden ein Modell der Tatwaffe, eine Walther P 38. Geschossen wird mit scharfer Munition.
Hier wäre ja jetzt gut zu wissen, welche Schussgeräusche wo und wie weit zu hören gewesen sind, und welche Unterschiede bei den Dämpfer-Typen feststellbar waren. Denn damit müssten ja auch die Angaben der Zeugen validierbar sein, sofern die Polizei sauber gearbeitet hat. Will sagen, damit kann das Gutachten, dass eine ungedämpfte Tatwaffe mit kurzem Lauf anführt, ja zu entkräften sein, wenn die Schüsse außerhalb des Gebäudes mit Schalldämpfer zu hören waren, aber innerhalb des Hauses nicht.
„Wir nehmen aber keine Dummys“, merkt Kärchner lachend an.
Schön, dass er Spaß hat.
Die Familie lebte sehr zurückgezogen, was das Privatleben der beiden sehr überschaubar macht und die Arbeit der Soko entsprechend schwierig. „Es gibt weder im privaten noch im geschäftlichen Bereich der Ermordeten bislang irgendwelche Auffälligkeiten“, sagte der stellvertretende Soko-Leiter, Kriminaloberkommissar Oliver Loeb gestern. Die Geschäftsbeziehungen des vor rund zehn Jahren nach Babenhausen gezogenen Immobilienmaklers und seiner Familie wurden überprüft - nichts dabei, was den Polizisten weiterhelfen könnte.
Das bedeutet doch auch, dass die Polizei offensichtlich in alle Richtungen ermittelt haben, und im Umfeld des Herrn Toll keine akute Bedrohungslage von Außen zu finden war. Damit laufen auch die Argumente mit dem "Schutz", den Toll bei einigen Rockern gesucht haben soll, ins Leere. Denn vielleicht - nur vielleicht, reiner Spekulatius - hat Toll diesen "Schutz" auch einfach gesucht, weil er beispielsweise seine Frau verlassen wollte und er ihre Reaktion fürchtete; man weiß ja nicht, was in diesem Haus wirklich alles vor sich ging. Nur ein alternativer Erklärungsansatz, der nicht gleich auf das abgebrühte Täterdou aus den dunkleren Milieus zurückgreifen muss.
Es kann jedenfalls auch hier keine Rede sein, dass Darsow willkürlich und frühzeitig ausgesucht wurde, um der Öffentlichkeit einen Täter zu präsentieren.