falstaff schrieb:Das stimmt ja wahrscheinlich sogar, dass sie sich sicher ist. Nur hat sie sich wohl zumindest im Datum geirrt.
Möglicherweise war sie sich gar nicht sicher. Möglicherweise nahm Sie (aus welchen Gründen auch immer) an, der Wahrheitsfindung besonders dienlich sein zu müssen.
Wenn man einmal selbst die Gelegenheit hatte in einem Verfahren mehrere Zeugen zu dem selben Ereignis zu befragen, dann begegnet man oft folgendem Umstand: Zeugen, die am weitesten von dem Geschehen entfernt waren, sind sich oftmals bei der Schilderung ihres Erlebten am sichersten. Oder aber sie meinen, dass es auf ihre Aussage entscheidend ankäme und gehen daher davon aus, dass sie sich selbst entscheiden müssten, wie es wohl gewesen sei.
Die immer wieder gemachte Forderung, Richter müssten psychologisch geschult sein, um Zeugenaussagen richtig(!) beurteilen zu können, entspringt der laienhaften Vorstellung, dass Psychologen dies könnten. Das ist aber zu einfach.
Viele Menschen sind auch ohne eine sonstwie geartete Schulung im Alltag in der Lage, die Schlüssigkeit von Aussagen ihres Kindes, Ehepartners, besten Freundes oder eines Bekannten zu hinterfragen und möglicherweise begründete Zweifel zu entwickeln. Ich gehe davon aus, dass das nahezu jeder von uns kennt.
Hinzu kommt, dass zwar die psychologische Forschung zwar gelernt sein muss, die Ergebnisse aber oft einfach zu verstehen und nachzuvollziehen sind.