Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

Bei einem Apple kannst du nichts tun ohne PIN.

Oder Fingerabdruck.

Man kann das auch nicht abschalten.

Die Code-Sperre lässt sich sehr wohl abschalten, wäre das nicht möglich würde ich kein iPhone benutzen. Wer will schon zig mal am Tag einen vierstelligen Code eingeben? Auch ein Notruf muss ohne Kenntnis des PIN möglich sein, sonst gibt es in Deutschland keine Zulassung für das Gerät.

um wieder die begrifflichkeit zu unterscheiden: der pin-code ist fürs ein und ausschalten. hier gehts um den bilschirmfreischaltcode!

Ich benutze das iPhone ohne SIM-Karte und muss daher diesen pin-code auch nie eingeben, ausserdem werden die meisten ihr Mobiltelefon ohnehin so gut wie nie ganz ausschalten da das Einschalten zu lange dauert.
Angewandt auf den Fall heisst das, der Dieb kam auch ohne Kenntnis des pin-code für die SIM Karte auf jeden Fall bis zum Dialog wo er den Bilschirmfreischaltcode eingeben konnte. Da er diesen nicht kannte, brachte er Lucile dazu ihm diesen zu verraten und konnte damit die notwendigen Daten für die „find my iPhone“ Applikation auslesen. Mehr brauchte er nicht und konnte anschliessend das Handy anonym zurückgeben.

osttimor schrieb:um wieder die begrifflichkeit zu unterscheiden: der pin-code ist fürs ein und ausschalten. hier gehts um den bilschirmfreischaltcode!

Ist "bilschirmfreischaltcode" der Typ Code, der auch für Änderung von Systemeinstellungen benötigt wird? Also das was der Handy-Dieb von Lucile erpresst hat? Oder ein dritter Typ Code beim iPhone?

@Trash43

welche systemänderungen meinst du?

@osttimor
So genau weiß ich das nicht ;)
Ich dachte es gäbe eine Art Gerätecode beim iPhone, den man eingeben muss, wenn man irgendwelche Änderungen macht an "kritischen" Einstellungen. Oder Apps installiert.
Welche Einstellungen das sind, weiss ich nicht. Ich schätze mal so Sachen wie was man in der Cloud speichern möchte oder dieser Backup-Service, wo man die iPhone Inhalte bei Apple speichert. Darüber wurde in einem anderen Fall in der USA drüber diskutiert.
War nicht von diesem Code im Fall Lucile K vor kurzem die Rede, der Dieb soll den doch von ihr erfragt haben?

@Trash43

bei kritischen sachen ist normalerweise der pin einzugeben, also jener den auch alte handy haben!
bei apps muss man das passwort seines apple-account eingeben!

@osttimor
Dann gibt es also drei "Codes" beim iPhone:
- Die PIN, wird auf der SIM-Karte gespeichert, wird bei "Hochfahren" abgefragt, wird benötigt, damit man ins Mobilfunknetz kommt.
- Bildschirmsperr-Code, wird auf dem Gerät gespeichert, zum Entsperren des Bildschirms, kann man abstellen, was auch viele User aus Bequemlichkeit so machen (wird dieser Code auch an anderer Stelle abgefragt?)
- Apple-Konto (vermutlich eine ID/email-addresse + ein Passwort, so ist es jedenfalls bei Android und einem gmail-Konto), wird bei Apple in der Cloud gespeichert, benötigt man beim App-installieren (wird dieser Code auch an anderer Stelle abgefragt?)

Stimmt das so?
Welchen Code Luciles Dieb jetzt eigentlich wollte, ist gar nicht so klar oder?

@Trash43

nach meinem vernehmen nach, brauchte der dieb den bildschirmcode!

@osttimor
Vermutung oder wurde das gesagt?
Wenn es ein "Hacker" war, oder jmd der ihr Phone manipulieren will, hätte er vermutlich auch was installieren wollen und dann Zugriff aufs Apple-Konto benötigt. Aber vielleicht hat er einfach beide haben wollen.
Wie handhaben das iPhone-User im Durchschnitt mit der Bildschirmsperre und dem Freischaltcode dafür? Stellen die das ab oder nicht? So ein Entsperrcode nervt doch ziemlich, wenn man viel mit seinem Smartphone rum macht...

@Trash43

ich hab ihn immer drinnen. gibt ja zumindest eine gewisse sicherheit, gegenüber missbrauch!
nervig ist es im prinzip nicht, das dauert nur milisekunden. manchmal rutscht man ab und muss ihn 3 mal eingeben.

@osttimor
Wenn man das iPhone neustartet, muss man den Bildschirmcode dann auch 1x eingeben, nach der PIN?
Klar ist sicherer mit.

@Trash43

musste ich ausprobieren: ich musste ZUERST den bildschirmcode eingeben, danach war das handy "frei" aber "gesperrt". zum entsperren musste ich den pin eingeben!

Für das Tracking via „find my iPhone“ war für den Dieb der Zugang zu diesem Info-Dialog wichtig. Mit den dort gelisteten Informationen und evtl. noch mit der Telefonnummer konnte er mit seiner eigenen apple-id an seinem eigenen iPhone jederzeit und in Echtzeit wissen wo sich Lucile’s iPhone befand. Er musste dazu auf Lucile’s iPhone nichts installieren und benötigte daher auch nicht ihre apple-id.
Um aber an diesen Info-Dialog zu kommen benötigte er den Code den er von Lucile erfragte, vorgeblich um sie als Besitzerin des von ihm ‚gefundenen‘ iPhones identifizieren zu können.
Die PIN für die SIM-Karte wird ebenfalls nicht benötigt, notfalls könnte er die SIM-Karte kurzzeitig aus dem Gerät entfernen.

@HerculePoirot

Das ist durchaus interessant. Würde das aber nicht im Netz Spuren hinterlassen? Ich meine, wäre es für die Kripo möglich, mit Unterstützung von Apple zu überprüfen, ob Luciles Handy getrackt wurde?

Dieses Tracking mit der Applikation „find my iPhone“ hinterlässt natürlich Spuren, nicht unbedingt im Netz aber ganz sicher in einer Apple Datenbank. Es gab ja wohl auch eine Anfrage der Kripo bei Apple, allerdings ohne greifbares Ergebnis.
Es würde mich auch wundern wenn Apple sich hier kooperativ zeigen würde, schliesslich steht der Schutz der persönlichen Daten - auch die potentieller Krimineller - ganz im Vordergrund.

Ich halte wenig von dieser Theorie. Meines Erachtens kannte der Täter das Ziel und wusste, dass Lucile alleine unterwegs war. "Live-Tracking" gibt hierzu keine Auskunft. Das Szenario harmoniert meiner Meinung nach auch nicht mit der Tatwaffe: Eisenstange. Ein Täter, der Lucile regelmäßig auflauerte, hätte sicherlich eine gebräuchlichere und handlichere Waffe gewählt (z.B. Messer).

Ich nehme weiterhin an, dass der Kreis der potentiellen Täter relativ überschaubar ist und der Hauptfokus der Ermittlungen darauf liegen sollte, zu klären, wer von Lucile's Vorhaben wusste. Ziel und Tatsache, dass Lucile alleine unterwegs war halte ich aus Sicht des Täters für bekannt. Was ich allerdings für möglich halte ist, dass die/der Täter/in nicht genau wusste, wann Lucile vorbeikommt. Gut möglich, dass hier eine gewisse Wartezeit verstrich.

@HerculePoirot

HerculePoirot schrieb:Dieses Tracking mit der Applikation „find my iPhone“ hinterlässt natürlich Spuren, nicht unbedingt im Netz aber ganz sicher in einer Apple Datenbank. Es gab ja wohl auch eine Anfrage der Kripo bei Apple, allerdings ohne greifbares Ergebnis.
Es würde mich auch wundern wenn Apple sich hier kooperativ zeigen würde, schliesslich steht der Schutz der persönlichen Daten - auch die potentieller Krimineller - ganz im Vordergrund.

Gibt einen Fall, wo Apple sich gegenüber dem FBI weigerte, die nötige Software zum Entsperren eines iPhones 5 bereit zustellen, allerdings wollten das FBI da gleich ein verändertes iOS. Schließlich griff das FBI auf Hacker zurück.
Wikipedia: 2015 San Bernardino attack#Phone decryption

Könnte jedenfalls sein, dass Apple im Fall Lucile ähnlich unkooperativ war.
Scheinbar beeindruckt dieses Verhalten Kunden, oder sie versprechen sich das zumindest.

HerculePoirot schrieb:Er musste dazu auf Lucile’s iPhone nichts installieren und benötigte daher auch nicht ihre apple-id.

Auf Apple-Support-Seiten wird das App aber zumindest zur Installation angeboten.
Ist es ein Standard-App das mit ausgeliefert wird, oder wie löst sich der Widerspruch auf?
https://itunes.apple.com/de/app/find-my-iphone/id376101648?mt=8
https://www.apple.com/de/support/icloud/find-my-iphone-ipad-ipod-mac/

@HerculePoirot
Um außer der aktuellen Position von Lucile auch ihre Kommunikation mitzubekommen - so dass er weiss, was sie vorhat, wohin sie will und mit wem, oder ohne wen - müsste der Dieb weitere Eingriffe vorgenommen haben. Am wirksamsten er hat sowas wie einen Fernzugriff und am besten noch Zugang zu Cam und Mikro.
Dazu müsste er alle Entsperr- und Zugangscodes haben, die dafür nötig sind. Oder er ist so clever, dass er diese Code umgehen oder knacken kann. Das scheint aber nicht so einfach, wenn selbst die NSA da Probleme hat, wie aus dem Link im letzten Beitrag hervorgeht.