@SecretLetter @domlau @lawine @BigMäc Auf den ersten Blick gibt's kaum eine Ähnlichkeit zwischen dem Phantombild und tatsächlichen Schnappschuss des Wiener Serienräubers, aber wie
@BigMäc detailliert ausgeführt hat, sind der Gesichtsausdruck, und speziell der Partie um Augen, Nase und Mund, und auch der Mundfalten, ziemlich gut getroffen.
Der abweichende Gesamteindruck entsteht durch die Frisur und auch den leicht bulligeren bzw gröberen oder auch gedrungeren Schnitt des Gesichts.
Man kann nicht sagen, dass das Phantombild handwerklich schlecht angefertigt ist.
Es ist viel minuziöser und ausgearbeiteter als das des Kufsteiner "Phantoms". Es ist denkbar, dass der Täter wirklich eine Perücke trug, um sich zu tarnen - das Opfer, das den Täter aus nächste Nähe sah, und auf dessen Angaben das Phantombild basiert, schloss nämlich den realen Täter in einer Gegenüberstellung paradoxerweise als Täter aus (!).
Allerdings kann man dagegen halten, dass solche Gewalttäter häufig wenig Anstrengung unternehmen, um sich zu tarnen und einer Festnahme zu entkommen. Es scheint eine Fiktion aus TV-Krimis zu sein, dass Gewalttäter v.a. darauf aus sind, nicht erkannt und ausermittelt zu werden. Oft ist ihnen das schlicht komplett egal. Sie begehen ihre Taten aus einem inneren Drang und blenden alle Konsequenzen aus.
Wenn man sich also überlegt, wodurch die Abweichung zwischen Phantombild und realer Person zustande kommt, ist es am naheliegendsten, dass das Opfer in Wien den Täter erst in dem Moment, als sie überfallen wurde und massivst attackiert wurde - entweder mit einem Schlagring oder gar mit einer Eisenstange - wahrnahm, und dass sie ihn nur in grösster Angst, um nicht zu sagen: Todesangst, wahrnehmen konnte und dass das ausserdem in tiefer Dunkelheit mitten in der Nacht erfolgte und drittens, dass die Schläge ja gegen den Kopf erfolgten. In so einer Situation extremer Angst und direkter Bedrohung arbeitet die Wahrnehmung nicht mehr "technisch" normal und ein Angreifer wird oft entsprechend Stereotypen wahrgenommen. Ausserdem befindet der Angreifer selbst ja auch in einer Ausnahmesituation.
Was den Mord an Lucile K. am 12. Januar 2014 in Kufstein betrifft, muss man sehen, dass der Wiener Täter ab dem 26 März quasi täglich agierte (bzw alle 3-4 Tage zuschlug) also sozusagen out-of-control war.
Wenn er auch der Mörder von Lucile K sein sollte, muss es eine gute Erklärung dafür geben, warum er in der Zwischenzeit scheinbar untätig war und ausserdem natürlich weshalb er sich an diesem Wochenende in Kufstein hätte aufhalten sollen, anstatt wie später, in Wien, so ganze nahe liegend ist das ja nicht.
Allerdings ist über die Vorgeschichte des Wiener Täters ja auch gar nicht bekannt.
Von den zwei Wochen Bearbeitungszeit, die sich Pupp ausgebeten hat, ist eine heute, Sonntag, 4 Mai, quasi um.