Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Ich muss sagen, ich habe nach wie vor kein gutes Gefühl was den Zeugen betrifft. In dem letzten Artikel wird dieser Zeuge recht gut beschrieben durch die Mithäftlinge, auch wenn er wohl nicht gemocht wurde aus nachvollziehbaren Gründen, glaube ich auch, dass er sehr auf sein eigenen Vorteil hinaus ist/war. Es scheint, dass es nichts vorzubringen gab, was nicht aus den Akten stand. Wie ich schon mal schrieb, müsste man sonst nicht einen JVA-Tag vor Gericht veranstalten, wenn seine Zeugenaussage auf Fakten beruht, die nicht den Akten entnommen werden konnte.

Auch mein Bauchgefuehl sagt mir, es ist zu wenig, um den TV des Doppelmordes zu ueberfuehren, mehr noch tendiere auch ich, den TV nicht als Haupttäter zu sehen, eher als Mitwisser und Helfer.

@obskur
Das versteckte Geld wird aber nicht in den Akten gestanden haben.

Ganz wohl ist mir bei dem ZDA auch nicht. Aber, wie die Richterin schon über den anderen Fall anmerkte, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß der Großteil seiner Aussage der Wahrheit entspricht.
Und ein Teil der fragwürdig ist, ist die alleinige Tatbeteiligung. Aber "schuldfrei" kann ich ihn auch nicht sehen.

Was die Zeugen betrifft: Wenn diese selbst Gründe haben, ihm eins auswischen zu wollen und dabei auch noch genug vor der eigenen Türe zu kehren haben, eignen die sich nicht gerade dazu, die Glaubwürdigkeit eines anderen zu zerlegen. Bestimmt ist der ZDA ein Opportunist, aber das heißt ja nicht, daß er sich alles aus den Fingern gesogen hat. Ohne die Spur zum Geldversteck sähe es schon anders aus.

Es ist wahrscheinlich keine besonders intelligente Frage, aber ich weiß es wirklich nicht, weil ich mich nie mit sowas beschäftige: Falls Jens jetzt freigesprochen würde, würde dann neu ermittelt? Ist ja eigentlich nicht möglich, weil alle Spuren etc. ja ausgewertet sein müssen. Aber es dann dabei zu belassen scheint mir auch keine gute Option? Zumal es ja nicht den Eindruck macht bisher, dass seine Schuld oder Unschuld zweifelsfrei bewiesen wird.

@emem
Ja das versteckte Geld... Es gibt aber nichts was damit direkt in Verbindung mit dem Doppelmord steht, keine Spuren, nix... Damit kann man noch nicht mal eine Tatbeteiligung feststellen. Wer weiss was es mit dem Geld auf sich hat.

@La_Petite
Ich denke es wird weiter ermittelt, aber Erfolgschancen würde ich dann keine mehr sehen.

obskur schrieb:um den TV des Doppelmordes zu ueberfuehren, mehr noch tendiere auch ich, den TV nicht als Haupttäter zu sehen, eher als Mitwisser und Helfer.

Wäre eigentlich auch eine Verurteilung wegen "Beihilfe zum Mord" möglich?

muscaria schrieb:Wäre eigentlich auch eine Verurteilung wegen "Beihilfe zum Mord" möglich?

dann stellt sich Frage, wem er geholfen hat, das fragt sich auch die Kammer.

...ich denke, wenn er als alleiniger Täter verurteilt wird, wird er schon seinen Mund aufmachen.

...denn, es spricht so vieles dafür, das er es nicht alleine geplant und ausgeführt hat......schon alleine vom Motiv her.

mal sehen ob vorher noch etwas kommt.....der Drops ist noch nicht gelutscht....

obskur schrieb:@emem
Ja das versteckte Geld... Es gibt aber nichts was damit direkt in Verbindung mit dem Doppelmord steht, keine Spuren, nix... Damit kann man noch nicht mal eine Tatbeteiligung feststellen. Wer weiss was es mit dem Geld auf sich hat.

Ach da gabs gar keine Spürchen?
Vllt die Flocken für sein Auto?!

@obskur
Ich meinte das auch eher als Hinweis darauf, daß eben nicht alles nur aus den Akten kam, was der ZDA Herrn Mackel erzählt hat.

@emem
Ja so hatte ich es auch verstanden... Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, dass es vom Zeugen auch nur so eingebaut gewesen sein könnte in seine Aussage, passt ja gut rein. Wäre das Geld jetzt nachweisbar von der Tat, könnte man dem Zeugen mehr Glauben schenken.

@LIncoln_rhyME
Nein keine Spuren an dem Geld, die zu den Opfern führen, nur vom TV selber. Das kann aber all her stammen.

wenn der tatverdächtige vor dem tod des geschwisterpaares zu diesem zum gratulieren hinging, konnte er sich ausrechnen, dass man sein erspartes als mögliche beute auslegen würde.
hätte er das geld aus angst vor falschverdächtigung vergraben, wäre das kein wunder.

wenn er solche angst vor einer falschen verdächtigung hatte, dann hätte er sich einfach mal beim aufruf wegen der weinflasche melden sollen. das wäre nämlich deutlich unverdächtiger als nichts zu sagen und stattdessen seine familie einzuberufen um ihnen einzutrichtern, dass sie über seine verbindung zur weinflasche absolutes stillschweigen behalten sollen.

@Mahoni
Das ist im Prinzip ja richtig, aber geht man von einer Tatbeteiligung im Sinne von Beihilfe aus oder nur Mitwisser und Deckung der Tat, dann macht es wiederum Sinn, dass er nichts sagt und sich auch nicht gemeldet hat.

klar,nichts zu sagen macht bei jeder art von täterschaft sinn, einzel- oder mittäterschaft gleichermaßen. die einzige täterschaft bei der es eben keinen sinn macht ist die NICHTtäterschaft ;-)

Noch nicht mal da... Ich war gestern bei einem Vortrag von Dr. Benecke, er hat es sehr eindrucksvoll wiedergegeben, dass in den meisten Fällen vom Anwalt empfohlen wird nichts zu sagen, vorallen in denen, wo man sich um Kopf und Kragen reden könnte, weil man eben der letzte war, der die Opfer lebend gesehen hat. Angenommen er ist komplett unschuldig, dann wird ihm das auch bewusst gewesen sein, dass er schnell tatverdächtig wird, wenn man weiss er war am Todestag im Haus.

er war aber nach seinen angaben nicht der letzte der die beiden lebend gesehen hat. seiner version nach ist er ja vor der sichtung im stadtpark bei den opfern gewesen. natürlich ist es keine angenehme ausgangslage sich bei der polizei zu melden weil spuren von einem selbst am tatort gefunden wurden. aber wie dr. benecke auch mal sagte, reicht ein einzelnes indiz/beweis nicht aus. wenn auf dem marktplatz jemand niedergeschossen wurde und man dort eine kippe von mir findet, dann heißt das absolut gar nichts und deswegen werde ich nicht gleich verdächtigt. gleichermaßen wäre ihm, angenommen er hat mit der sache nichts zu tun, nichts passiert wenn er sich gemeldet hätte und wahrheitsgemäß seinen besuch geschildert hätte. wenn da nichts weiteres belastendes hinzukommt, dann gerate ich auch nichts ins visier der ermittlungen. aber für die polizei war es eben dann doch verdächtig sich nicht zu melden. ob tatbeteiligt oder nicht, das stillschweigen hat ihm ganz offenbar eher geschadet als geholfen

ich bin da einig mit @Mahoni

ich stelle mir vor: Freunde oder gute Bekannte wurden ermordet.
ich habe beide am Tattag noch besucht

das ERSTE was mir in den Sinn käme wäre, zu helfen, diese unfassbare Tat aufzuklären.
Dass der Täter, der das getan hat, gefaßt wird und den Ermittlungsbehörden alle Informationen, die mir zur Verfügung stehen, mitzuteilen.

All dies mit reinem Gewissen und besten Absichten.
Ja ich weiß, jetzt kommt Gegenwind, dass das manch einem schon Kopf und Kragen gekostet hat.
Vielleicht. Aber daran würde ich in diesem Moment nicht denken, denn WENN ich ein reines Gewissen habe und tatsächlich nichts, aber auch gar nichts damit zu tun habe, dann kommt mir nicht in den Sinn, dass ich mich mit einer Aussage in falschen Verdacht bringe.

jungler schrieb:Ja ich weiß, jetzt kommt Gegenwind, dass das manch einem schon Kopf und Kragen gekostet hat.

Von den Windbläsern würde mich dann mal interessieren, wen genau diese Vorgehensweise denn schon Kopf und Kragen gekostet hat.

@jungler
@muscaria


also ganz ehrlich kann ich das gut verstehen, dass er sich nicht gemeldet hat, vielleicht auch in Hoffnung, dass sie vieleicht gar nicht auf ihn kommen. Wenn er noch nie straffällig war ist es durchaus möglich, dass er so naiv gedacht hat. Genauso gut, kann er sich nicht gemeldet haben, weil er mehr wusste, weil der LG als sein Freund ihm was erzählt hat und er wollte den nicht belasten.
Und warum ich das für möglich halte ist der Grund, weil ich auch schon mal ungewollt und völlig unschuldig in ein Tatgeschehen von zwei Bekannten reingeraten bin und dann zwischen den Stühlen sprich zwischen den beiden stand und mich mit keinem der beiden anlegen wollte. Da ist man dann schon in einer verzwickten Lage. Schließlich gibt man sich dann u. U. selber in Gefahr, weil man sich dem Zorn des Involvierten auf sich zieht. Sprich, wenn der LG z. B. Täter wär und der TV was gesagt hätte was dem LG in Vordergrund gebracht hätte glaube ich nicht, das der LG dem TV das so hätte durchgehen lassen und der TV schlimmeres von ihm zu erwarten gehabt hätte....

Truenes schrieb:Genauso gut, kann er sich nicht gemeldet haben, weil er mehr wusste, weil der LG als sein Freund ihm was erzählt hat und er wollte den nicht belasten

Hört bei Doppelmord nicht die Freundschaft auf ? Bei mir schon !

@jungler
es geht da nicht um die Freundschaft aufrecht zu erhalten sondern vielmehr darum nicht selbst ins Visir von diesem gewalttätigen Freund zu geraten. Wenn er wirklich einen Mord begangen hat, dann hätte ich da ziemliche Bedenken, dass er mir auch ans Leder geht, wenn ich ihm mit einer Aussage in die Enge schade. Wie du schon sagst, bei Mord hört dann die Freundschaft nämlich ganz schnell auf und ich gerate ins Visir eines Mörders.