Zitronella
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Gütersloh 2009, Mordfall Amtenbrink - noch immer ungeklärt
13.05.2015 um 11:45Guten Morgen liebe Forengemeinde,
ich bin bereits seit einigen Monaten stille Mitleserin in diesem Bereich von Allmy und seinerzeit über die Berichterstattung zum Urteil im "Weihnachtsdoppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh" hier gelandet. Bei der Recherche hier im Forum bin ich natürlich auch auf einige (zum Teil noch ungeklärte) Mordfälle aus meiner Region gestossen (Frauke Liebs, Nelly Graf, Gabriele Obst), ich vermisse jedoch eine Diskussion in der gemeinschaftlichen "Schwarmintelligenz" zum bislang ungeklärten Mordfall "Ingrid Amtenbrink" aus Gütersloh.
Da sich dieser Mordfall in den kommenden Tagen bereits zum 6. Mal jährt und trotz umfangreicher Suche (u. a. ein "heiß" diskutierter Massengentest) nach einem möglichen Motiv und vor allem auch dem möglichen Täter bisher keine Erfolge zu verzeichnen sind, möchte ich diesen mittlerweile doch nahezu (zumindest in dieser Region) "vergessenen" ungeklärten Mordfall mit dieser Diskussion noch einmal ins Bewusstsein rücken.
Bitte verzeiht schon mal vorab, wenn ich nicht auf Anhieb alles richtig mache!
******************************************************************************
Kurze Zusammenfassung des Falls aus der Quelle e110.de
http://www.e110.de/index.cfm?cid=21&event=page.detail&fkcid=7&id=50269 (Archiv-Version vom 23.11.2010) :
Leiche im Kornfeld - Wurde Witwe auf dem Heimweg ermordet?
Nur wenige Hundert Meter von ihrem Wohnhaus entfernt wird die Leiche von Ingrid Amtenbrink gefunden. Die Obduktion ergibt: Die 67-Jährige wurde ermordet. Für eine Beziehungstat gibt es keine Anzeichen. Über das Motiv für das grausame Verbrechen kann man nur spekulieren.
Donnerstag, 21. Mai 2009, Himmelfahrtstag. Ingrid Amtenbrink lebt seit dem Tod ihres Mannes allein am Stadtrand von Gütersloh. Sie nimmt sich an diesem Tag vor, das Grab ihres Mannes zu pflegen. Doch kurz bevor sie das Haus verlässt, ändert sie ihren Plan - eine verhängnisvolle Entscheidung.
Gegen 13.30 Uhr wird Ingrid Amtenbrink von Nachbarn gesehen, als sie zu einem Spaziergang aufbricht. Am nächsten Tag versuchen ihre Kinder, sie anzurufen. Niemand hebt ab. Als Ingrid Amtenbrink auch am Samstag nicht erreichbar ist, schaltet die Familie die Polizei ein. Gleichzeitig beginnt sie mit einer Suchaktion im näheren Umkreis. Nachbarn finden die Verschwundene schließlich am 24. Mai tot in einem Kornfeld am Rande eines nahe gelegenen Waldes.
Spur zum Musikfest
Der polizeiliche Ermittlungsapparat läuft sofort auf Hochtouren. Spuren werden gesichert. Dazu gehört die Handtasche des Opfers. Man findet eine Verzehrmarke, gültig für eine Veranstaltung am 21. Mai. An diesem Tag fand auf dem "Meierhof Rassfeld" in Gütersloh ein Musikfest statt. Das Gelände liegt nur 300 Meter vom Fundort der Leiche entfernt. Wie sich herausstellt, war unter den zahlreichen Besuchern auch Ingrid Amtenbrink. Ist sie hier auf ihren Mörder gestoßen?
Die Kripo findet Festbesucher, die mit dem Opfer gesprochen haben. Frau Amtenbrink habe von ihrem verstorbenen Mann erzählt und sei immer noch sehr traurig gewesen. Am späten Nachmittag sei sie dann nach Hause aufgebrochen - allein.
Tod auf dem Heimweg?
Vermutlich ist sie nicht den kürzesten Weg gegangen, sondern hat einen kleinen Umweg am Wald entlang gemacht. Niemand weiß, wo Ingrid Amtenbrink auf ihren Mörder stieß. Vielleicht in der Nähe des Kornfelds, in dem ihre Leiche später gefunden wurde, vielleicht woanders. Der Tod trat durch massive Gewaltanwendung ein. An der Leiche wurden DNA-Spuren des Mörders gesichert. Die Polizei führt eine Massenspeicheluntersuchung durch – ohne Erfolg.
Ermittlungsfragen:
Wer hat Frau Amtenbrink gekannt und bisher nicht mit der Polizei gesprochen?
Wer war am Himmelfahrtstag (Vatertag), Donnerstag, 21.05.2009, Besucher der Veranstaltung „Swinging Table“ auf dem Hof "Meier Rassfeld" und hat bisher nicht mit der Polizei gesprochen? Auch Besucher, die keinen Kontakt zu Frau Amtenbrink hatten, sollten sich melden.
Wer kann mit sonstigen Hinweisen helfen?
Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 1.500 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Bielefeld, Telefon: 0521 / 54 50
******************************************************************************
Hintergründe zur Person Ingrid Amtenbrink:
Frau Amtenbrink lebte seit dem Tod Ihres Mannes alleine in der ehemals gemeinsamen Wohnung am Stadtrand von Gütersloh im Ortsteil Blankenhagen. Die gemeinsamen Kinder sind bereits erwachsen und aus dem Haus. Ingrid Amtenbrink wird von Freunden, Bekannten und Nachbarn als lebenslustige, zuverlässige Frau beschrieben, die jedoch auch knapp anderthalb Jahre nach dem Tod Ihres Mannes stark unter dem Verlust gelitten habe. Erst kurz vor ihrem Tod soll sie wieder vermehrt "unter Menschen gegangen sein" und lose Bekanntschaften geknüpft haben (vgl. auch die Darstellung hierzu in AZ yx).
Zu Ihren Kindern hatte sie einen guten regelmäßigen, - wenn auch nicht täglichen - Kontakt und wurde von diesen zwei Tage nach dem Besuch auf der Open-Air-Veranstaltung "Swinging Table" auf dem "Meierhof Rassfeld, die Ingrid Amtenbrink nachweislich gem. einer gefundenen Verzehrkarte sowie anschließender Zeugenaussagen am Donnerstag, den 21.05.2009 besucht hatte, als vermisst gemeldet.
Hintergründe zur Auffindung der Leiche und erste Ermittlungsansätze:
Die Leiche von Ingrid Amtenbrink wird am darauffolgenden Tag, am Sonntag, den 24.09.2009 in einem Kornfeld in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort und auf dem Rückweg zu ihrer Wohnung in einem Kornfeld von Spaziergänger (verschiedene Quellen geben auch Nachbarn/Bekannte an) aufgefunden. Sie ist vollständig bis auf die Schuhe bekleidet und Ihre Handtasche liegt "wie drapiert" auf Ihrem Oberkörper. Die Untersuchung dieser ergibt, dass keine Wertsachen gestohlen wurden, ein Raubmord wird ausgeschlossen. Die Schuhe werden bei der anschließenden umfangreichen Suche direkt um den Fundort gefunden, die kriminaltechnische Untersuchung der Leiche sowie der ihr gehörenden und mitgeführten Gegenstände ergibt eine DNA-Spur, welche die Ermittler als Täter-DNA einstufen. Um was für eine DNA es sich dabei handelt und wo sie gefunden wurde, ist meines Wissens nach nie mitgeteilt worden, da es sich u. U. um Täterwissen handelt.
Am 07.06.2009, also etwa knapp 3 Wochen später berichtet die Lokalzeitung "Westfalenblatt" unter Berufung auf Augenzeugenberichten, dass die Ermittler entgegen ihren ersten Aussagen davon ausgehen, dass Ingrid Amtenbrink nicht am Tag Ihres Besuches auf dem "Meierhof Rassfeld", sondern erst 3 Tage später, also am Tag ihres Auffindens, getötet wurde.
Eine umfangreiche Durchsuchung von Grundstücken, Gebäuden und Scheunen auf der Suche nach einem Versteck, in dem diese festgehalten und eventuell auch getötet wurde bleibt jedoch erfolglos.
Da trotz umfangreicher Rechereche keine weitere Zeitung zur Annahme der Ermittler etwas schreibt, ist nicht sicher, ob es sich bei der Durchsuchung nicht um eine unabhängige Maßnahme mit anderem Hintergrund handelt.
Quelle:
http://www.owl-am-sonntag.de/epaper/artikel.php?art=28077136&seite=07.06._1060_a02&dat=07.06.2009&PHPSESSID=baaab9f76a22b830bd4391b4ec874146 (Archiv-Version vom 10.07.2017)
*****************************************************************************
Ich werde gleich noch weitere Zeitungsartikel zur besseren Übersicht einstellen und würde mich freuen, wenn wir diesen ungeklärten Mordfall wieder ins Bewusstsein rücken könnten.
Ich bin darüber hinaus auch sehr gespannt, eure Ansätze in dieser Diskussion zu verfolgen. Ich freue mich sehr auf eine zielführende und lebhafte Diskussion unter Berücksichtigung der allgemeinen Regeln und der Nettiquette.
*****************************************************************************
Meine (laienhafte) Einschätzung zu diesem Mordfall:
Ich halte Ingrid Amtenbrink für ein Zufallsopfer eines Einzeltäters, der weder vorher noch nachher durch ähnliche Taten aufgefallen ist. Ich stütze meine These dabei auf die Aussagen aus der Filmdarstellung in AZ yx, in der ausgesagt wird, dass Ingrid Amtenbrink zunächst vorhatte, an diesem Feiertag das Grab ihres Mannes zu pflegen, sich dann jedoch - scheinbar spontan - dazu entschieden hat, zum nahegelegenen "Meierhof Rassfeld" zu gehen, um die dort stattfindende Veranstaltung "Swinging Table" anzusehen.
Vor diesem Hintergrund schließe ich daher aus, dass es sich um eine geplante Tat - zumindest mit Ingrid Amtenbrink als Opfer - handelt. Auch die Darstellung, dass Ingrid Amtenbrink erst kurz vor ihrem Tod wieder am "öffentlichen Leben" teilnahm widerspricht einer These, wonach sie ihren Mörder - durch welche Art auch immer - gekannt haben muss.
Ich nehme weiterhin an, dass der oben zitierte Artikel aus dem Westfalenblatt zur Suche der Ermittler nach einem Versteck kein Gerücht ist, sondern unmittelbar mit dem Mordfall zu tun hat. Die Tatsache, dass die Kinder von Ingrid Amtenbrink bis heute kein Todesdatum auf ihrem Grabstein vermerkt haben, da sie dieses nicht kennen bzw. die Ermittler das vermutliche Todesdatum auch ihnen nicht mitgeteilt habe, wird in einem Interview mit der Tochter von Ingrid Amtenbrink selbst von dieser bestätigt:
Zitat:
Das Schlimmste, so Nolte, sei die Ungewissheit. "Das erschwert es, darüber hinwegzukommen." Einen anderen sehnlichen Wunsch verwehrt ihr die Polizei: "Wir würden auf dem Grabstein unserer Mutter gerne den Todestag eintragen, aber man nennt ihn uns nicht."
Quelle: http://www.nw.de/lokal/3589171_Polizei-gibt-auch-ein-Jahr-nach-dem-Mord-an-Ingrid-Amtenbrink-nicht-auf.html
In diesem Zusammenhang könnte man darüber hinaus durchaus auch eine Parallele zu den Mordfällen Frauke Liebs und eventuell auch Nelly Graf ziehen. Zumindest Frauke Liebs wurde nachweislich noch einige Tage vor ihrer Tötung festgehalten und hatte sich dabei nahezu täglich - wenn auch nur kurz - bei ihrem Exfreund bzw. bei Familienmitgliedern über Handy gemeldet. Bei Nelly Graf, die sowohl optisch als auch vom Alter her eher zu Ingrid Amtenbrink passt als Frauke Liebs ist jedoch nichts in dieser Richtung bekannt geworden. Ich persönlich sehe daher für mich keine unmittelbaren Hinweise darauf, dass es sich hierbei um einen Serientäter handeln könnte, ich schließe das nahezu zu 100% aus.
Zur Theorie des Einzeltäters:
Ich gehe aus oben genannten Gründen davon aus, dass Ingrid Amtenbrink ein Zufallsopfer war, schließe jedoch nicht aus, dass die Durchführung der Tat bereits vorher geplant war. Es ist sogar für mich durchaus denkbar, dass der Täter ebenfalls ein Besucher des "Swinging Tables" war und ihm Ingrid Amtenbrink bei der Veranstaltung aufgefallen ist.
Wenn man die Zeugenaussage aus der Filmdarstellung bei AZ xy zugrunde legt, würde ich sogar so weit gehen und behaupten, dass Ingrid Amtenbrink dem späteren Täter durch ihr Verhalten (häufige Erwähnung ihres toten Mannes, zurückhaltende Art etc.) aufgefallen ist und als "leichtes Opfer" identifiziert wurde.
Das sie offensichtlich alleine auf der Veranstaltung war und beabsichtigte die wenigen Hundert Meter zu ihrer Wohnung zu Fuß zu gehen, ist sicher durch ihre Erzählungen dem Paar gegenüber bekannt gewesen. Da der "Meierhof Rassfeld" charakteristisch umgeben von Feldern und einem kleinen Wäldchen liegt, dürfte es für den Täter nicht schwer gewesen sein, ihren Heimweg entsprechend "vorherzusehen". Es ist daher durchaus denkbar, dass der spätere Täter eventuell sogar in unmittelbarer Nähe zu Ingrid Amtenbrink und dem Paar gesessen hat (Nachbartisch) und so ganze Gesprächsinhalte ohne weiter aufzufallen mitbekommen hat.
ich bin bereits seit einigen Monaten stille Mitleserin in diesem Bereich von Allmy und seinerzeit über die Berichterstattung zum Urteil im "Weihnachtsdoppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh" hier gelandet. Bei der Recherche hier im Forum bin ich natürlich auch auf einige (zum Teil noch ungeklärte) Mordfälle aus meiner Region gestossen (Frauke Liebs, Nelly Graf, Gabriele Obst), ich vermisse jedoch eine Diskussion in der gemeinschaftlichen "Schwarmintelligenz" zum bislang ungeklärten Mordfall "Ingrid Amtenbrink" aus Gütersloh.
Da sich dieser Mordfall in den kommenden Tagen bereits zum 6. Mal jährt und trotz umfangreicher Suche (u. a. ein "heiß" diskutierter Massengentest) nach einem möglichen Motiv und vor allem auch dem möglichen Täter bisher keine Erfolge zu verzeichnen sind, möchte ich diesen mittlerweile doch nahezu (zumindest in dieser Region) "vergessenen" ungeklärten Mordfall mit dieser Diskussion noch einmal ins Bewusstsein rücken.
Bitte verzeiht schon mal vorab, wenn ich nicht auf Anhieb alles richtig mache!
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Kurze Zusammenfassung des Falls aus der Quelle e110.de
http://www.e110.de/index.cfm?cid=21&event=page.detail&fkcid=7&id=50269 (Archiv-Version vom 23.11.2010) :
Leiche im Kornfeld - Wurde Witwe auf dem Heimweg ermordet?
Nur wenige Hundert Meter von ihrem Wohnhaus entfernt wird die Leiche von Ingrid Amtenbrink gefunden. Die Obduktion ergibt: Die 67-Jährige wurde ermordet. Für eine Beziehungstat gibt es keine Anzeichen. Über das Motiv für das grausame Verbrechen kann man nur spekulieren.
Donnerstag, 21. Mai 2009, Himmelfahrtstag. Ingrid Amtenbrink lebt seit dem Tod ihres Mannes allein am Stadtrand von Gütersloh. Sie nimmt sich an diesem Tag vor, das Grab ihres Mannes zu pflegen. Doch kurz bevor sie das Haus verlässt, ändert sie ihren Plan - eine verhängnisvolle Entscheidung.
Gegen 13.30 Uhr wird Ingrid Amtenbrink von Nachbarn gesehen, als sie zu einem Spaziergang aufbricht. Am nächsten Tag versuchen ihre Kinder, sie anzurufen. Niemand hebt ab. Als Ingrid Amtenbrink auch am Samstag nicht erreichbar ist, schaltet die Familie die Polizei ein. Gleichzeitig beginnt sie mit einer Suchaktion im näheren Umkreis. Nachbarn finden die Verschwundene schließlich am 24. Mai tot in einem Kornfeld am Rande eines nahe gelegenen Waldes.
Spur zum Musikfest
Der polizeiliche Ermittlungsapparat läuft sofort auf Hochtouren. Spuren werden gesichert. Dazu gehört die Handtasche des Opfers. Man findet eine Verzehrmarke, gültig für eine Veranstaltung am 21. Mai. An diesem Tag fand auf dem "Meierhof Rassfeld" in Gütersloh ein Musikfest statt. Das Gelände liegt nur 300 Meter vom Fundort der Leiche entfernt. Wie sich herausstellt, war unter den zahlreichen Besuchern auch Ingrid Amtenbrink. Ist sie hier auf ihren Mörder gestoßen?
Die Kripo findet Festbesucher, die mit dem Opfer gesprochen haben. Frau Amtenbrink habe von ihrem verstorbenen Mann erzählt und sei immer noch sehr traurig gewesen. Am späten Nachmittag sei sie dann nach Hause aufgebrochen - allein.
Tod auf dem Heimweg?
Vermutlich ist sie nicht den kürzesten Weg gegangen, sondern hat einen kleinen Umweg am Wald entlang gemacht. Niemand weiß, wo Ingrid Amtenbrink auf ihren Mörder stieß. Vielleicht in der Nähe des Kornfelds, in dem ihre Leiche später gefunden wurde, vielleicht woanders. Der Tod trat durch massive Gewaltanwendung ein. An der Leiche wurden DNA-Spuren des Mörders gesichert. Die Polizei führt eine Massenspeicheluntersuchung durch – ohne Erfolg.
Ermittlungsfragen:
Wer hat Frau Amtenbrink gekannt und bisher nicht mit der Polizei gesprochen?
Wer war am Himmelfahrtstag (Vatertag), Donnerstag, 21.05.2009, Besucher der Veranstaltung „Swinging Table“ auf dem Hof "Meier Rassfeld" und hat bisher nicht mit der Polizei gesprochen? Auch Besucher, die keinen Kontakt zu Frau Amtenbrink hatten, sollten sich melden.
Wer kann mit sonstigen Hinweisen helfen?
Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 1.500 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Bielefeld, Telefon: 0521 / 54 50
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Hintergründe zur Person Ingrid Amtenbrink:
Frau Amtenbrink lebte seit dem Tod Ihres Mannes alleine in der ehemals gemeinsamen Wohnung am Stadtrand von Gütersloh im Ortsteil Blankenhagen. Die gemeinsamen Kinder sind bereits erwachsen und aus dem Haus. Ingrid Amtenbrink wird von Freunden, Bekannten und Nachbarn als lebenslustige, zuverlässige Frau beschrieben, die jedoch auch knapp anderthalb Jahre nach dem Tod Ihres Mannes stark unter dem Verlust gelitten habe. Erst kurz vor ihrem Tod soll sie wieder vermehrt "unter Menschen gegangen sein" und lose Bekanntschaften geknüpft haben (vgl. auch die Darstellung hierzu in AZ yx).
Zu Ihren Kindern hatte sie einen guten regelmäßigen, - wenn auch nicht täglichen - Kontakt und wurde von diesen zwei Tage nach dem Besuch auf der Open-Air-Veranstaltung "Swinging Table" auf dem "Meierhof Rassfeld, die Ingrid Amtenbrink nachweislich gem. einer gefundenen Verzehrkarte sowie anschließender Zeugenaussagen am Donnerstag, den 21.05.2009 besucht hatte, als vermisst gemeldet.
Hintergründe zur Auffindung der Leiche und erste Ermittlungsansätze:
Die Leiche von Ingrid Amtenbrink wird am darauffolgenden Tag, am Sonntag, den 24.09.2009 in einem Kornfeld in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort und auf dem Rückweg zu ihrer Wohnung in einem Kornfeld von Spaziergänger (verschiedene Quellen geben auch Nachbarn/Bekannte an) aufgefunden. Sie ist vollständig bis auf die Schuhe bekleidet und Ihre Handtasche liegt "wie drapiert" auf Ihrem Oberkörper. Die Untersuchung dieser ergibt, dass keine Wertsachen gestohlen wurden, ein Raubmord wird ausgeschlossen. Die Schuhe werden bei der anschließenden umfangreichen Suche direkt um den Fundort gefunden, die kriminaltechnische Untersuchung der Leiche sowie der ihr gehörenden und mitgeführten Gegenstände ergibt eine DNA-Spur, welche die Ermittler als Täter-DNA einstufen. Um was für eine DNA es sich dabei handelt und wo sie gefunden wurde, ist meines Wissens nach nie mitgeteilt worden, da es sich u. U. um Täterwissen handelt.
Am 07.06.2009, also etwa knapp 3 Wochen später berichtet die Lokalzeitung "Westfalenblatt" unter Berufung auf Augenzeugenberichten, dass die Ermittler entgegen ihren ersten Aussagen davon ausgehen, dass Ingrid Amtenbrink nicht am Tag Ihres Besuches auf dem "Meierhof Rassfeld", sondern erst 3 Tage später, also am Tag ihres Auffindens, getötet wurde.
Eine umfangreiche Durchsuchung von Grundstücken, Gebäuden und Scheunen auf der Suche nach einem Versteck, in dem diese festgehalten und eventuell auch getötet wurde bleibt jedoch erfolglos.
Da trotz umfangreicher Rechereche keine weitere Zeitung zur Annahme der Ermittler etwas schreibt, ist nicht sicher, ob es sich bei der Durchsuchung nicht um eine unabhängige Maßnahme mit anderem Hintergrund handelt.
Quelle:
http://www.owl-am-sonntag.de/epaper/artikel.php?art=28077136&seite=07.06._1060_a02&dat=07.06.2009&PHPSESSID=baaab9f76a22b830bd4391b4ec874146 (Archiv-Version vom 10.07.2017)
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Ich werde gleich noch weitere Zeitungsartikel zur besseren Übersicht einstellen und würde mich freuen, wenn wir diesen ungeklärten Mordfall wieder ins Bewusstsein rücken könnten.
Ich bin darüber hinaus auch sehr gespannt, eure Ansätze in dieser Diskussion zu verfolgen. Ich freue mich sehr auf eine zielführende und lebhafte Diskussion unter Berücksichtigung der allgemeinen Regeln und der Nettiquette.
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Meine (laienhafte) Einschätzung zu diesem Mordfall:
Ich halte Ingrid Amtenbrink für ein Zufallsopfer eines Einzeltäters, der weder vorher noch nachher durch ähnliche Taten aufgefallen ist. Ich stütze meine These dabei auf die Aussagen aus der Filmdarstellung in AZ yx, in der ausgesagt wird, dass Ingrid Amtenbrink zunächst vorhatte, an diesem Feiertag das Grab ihres Mannes zu pflegen, sich dann jedoch - scheinbar spontan - dazu entschieden hat, zum nahegelegenen "Meierhof Rassfeld" zu gehen, um die dort stattfindende Veranstaltung "Swinging Table" anzusehen.
Vor diesem Hintergrund schließe ich daher aus, dass es sich um eine geplante Tat - zumindest mit Ingrid Amtenbrink als Opfer - handelt. Auch die Darstellung, dass Ingrid Amtenbrink erst kurz vor ihrem Tod wieder am "öffentlichen Leben" teilnahm widerspricht einer These, wonach sie ihren Mörder - durch welche Art auch immer - gekannt haben muss.
Ich nehme weiterhin an, dass der oben zitierte Artikel aus dem Westfalenblatt zur Suche der Ermittler nach einem Versteck kein Gerücht ist, sondern unmittelbar mit dem Mordfall zu tun hat. Die Tatsache, dass die Kinder von Ingrid Amtenbrink bis heute kein Todesdatum auf ihrem Grabstein vermerkt haben, da sie dieses nicht kennen bzw. die Ermittler das vermutliche Todesdatum auch ihnen nicht mitgeteilt habe, wird in einem Interview mit der Tochter von Ingrid Amtenbrink selbst von dieser bestätigt:
Zitat:
Das Schlimmste, so Nolte, sei die Ungewissheit. "Das erschwert es, darüber hinwegzukommen." Einen anderen sehnlichen Wunsch verwehrt ihr die Polizei: "Wir würden auf dem Grabstein unserer Mutter gerne den Todestag eintragen, aber man nennt ihn uns nicht."
Quelle: http://www.nw.de/lokal/3589171_Polizei-gibt-auch-ein-Jahr-nach-dem-Mord-an-Ingrid-Amtenbrink-nicht-auf.html
In diesem Zusammenhang könnte man darüber hinaus durchaus auch eine Parallele zu den Mordfällen Frauke Liebs und eventuell auch Nelly Graf ziehen. Zumindest Frauke Liebs wurde nachweislich noch einige Tage vor ihrer Tötung festgehalten und hatte sich dabei nahezu täglich - wenn auch nur kurz - bei ihrem Exfreund bzw. bei Familienmitgliedern über Handy gemeldet. Bei Nelly Graf, die sowohl optisch als auch vom Alter her eher zu Ingrid Amtenbrink passt als Frauke Liebs ist jedoch nichts in dieser Richtung bekannt geworden. Ich persönlich sehe daher für mich keine unmittelbaren Hinweise darauf, dass es sich hierbei um einen Serientäter handeln könnte, ich schließe das nahezu zu 100% aus.
Zur Theorie des Einzeltäters:
Ich gehe aus oben genannten Gründen davon aus, dass Ingrid Amtenbrink ein Zufallsopfer war, schließe jedoch nicht aus, dass die Durchführung der Tat bereits vorher geplant war. Es ist sogar für mich durchaus denkbar, dass der Täter ebenfalls ein Besucher des "Swinging Tables" war und ihm Ingrid Amtenbrink bei der Veranstaltung aufgefallen ist.
Wenn man die Zeugenaussage aus der Filmdarstellung bei AZ xy zugrunde legt, würde ich sogar so weit gehen und behaupten, dass Ingrid Amtenbrink dem späteren Täter durch ihr Verhalten (häufige Erwähnung ihres toten Mannes, zurückhaltende Art etc.) aufgefallen ist und als "leichtes Opfer" identifiziert wurde.
Das sie offensichtlich alleine auf der Veranstaltung war und beabsichtigte die wenigen Hundert Meter zu ihrer Wohnung zu Fuß zu gehen, ist sicher durch ihre Erzählungen dem Paar gegenüber bekannt gewesen. Da der "Meierhof Rassfeld" charakteristisch umgeben von Feldern und einem kleinen Wäldchen liegt, dürfte es für den Täter nicht schwer gewesen sein, ihren Heimweg entsprechend "vorherzusehen". Es ist daher durchaus denkbar, dass der spätere Täter eventuell sogar in unmittelbarer Nähe zu Ingrid Amtenbrink und dem Paar gesessen hat (Nachbartisch) und so ganze Gesprächsinhalte ohne weiter aufzufallen mitbekommen hat.