Vermisstenfall Madeleine McCann
14.02.2022 um 08:53FadingScreams schrieb:wie gesagt, da war nichts was man ausschließlicher der Familie zuordnen konnte:
Denn das Blut ist männlichen Ursprungs, kann also nicht von Maddie stammen.Du zitierst aus einem Artikel des Tagesspiegels, der nicht genau recherchiert hat und Unsinn schreibt. Dafür muss man sich die Originalunterlagen ansehen. Dem Bericht des Forensikers John Lowe ist zu entnehmen, dass männliche und weibliche DNA gefunden wurde, unter anderem ein Teilprofil, bei dem alle bestätigten DNA-Komponenten mit den entsprechenden Komponenten im DNA-Profil von Madeline McCann übereinstimmten.
1. Fliesen hinter dem Sofa:
Aus Zellmaterial auf dem Abstrich wurde ein unvollständiges DNA-Ergebnis erhalten (286A/2007 CRL 3a). Der Abstrich enthielt sehr wenige Informationen und zeigte geringe Hinweise auf DNA von mehr als einer Person. Alle bestätigten DNA-Komponenten in diesem Ergebnis stimmen jedoch mit den entsprechenden Komponenten im DNA-Profil von Madeline McCann überein.Es handelt sich also evtl. um eine Mischspur, wobei offenbar nur die Allele einer Person deutlich erkennbar waren. Das Profil war insgesamt jedoch nicht vollständig. Wieviele Allele abgebildet werden konnten, wird nicht gesagt, sie stimmten aber vollständig mit Maddies DNA überein. Das ist Fakt und eine darauf aufbauende Hypothese (!) steht nach wie vor im Raum.
2. Kofferraum des Leihwagens:
Von diesen 19 Komponenten (Ergänzung: aus Maddies DNA-Profil) sind 15 im Ergebnis dieses Elements vorhandenVon einer Übereinstimmung mit den Referenzprofilen der Eltern oder Geschwister wird nichts gesagt, also gehe ich davon aus, dass es zu anderen Familienmitgliedern keine Übereinstimmung gab.
Eine Wahrscheinlichkeitsberechnung wurde leider versäumt.
Könnte es Maddies DNA sein?
Lowe schreibt:
Es wäre sehr einfach, "Ja" zu sagen, nur wegen der Anzahl der Komponenten im Ergebnis, die auch in ihrer Referenzprobe enthalten sind.Aber es gibt Unsicherheiten, die er danach näher erläutert und daher legt sich ein Humangenetiker hier seriöserweise nicht fest. Auch hier ist Fakt, dass es Maddies DNA sein könnte und auch hier steht eine Hypothese nach wie vor im Raum.
Quelle:
https://www.mccannpjfiles.co.uk/PJ/JOHN_LOWE.htm
Letztlich gibt es also nach wie vor zwei DNA-Spuren, die auf Maddie deuten und die im Zusammenhang mit der Hundespur von der Verteidigung genutzt werden können und werden, es sei denn, Herr Wolters beugt vor. Ich hoffe sehr, er verlässt sich nicht darauf, dass das alles "schon irgendwie abgehakt" ist und vor Gericht von Brückners Anwälten möglichst gar nicht erwähnt wird.
Ahmose schrieb:Nein, das ist selbstverständlich kein "Fakt". Bei der Verwesung entstehen Proteine, die in Cadaverin, Purescin sowie Amine umgewandelt werden. Für die Entstehung von Leichengeruch spielen aber auch gewisse Schwefelverbindungen eine Rolle. All das können die Leichenspürhunde erschnüffeln.Dazu verweise ich auch nochmal auf den anderen Fall in dem Eddie erfolgreich war. Dort hatte die Leiche eine Stunde gelegen und es gab keine forensisch auffindbaren Spuren. Eine magische zwei-Stunden-Grenze scheint es nicht als Abschneidekriterium also nicht zu geben, sondern die Umstände des Einzelfalls sind ausschlaggebend.
https://www.mccannpjfiles.co.uk/PJ/MARTIN_GRIMES.htm
https://www.mccannpjfiles.co.uk/PJ/EDDIE-KEELA.htm