anniz schrieb:Wer behauptet das? Bitte reiße nicht Dinge aus dem Zusammenhang. Was dichtest Du Dir da an Unterstellungen zusammen? Und in welchem Ton?
Du selber hast was von wegen "Rückendeckung" geschrieben, oder nicht?
anniz schrieb:Ich habe geschrieben, dass die Sache mit den falschen Belegen wahrscheinlich nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist. Entweder, weil es andere Mitarbeiter ebenso gehandhabt haben oder weil ihr jemand aus der Firma sagte, dass das ohnehin keiner merkt.
Na also. Andere Mitarbeiter haben das auch so gehandhabt? Haben alle Mitarbeiter auf diese Weise die Fahrtkosten ersetzt bekommen, indem sie für die Öffis die Fahrscheine präsentiert haben oder doch nur die Lehrlinge?
Wie soll jemand aus der Personalverrechnung nachprüfen, ob ein Fahrschein tatsächlich von einer bestimmten Strecke ist, wenn da nur eine Nummer und ein Preis draufsteht, nebst dem Betreiber des Busunternehmens?
Sollte die Personalverrechnung also gewusst haben, dass die ÖBB gar keinen Postbus um diese Uhrzeiten fährt, sondern dass der Bus von Stern & Hafferl war?
Manche haben echt eine lustige Vorstellung von Personalverrechnung.
anniz schrieb:Im Übrigen wohl mehr als unwahrscheinlich, dass ein Bauunternehmen in dem kleinen Ort zwei Standorte unterhält und das Büro sich nicht auf dem Gelände befindet. Das war schließlich nicht Bilfinger & Berger oder die Philip Holzmann AG. Bleib mal bei den Wahrscheinlichkeiten.
Bilfinger als Vergleich, ein Konzern mit (ehemals) knapp 70 000 Mitarbeitern, ist ein Scherz, oder?
Ich hab auch nicht von zwei Standorten geschrieben, sondern dass diese Möglichkeit durchaus bestanden hat. Kein Firmengelände, keiner, der etwas gesehen haben könnte, von wegen unbekannter Mitfahrgelegenheit.
Schon einmal darüber nachgedacht, wie sie an die falschen Tickets gekommen ist? Schließlich musste der Tag und der Preis von ATS 7,- passen, der Rest war wurscht.
Gar nicht so einfach. Wo findet man solche Tickets?
Wenn es tatsächlich so war, dass sie zehn Tickets pro Woche bringen musste, um am Monatsende die Fahrtkosten ersetzt zu bekommen, dann war das ohnehin eine fiese Regelung, meines Erachtens.
Natürlich ist es kein schöner Zug, den Dienstgeber zu bescheißen und das war es mit den Tickets, das dürfte doch auch Martina bewusst gewesen sein. Selbst wenn sie vielleicht noch nicht so viel Ahnung von Arbeitsrecht hatte, hätte sie doch auch wissen müssen, dass ein Auffliegen dieses Beschisses den Verlust der Ausbildungsstelle zur Folge haben hätte können.
Nein, keine "fristlose Kündigung". Denn diese Form der Auslösung von Dienstverhältnissen existiert bei uns nicht.
Aber nachdem Martina vom Freund und der Mutter gefahren wurde, wieviele Fahrten bleiben dann noch übrig für einen Fremden, von dem angeblich keiner wusste?
Was diesen ominösen Eintrag "Urlaub" im Kalender angeht: Es ist ja nun so, dass ein Dienstnehmer bei einer Verhinderung den DG davon sofort verständigen muss. Im Krankheitsfall muss binnen drei Tagen die ärztliche Krankmeldung vorliegen, manche verlangen diese auch schon früher. Mündlich gehört der DG sofort verständigt, das heißt, noch am selben Tag.
Liegt eine andere Verhinderung außer Krankheit vor, muss der DG davon auch sofort in Kenntnis gesetzt werden.
Jetzt kommt aber ein Dienstnehmer nicht zur Arbeit. Hat aber keinen Urlaub beantragt. (Urlaubsantrag erfolgt fast immer schriftlich, außer in ganz winzigen Betrieben).
Der Dienstnehmer meldet sich den ganzen Tag nicht, was macht man da? Wenn nicht grade andere Zeiterfassungssysteme vorhanden sind?
(Warum zur Hölle haben die Ermittlungsbehörden nicht nachgeprüft, ob Martina einen Urlaubsantrag gestellt hatte. Die Unterlagen müssen in einer Firma sieben Jahre lang aufbewahrt werden, manche Firmen bewahren sogar freiwillig viel länger auf)