Chefheizer schrieb:Verfügst Du über eine Glaskugel in der ein Männchen auftaucht das Dir dies mitgeteilt hat?
Naja, immerhin hatte ich den 2. Satz im Konjunktiv formuliert, was ja schon auf eine Meinungsäußerung hindeutet und als solche war es auch gemeint.
Chefheizer schrieb:Halten wir fest: es ist derzeit ein nicht unerhebliches Investitionsrisiko vorhanden
Darauf können wir uns sicher einigen.
Chefheizer schrieb:An keiner Stelle kommt von Dir beispielsweise eine Prognose, wieviel Strom denn die zusätzlichen Elektroautos überhaupt verbrauchen werden.
Ein paar überschlägige Angaben dazu hatte ich schon fallen lassen, zB.:
kuno7 schrieb:Vielleicht könnten wir erstmal die 50 TWh gegen bilanzieren, die wir letztes Jahr exportiert haben, Tendenz steigend. Die allein könnten schon 25 Mio E Kisten mit 10.000km/a voll tanken.
Aus diesem Satz könnte man schon ableiten, dass ich mit ca. 200Wh/km rechne und somit auch recht genau bei dem liege, was auch du veranschlagt hattest.
Chefheizer schrieb:Laut einer dänischen Erfassung verbrauchen die Elektroautos derzeit zwischen 170 und 225 Wh/km und der Durchschnitt der jährlichen Fahrleistung liegt zur Zeit bei ca. 10.000km. Pi mal Daumen ergibt sich so schon bei ca. 3 Mio. neuen Elektroautos ein zusätzlicher Verbrauch zwischen 510.000 und 675.000 MWh pro Jahr. Da die Fahrzeuge zu überwiegend parallelen Tageszeiten geladen werden dürften, lässt sich vereinfachend ein Zeitraum von 10 Stunden pro Tag annehmen in dem diese Leistung bereitgestellt werden muss. Dazu wären ca. 185 MW an zusätzlicher Leistung erforderlich.
Hier allerdings hast du dich um eine Kommastelle vertan. Richtig wäre 5.100.000 und 6.750.000 MWh, sowie 1.850 MW zusätzliche Leistung.
;)Chefheizer schrieb:Ergo: mit 20MW kommst Du a) nicht besonders weit und hast b) Teilzusammenbrüche in der Stromversorgung da keine Reserve mehr da ist.
Da haste natürlich Recht, 20 MW sind da natürlich Peanuts. Ich schrieb allerdings auch von 20GW=20.000MW, da blieben dann sogar bei 30Mio. E-Autos und deinem Beispiel noch ein paar MW übrig.
Chefheizer schrieb:Zudem ist es nicht etwa egal, ob Strom über Höchstspannungstrassen ins Ausland verkauft oder im Niederspannungsnetz in Deutschland verbraucht wird.
Ökonomisch haste da vermutlich Recht, physikalisch/technisch isses aber egal, wichtig is nur das zeitgleich immer so viel verbraucht wie erzeugt wird, damit die Frequenz und damit das Netz stabil bleibt.
Chefheizer schrieb:Natürlich wird durch die Autos eine enorme Menge an Pufferspeicher bereitgestellt, über die Nutzung dieses Speichers schweigst Du dich jedoch aus.
Ich könnte mir hier zB. vorstellen, dass die Eigentümer der Autos mit einem Energieversorger, VNB oder dergleichen einen Vertrag schließen, bei dem der Akku Besitzer dem Netzbetreiber eine bestimmte Kapazität seines Akkus als Residual Last/Leistung zur Verfügung stellt und ihm dafür als Gegenleistung ein vergünstigter Strompreis angeboten wird.
Vorstellbar wäre auch ein Leasing Geschäft, bei dem das EVU dem Kunden den Akku zu bestimmten Konditionen überlässt.
So richtig intensiv hab ich mich allerdings mit diesem Thema noch nich beschäftigt.
Chefheizer schrieb:Wieder zahlreiche Annahmen - woher nimmst Du diese Informationen, dass uns das Ausland "bestenfalls Residuallasten" zu Verfügung stellen würde?
Das is keine Annahme, sondern ergibt sich direkt aus deinem Szenario, wir würden jetzt Windkraft exportieren und dann, bei zu vielen E-Autos, Strom importieren müssen. Dies bedeutet ja, dass das Ausland uns dann Strom zur Verfügung stellt, wenn bei uns dank Dunkelflaute nich genug produziert werden kann. Tja und sowas nennt man nun mal Residuallast.
Chefheizer schrieb:Wie sollen in weniger als 15 Jahren plötzlich "eher schnell regelbare Anlagen" bereitgestellt werden da Kohlekraft (und Kernkraft sowieso) ausgeschlossen sind?
Na meinste denn Gas oder Pumpspeicher Kraftwerke gibts nur in Deutschland?
:)Aber in gewisser Weise muss ich dir sogar zustimmen, nämlich dahingehend, dass 2022 ja (vermutlich) die letzten AKW vom Netz gehen, da fallen eben mal 12GW weg. Wenn wir dann wirklich schon mehrere Millionen Elektroautos im Einsatz haben (was ich ehrlich gesagt bezweifle), könnte es bei Dunkelflaute ggf. zumindest eng werden.
Man sollte natürlich annehmen, dass unsere Entscheider sich überlegt haben werden, wie sie den Wegfall der AKW kompensieren wollen, andererseits... naja.
:Dmfg
kuno