kuno7 schrieb:Naja, immerhin hatte ich den 2. Satz im Konjunktiv formuliert, was ja schon auf eine Meinungsäußerung hindeutet und als solche war es auch gemeint.
Konjunktiv bedeutet nicht immer eine Meinungsäußerung, sondern vor allem auch eine Vermutung/Annahme basierend auf etwas anderem. Das sollte nach Möglichkeit dann kurz erwähnt werden, dann kann auch jeder zuordnen woher das kommt.
Dient zwar nur dem besseren Verständnis, aber das ist ja nicht das Schlechteste.
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kuno7 schrieb:Ein paar überschlägige Angaben dazu hatte ich schon fallen lassen, zB.:
kuno7 schrieb:
Vielleicht könnten wir erstmal die 50 TWh gegen bilanzieren, die wir letztes Jahr exportiert haben, Tendenz steigend. Die allein könnten schon 25 Mio E Kisten mit 10.000km/a voll tanken.
Aus diesem Satz könnte man schon ableiten, dass ich mit ca. 200Wh/km rechne und somit auch recht genau bei dem liege, was auch du veranschlagt hattest.
Das ist zwar jetzt ein bisschen weiter hergeholt, weil in einem anderen Zusammenhang. Außerdem funktioniert das triviale „Gegenbilanzieren“ nicht so ohne weiteres. Ein reiner Exportsaldo bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass die Energie auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitsteht. Ich vermute aber mal, dass Du Dich auf die Prognosedaten des BMWi beziehst, da die darin enthaltenen 53 TWh Exportsaldo den von Dir erwähnten 50 TWh relativ nah kommen - nur für den Zeithorizont 2030 wohlgemerkt:
Quelle:
BMWi Entwicklung der Energiemärkte - Energiereferenzprognose (2014) (Archiv-Version vom 29.08.2020)Es gibt als Hinweis noch sehr gut gemachte, interaktive Diagramme zur Stromproduktion (blockscharf) des Fraunhofer ISE. Daran lässt sich schön erkennen, aus welchen Quellen und zu welchen Zeiten der Strom erzeugt wird.
Zu finden ist das alles hier:
https://www.energy-charts.de/power_de.htm?source=all-sources&week=30&year=2017---
kuno7 schrieb:Hier allerdings hast du dich um eine Kommastelle vertan. Richtig wäre 5.100.000 und 6.750.000 MWh, sowie 1.850 MW zusätzliche Leistung.
Da hast Du Recht, ich habe es am Vormittag in der U-Bahn getippt und habe wohl die Einheiten vertauscht. An der Kernaussage ändert sich jedoch nichts. Der Punkt ist: zusätzliche Leistung wird erforderlich. Wobei Du kontinuierlich den Standpunkt vertrittst, dass Deutschland für gesteigerte E-Mobilität keine zusätzlichen Kapazitäten benötigt. Dies konntest Du bisher aber noch nicht wirklich glaubhaft darstellen bzw es steht sehr vieles im Konjunktiv.
Folgt man dem Rechenbeispiel welches im Manager-Magazin 2016 aufgestellt wurde, kann es sogar eine bis zu 24% höhere Stromproduktion sein.
Verweis:
Artikel im Manager-Magazin, 2016Dem entgegen steht ja immer noch Deine Aussage:
kuno7 schrieb:Vielleicht könnten wir erstmal die 50 TWh gegen bilanzieren, die wir letztes Jahr exportiert haben, Tendenz steigend. Die allein könnten schon 25 Mio E Kisten mit 10.000km/a voll tanken. Über erhebliche Strom Importe müssen wir uns in der nächsten Zeit wohl eher weniger Sorgen machen.
Und wenn diese 25 Millionen E-Fahrzeuge in der Planung gar nicht berücksichtigt werden? Es gibt schließlich auch noch andere Verbraucher die viel konkreter fassbar sind als eine vermutete Anzahl von Elektroautos die zur Zeit höchstens als CAD-Entwurf existieren. Wie kommst Du also zu dem Schluß, dass wir uns in der nächsten Zeit (also bis 25 Millionen "E-Kisten" auf den Straßen sind nehm ich mal an) wohl eher weniger Sorgen um erhebliche Stromimporten machen müssen?
Nicht das es am Ende so aussieht wie in dem folgenden Foto
:D :D :D :
Original anzeigen (0,2 MB)---
kuno7 schrieb:Ökonomisch haste da vermutlich Recht, physikalisch/technisch isses aber egal, wichtig is nur das zeitgleich immer so viel verbraucht wie erzeugt wird, damit die Frequenz und damit das Netz stabil bleibt.
Übertragungsverluste sind definitiv ein Thema, und bei MV-Netzen kommen noch Transformationsverluste und weitere Spannungsverluste hinzu. Zudem limitiert sich die Kapazität durch die Erdkabelgrössen erheblich und kann nicht einfach so vergrößert werden.
Derzeit plant die Bundesnetzagentur in einem Szenario bis 2030, die Elektroautos mit lediglich 6 TWh zu berücksichtigen.
Quelle:
Monitoringbericht der Bundesnetzagentur für 2016, Seite 80 (Archiv-Version vom 27.07.2017)---
kuno7 schrieb:Das is keine Annahme, sondern ergibt sich direkt aus deinem Szenario, wir würden jetzt Windkraft exportieren und dann, bei zu vielen E-Autos, Strom importieren müssen. Dies bedeutet ja, dass das Ausland uns dann Strom zur Verfügung stellt, wenn bei uns dank Dunkelflaute nich genug produziert werden kann. Tja und sowas nennt man nun mal Residuallast.
Du hast es aber in einem anderen Zusammenhang erwähnt:
kuno7 schrieb:...denn die jetzt exportierten 50 TWh werden ja verbraucht. Wenn wir in D. dann wieder auf eine bilanzierte Null kämen, dann würde das Ausland uns bestenfalls ohnehin benötigte Residuallast zur Verfügung stellen, dies müssten dann aber eher schnell regelbare Anlagen sein, was dann Braunkohle oder Kernkraft eher ausschließt.
Deswegen frage ich halt nochmal nach. Darin steht nämlich nichts von Windkraftexporten, aber etwas davon das uns das Ausland bestenfalls (also im Besten Fall) nur Residuallasten zur Verfügung stellt. Was ist denn zum Beispiel im schlechtesten Fall, wieder davon ausgehend das die Bilanzsumme einen Betrag von Null hat?
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kuno7 schrieb:Na meinste denn Gas oder Pumpspeicher Kraftwerke gibts nur in Deutschland? :)
Aber in gewisser Weise muss ich dir sogar zustimmen, nämlich dahingehend, dass 2022 ja (vermutlich) die letzten AKW vom Netz gehen, da fallen eben mal 12GW weg. Wenn wir dann wirklich schon mehrere Millionen Elektroautos im Einsatz haben (was ich ehrlich gesagt bezweifle), könnte es bei Dunkelflaute ggf. zumindest eng werden.
Man sollte natürlich annehmen, dass unsere Entscheider sich überlegt haben werden, wie sie den Wegfall der AKW kompensieren wollen, andererseits... naja. :D
Was meinst Du jetzt genau? Das die derzeitigen Speicherkraftwerke ausreichen werden oder etwas anderes? Ich komme anhand des Beitrags nicht darauf, denn zwischen den Kernaussagen "müssten eher schnell regelbare Anlagen sein" und "die Anlagen bestehen schon, nur nicht in Deutschland" gibt es ja einen ziemlich großen Unterschied. Was meinst Du also genau?