azazeel schrieb:Ja genau. Nur darum geht es. Ich finde, Du zeichnest ein zu optimistisches Bild von Tesla. Aber das ist natürlich nur eine Sichtweise.
Nö eigentlich nicht. Ich fahre gerne damit rum, weil es echt Spass macht. Ich meckere aber auch über Dinge die doof sind. Und mittlerweile haben sie echt gute Autos (zumindest wenn sie aus Grünheide oder Shanghai kommen).
Vieles was man ihnen aber ankreidet ist schon Vergangenheit. Z.b. waren am Model 3 die Querlenker schlecht konstruiert. Spätestens seit dem Facelift gab es ein neues Fahrwerk und diese Probleme sind weg. Sie schauen sich schon an was sie machen und korrigieren ihre Fehler.
azazeel schrieb:Die Frage ist, ob das gut funktioniert. Das ist schwer zu beurteilen, wenn man Tesla nicht mag oder wenn man Tesla besonders mag. Im ersten Fall überbebewertet man und im letzten Fall irnoriert man die schlecht funktionierenden Dinge.
Ich mag schon Automatismen - wenn sie zuverlässig funktionieren. Aber Dinge wie Regensensoren, Lichtautomatiken etc. können gar nicht zuverlässig funktionieren. Bei keinem Auto. Weil es immer Situationen gibt, die der Algorithmus anders als der Fahrer bewertet. Licht im Nebel oder Scheibenwischer bei Spritzwasser. Es gibt immer wieder Situationen, in denen bin ich froh, der Automatik schnell helfen zu können. Ohne Spracheingabe und ohne in Menüs unterwegs zu sein.
Doch, das funktioniert erstaunlich gut. Falls es mal nicht funktioniert, dann kommt man eigentlich über die Schalter am Lenkrad ran. Die Wischerautomatik ist so Kandidat. Ins Menu muss man während der Fahrt nie.
Während der Fahrt fasse ich das Display nur an, wenn ich andere Musik anmachen will. Und dann kann ich das an einer Ampel machen, mal anhalten oder mal kurz den Autopiloten ans Lenkrad lassen.
Donidoni2 schrieb:Du schreibst hier, dass Vw und co nicht mithalten können. Das mag auf Vw zutreffen aber in China fahren riesige Flotten an robotaxis rum. Software von baidu genauso gibt es noch die Waymo robotaxis Software Google. Auch wenn diese Taxis jeweils bestimmte Städte nicht verlassen und Tempo 70 nie überschreiten haben wir hier funktionierende ki im Einsatz. Es gibt einfach nur viel weniger Medientecho wenn es nicht von Tesla ist.
Waymo hat zwei Probleme: Erstens ist die Software drauf angewiesen, dass die Städt cm genau vermessen werden. Und das regelmäßig. Deswegen können sie nicht in die Fläche skalieren. Zweitens kostet so ein Auto 100.000$. Wenn Tesla mit nem 25.000$ Robotaxi kommt, das flächendeckend in den USA fahren kann, dann werden die den Markt aufrollen.
Und sie wollen dann ja auch noch die Bestandsfahrzeuge einbinden. D.h. wenn ich mein Auto n paar Stunden nicht brauche, dann kann ich das dem Tesla-Uber-Service überlassen. Dann fährt es ggfs. einfach mal los und kommt irgendwann wieder und ich verdiene was Geld damit.
Und das wird die Expansion des Tesla-Uber (oder Robotaxi) Service massiv befeuern, weil die den Service am Tag 1 im ganzen Land anbieten können und noch nicht mal eigenes Kapital einsetzen müssen.
Donidoni2 schrieb:Und ich glaube auch nicht, dass die Tesla robotaxis dann wesentlich mehr können.
Jemand hat das neulich mal schön zusammengefast: Waymo und alle anderen die vom autonomen fahren träumen bringen den Autos bei ein Lied in Perfektion zu singen. Tesla bringt gerade den Autos das Noten lesen bei.
Jorkis schrieb:Das Problem dabei ist aber, dass ein falsches Bild der Sicherheit entsteht. FSD kann viel, aber sicher ist es noch nicht. Dieses Missverständnis wird aber von einem Chef befeuert, der notorisch Versprechungen macht, die in der Realität nicht zutreffen.
Auch hier ist das ein Bild das aus der Rückschau entsteht.
Wie ist Tesla an die Sache rangegangen: Sie haben Bildauswerte-Algorithmen geschrieben und haben dann ein riesiges Regelwerk gebaut, mit lauter wenn->dann Regeln. Damit kann man relativ weit kommen. Bis eine Situation auftritt, für die es keine Regel gibt. Dann passiert entweder nix, oder irgendwas unvorhergesehenes.
Und das ist das Problem. Das Auto erweckt den Anschein, dass es problemlos alles im Griff hat. Bis es dann ohne Vorwarnung versagt.
Der aktuelle Ansatz ist KI getrieben. Das Auto lernt das fahren in dem man ihm 100e Millionen km menschliches Autofahren "zeigt". Und das klappt mittlerweile verdammt gut. Und der Vorteil ist: dadurch das das Auto "weiß" wie man Auto fährt, kann es keine ungeplanten Situation geben.
Die zentrale Metrik für Tesla ist, wieviel Strecke das Auto so im Schnitt schafft eh der Fahrer eingreifen muss. Und da haben sie von Version 11 (statische Regeln) auf die 12.3 (KI) schon Faktor 5 geschafft. Von dort auf die 12.5 nochmal Faktor 5. Und von dort auf die 13.2 (noch nicht allgemein verfügbar) wahrscheinlich noch mal Faktor 5. Von der 13.2 sagen sie, dass sie so gut fährt wie ein durchschnittlicher menschlicher Autofahrer. Und was man so an Videos aus den USA sieht, bin ich geneigt das zu glauben.
Und jetzt kommt es: alle anderen Hersteller versuchen noch den ersten Ansatz. Und werden voraussichtlich ebenso auf die Klappe fallen.