@Forester Sicher und ich habe das auch verstanden, was der Kollege meinte, er ist aber damit auf dem Holzweg, wie ich finde.
Zunächst einmal geht er von seinen Vorstellungen aus. Er lebt in der Stadt, hat Frau aber offenbar keine Kinder, kann und / oder will viele seine Erledigungen mit dem Fahrrad machen...
...und schlussfolgert daraus, dass - zumindest in der Stadt - eigentlich niemand überhaupt ein Auto brauchen würde und wenn er doch eins hätte, dann sollte es ein möglichst sparsames Modell sein und keinsfalls ein SUV.
Dass seine Modellauswahl dem nachher eigentlich nicht entspricht... eigentlich geschenkt.
Der id3 ist ja fast schon ein Kompakt-SUV von den Abmessungen her und besonders effizient ist er auch nicht und für das Model 3 gilt genau das, was zum Beispiel für den Hyundai Kona gilt: Das Model 3 könnte noch viel effizienter sein, wenn man auf viel Luxus und die übertrieben starken Motore und großen Betterien verzichten würde.
Und du hast recht... Würden alle Automobilwerke sich am Hyundai Ioniq orientieren (oder eben alle Käufer oder der Staat alles andere verbieten), dann hätten wir heute effizientere Autos auf den Straßen...
...und in wenigen Jahren wären wir dann total rückständig und ineffizient, garantiert!
Mich erinnert das an eine Art "grüne DDR". In den Sechzigern hatten die DDR-Automobilwerke einen Nachfolger für den Trabant fertig entwickelt. Der war tatsächlich auf West-Niveau, eine Art Ost-Golf. Das Politbüro entschied dann, dass der DDR-Bürger diese Art von modernem Schnick-Schnack nicht brauchen würde und die "Rennpappe" hinreichend sei... Wir kennen alle das langfristige Ergebnis dieser Denkweise.
Was auch viele vergessen: Ohne - vollkommen überflüssige - Autos der Oberklasse und der Sportwagenklasse hätten wir heute überhaupt keine Elektroautos. Weder effiziente noch ineffizente, keinen Audi eTron und keinen Hyundai Ioniq.
Mit dem - damals sündhaft teuren - Tesla Roadster, einem Schönwetter-Spielzeug für Superreiche, zeigte Tesla überhaupt erstmal die Machbarkeit der Elektromobilität auf und mit dem anschließenden Model S, einer rasenden Oberklasselimousine begann ein Umdenken in der Automobilwelt: "Elektromobilität im Alltag ist vielleicht doch machbar?"
Verzetteln wir uns nicht beim kleinlichen Zählen der Kilowattstunden!
Lassen wir noch etwas Spielraum für den eigentlichen Zweck der individuellen Mobilität, dem Erfüllen der Mobilitätsanforderungen mit einem Quentchen Individualität und Lebensfreude und lassen wir denen, die sich das leisten könne und wollen, auch ihren Audi eTron (nicht ohne sie ordentlich dafür bezahlen zu lassen!).
Wir werden am Ende alle davon profitieren. Da bin ich sicher!