@Abahatschi Ich bin hier etwas anderer Meinung.
Die Geschichte hat gezeigt, dass bestimmte Änderungen von der Politik auch mal mit Nachdruck eingeführt werden müssen, wenn es hinreichende Gründe gibt, dass die Neuerungen einen Sinn machen.
Ich denke da etwa an die Einführung des Katalysators oder Rauchgasentschwefelungsanlagen, u.s.w.
Ich denke auch nicht, dass das Verbot für Verbrenner den Wohlstand in unserer Gesellschaft dauerhaft gefährdet. Stillstand ist meiner Meinung nach viel gefährlicher.
Für mich als Techniker ist der Verbrennungsmotor ein technologisch längst überreizter Anachronismus. Ich denke auch nicht, dass man von einer Gemeinschaft der "fanatischen E-Jünger" sprechen kann.
Für meine Einstellung zum Thema gibt es zwei entscheidende Perpektiven:
1.) Mein eigener Mikrokosmos, in dem ich einen Gestaltungsspielraum im Rahmen der geltenden Gesetze und Richtlinien habe und natürlich versuche, das bestmögliche aus meinen wirtschaftlichen Möglichkeiten herauszuholen.
2.) Der Makrokosmos, also Fragen, die sich um Themen wie Umweltschutz, Klimawandel, Lebensqualität in den Städten, usw. drehen.
Zum ersten Punkt:
Ich habe es hier vorgerechnet und es ist eine Tatsache, dass ich mit dem Stromer Geld spare. Dabei sind das vierstellige Beträge jedes Jahr. Nach einer Probefahrt kam außerdem hinzu, dass mich das "elektrische Fahrgefühl" zu 100% überzeugt hat.
Ich bin also exakt das gegenteil eines "fanatischen Jüngers" und im Gegenteil kommen mir manche Zeitgenossen eher wie fanatische Jünger des Verbrenners vor. Einige davon habe ich in meiner Nachbarschaft.
Zum zweiten Punkt:
Ich bin mir sicher, die Umstellung auf elektrische Antriebe ist der erste Schritt dafür, die individuelle Mobilität für die Zukunft weiter zu gewährleisten. Dadurch, dass man den Emissionen erzeugenden Teil der Technologie vom Endprodukt hin zur industriellen Energiegewinnung verlagert, werden neue Möglichkeiten geschaffen.
Mit jedem neuen Windrad, jeder neuen Groß-Solaranlage und selbst mit jedem modernisierten klassischen Kraftwerk fährt jeder elektrisch angetriebene PKW automatisch etwas umweltfreundlicher, während sich an der Belastung durch die Verbrenner gar nichts ändert.
Zur Wohlstandsfrage:
Ich bin mir sehr sicher, dass viele neue Arbeitsplätze, ja neue Handwerks- und Industriezweige, rund um die ePKWs entstehen werden.
Es wird nicht lange dauern, da werden Firmen entstehen, die Akkus wieder aufarbeiten / reparieren oder alte Batterien für den Einsatz als Hausenergiespeicher umrüsten.
Auch im Bereich Recycling wird sich einiges tun.
Ich freue mich tatsächlich auf die Zukunft. Ich denke daran, wie ich als Jugendlicher in den Siebzigern die Welt wahrgenommen habe, als wir im Rhein-Main-Gebiet regelmäßig Smog-Alarm hatten und es im Hals kratzte, der Main oft im Sonnenschein in bunten Farben schillerte und nach faulen Eiern stank. Ich hatte damals ein ungutes Gefühl und dachte, wir würden uns kollektiv in den Untergang wirtschaften...
...wir haben einen ganz anderen Weg genommen , zum Glück! Und elektrisch angetriebene Fahrzeuge könnten der nächste Meilenstein in dieser vernünftigen Entwicklung sein.