Forester schrieb:Sind wir aber nicht auch mit unserem persönlichen Eigentum "verpflichtet" uns und unserer Umwelt?
Schon, aber in den meisten Fällen haben die Leute mit ihrem Eigentum keinen signifikanten Einfluss auf irgendwas.
Tatsächlich geht es nur um die Akteure die so viel Eigentum haben, dass sie darüber gewaltige politische Macht ausüben können.
Sie nutzen ihre Mittel um ihre Profitinteressen durchzusetzen.
Wie das konkret aussieht kann man hier sehr schön am Beispiel RWE sehen, die das deutsche föderale System komplett unterwandert haben um ihre Profitinteressen politisch durchzusetzen:
Original anzeigen (0,6 MB)Gegen ein derartig gut organisiertes Netz aus Interessenvertretungen auf allen Ebenen des deutschen politischen Systems, kommt man nicht so einfach an.
Das ist übrigens auch ein sehr gutes Argument für die Verstaatlichung kritischer Industrien wie bspw. der Energiegewinnung.
Die Konzerne sind ohnehin komplett mit dem Staat vernetzt, arbeiten aber gegen das Gemeinwohl um ihre kurzfritigen Profite zu sichern.
So kann das nicht weiter gehen.
Forester schrieb:Wie gesagt hast du recht mit deinen Ausführungen.Ich möchte nur nicht die Flinte ins Korn werfen, nur weil die Politik und die Wirtschaft nicht handeln, zumal das Leben so gesehen zu kurz ist.
Ich will nicht, dass Leute die Flinte ins Korn werfen. Ich will nur sagen, dass es nichts bringt individuelles Verhalten anzupassen. Wer etwas ändern will muss Änderungen im System verlangen.
Forester schrieb:wir als Kunden haben doch die größte Marktmacht.
Wird oft behauptet, ist aber Definitiv nicht der Fall. Kunden sind Spielball des Marktes. Sie haben verfügbares Einkommen und Konzerne stehen in Konkurrenz darum wer ihnen wieviel von diesem Einkommen abnehmen darf.
Macht ergibt sich erst wenn riesige Summen an Geld einheitlich mit bestimmter Absicht genutzt werden.
Die Marktmacht des einzelnen Kunden ist bedeutunglos klein und koordiniertes Handeln im großen Verbund praktisch unmöglich.
Der Kunde ist nicht König, er ist die Kuh die gemolken wird.
Den Willen der Kunden zu beeinflussen ist Ziel einer Multimilliarden Industrie: Der Werbeindustrie.
Siehe: SUVs.
Europäische Autokonzerne sahen sich mit Sättungseffekten des Absatzmarktes gegenübergestellt. Wie kann man seine Umsätze in einem gesättigten Markt weiter steigern? Man muss die Leute dazu bringen teurere Autos zu kaufen.
Also begannen Marketingkampagnen um Europäern riesige Geländewägen schmackhaft zu machen mit denen sie sich dann in den Stadtverkehr stellen können.
Das war kein Bedürfniss das die Menschen hatten, sondern eines das ihnen eingepflanzt wurde.
Ressourcen und Umwelt haben ihn diesen Geschäftsentscheidungen absolut keine Rolle gespielt, es ging nur darum den Umsatz zu steigern.
Forester schrieb:Nochmal 100 Jahre Kohlekraftwerke und Verbrennungsmotoren, wären eine Katastrophe denke ich.
Wenn wir weitere 100 Jahre so weiter machen wie bisher, dann erreichen wir langsam einen Punkt an dem nicht nur der Zusammenbruch der Zivilisation, sondern auch das Aussterben der Menschheit wahrscheinlich wird.
Dann würden wir auf um die 10°C Erderwärmung schauen und die meisten Teile der Landmasse wären zu Steppen und Wüsten verkommen.
Es wäre schlicht und einfach nicht mehr genug Biomasse da um größere Anzahlen an Menschen zu ernähren.
In extra dafür gebauten Anlagen ginge noch was, aber das würde allenfalls einer kleinen Gruppe helfen, nicht mehr als ein paar Millionen Menschen weltweit.
Abahatschi schrieb:E Autos sind teuerer im Kaufpreis und wie wir letztens gelernt haben auch teuerer im Energiepreis ("tanken") und werden auch noch mit Steuergelder subventioniert.
Meinst Du die?
Die globalen Subventionen für regnerative Energie und E-Mobilität belaufen sich auf deutlich weniger als 10% der Subventionen für fossile Brennstoffe und Verbrennungsmotoren.
Regenerative Energie und E-Mobilität sind schon längst konkurrenzfähig. In vielen Bereichen haben sie die alten Industrien sogar schon abgehängt, was der Grund ist warum die alten so massiv Subventioniert werden.
Vor 6-7 Jahre hieß es noch, dass es Jahrzahnte dauern wird bis Solarenergie konkurrenzfähig wird.
2-3 Jahre später war Solarenergie schon konkurrenzfähig.
Heute ist Solarenergie so günstig, dass fossil erzeugter Strom nichtmehr mithalten kann.
Die Sache ist, dass wir unsere komplette Infrastruktur auf Verbrennungsmotoren ausgelegt haben. Das waren riesige Investitionen damals, die wir bis heute fortführen. Genau solche Investitonen braucht es jetzt um die Infrastruktur für neue Lösung umzurüsten.
Denkst du das passiert von alleine?