alibert schrieb am 14.03.2019:Wenn ich mich recht erinnere, beträgt der Wirkungsgrad bei der Elektrolyse zur Gewinnung von H2 etwa 60%. Kein besonders guter Wert.
Wenn wir dazu überzähligen Strom aus regenerativen Quellen (Wasser, Wind, Solar) nehmen dann ist der Wirkungsgrad egal, weil selbst bei nur 50% Wirkungsgrad ist das mehr als wenn wir den erzeugten Strom irgendwie vernichten oder aber die Generatoren auf Leerlauf schalten. Nehmen wir mal an wir könnten im Sommer aus 1 GWh H2 mit dem Energiegehalt von 500 MWh erzeugen, dann sind das schonmal 500 MWh mehr als nichts. Und auch wenn dann nochmal Verluste auftreten und wir unterm Strich nur 250 MWh effektiv haben, dann sind das 250 MWh für die wir weder Öl/Gas/Kohle anrühren müssen. Weil gebaut haben wir die Anlagen ja so oder so. Und viele Windparks sind ja nur wegen Subventionen entstanden, und nicht um die Umwelt zu retten.
kuno7 schrieb:Nein, aber wir sollten eben überlegen was wir am sinnvollsten tun können und aus Strom Waaserstoff zu machen während gleichzeitig aus Kohle Strom gemacht wird halte ich für nich sonderlich sinnvoll. Dann lieber gleich mit Kohle Wasserstoff herstellen und den Strom Strom sein lassen, das gibt nen besseren Wirkungsgrad.
Und der Strom kommt dann in Blechdosen?
Das ist eines der Hauptprobleme die man bei der ganzen Geschichte hat, die Probleme mit der Speicherung. Im Sommer werden vielen PV-Anlagen die Lastschalter durch die Energieversorger gezogen, bedeutet die eigenen Solarzellen kochen still vor sich hin. Nicht unbedingt das was die Langlebigkeit erhöht. Nutzt man den überzähligen Strom um etwas zu erzeugen das man speichern kann, dann ist der Wirkungsgrad nicht ganz so wichtig. Die Österreicher haben unseren geschenkten Strom verwendet um ihre Pumpspeicherwerke "aufzuladen", da darf man schon nach dem Wirkungsgrad fragen, aber das ist immer noch besser als wenn man den Strom sinnlos vernichtet.
kuno7 schrieb:Alternativ hatte ich ja auch schon vorgeschlagen die uralten Braunkohlekraftwerke durch schnell regelbare Gaskraftwerke zu ersetzen, damit gar nich erst überflüssiger regenerativer Strom ins Ausland verscherbelt werden muss, aber darauf biste ja nich eingegangen.
Wurde ja schon gemacht, solche Kraftwerke sind dafür gedacht um Spitzen abzufangen, wenn man die nicht abfangen würde dann würden einige Netze kollabieren. Wobei die wohl auf einem bestimmten Leerlauflevel laufen müssen damit man sie in kurzer Zeit unter Last setzen kann.
ufosichter schrieb:in diesem Sinne noch viel Spass beim weiter träumen vom Elektroauto
Für einen wirklichen Ersatz eines Benzin/Diesel-Fahrzeuges müssen noch einiges Dinge sich ändern, mit der jetzigen Batteriegeneration muss sich die Autoindustrie da wohl weniger Gedanken machen das die plötzlich zu Verkaufsschlagern werden. Dazu kommt das heute ja Unmengen von Panzern (SUV) von den Leuten gekauft werden, einfach einen E-Motor in ein herkömmliches Auto zu pflanzen wird nicht funktionieren. Der Renault Twizzy war da kein so schlechter Ansatz, nur ist sein Nutzungsprofil ziemlich eingeschränkt und auch die Folgekosten sind dann kein wirkliches Kaufargument mehr. Und ohne einen wirklichen Preisvorteil sehe ich keine Chance auf einen flächendeckenden Einsatz von E-Autos auf uns zukommen.