@therichterDa ich selbst auch noch nicht alles gelesen habe, entdecke ich jetzt erst, dass du noch Schüler bist und diese Fragen auch mit deinem Lebensplan zusammenhängen.
Deswegen möchte ich dich zuallererst wissen lassen, dass du durchaus ernst genommen wirst!
Und deshalb auch ein Einschub hier, der mit dem Thema nur marginal zu tun hat.
Konstruktive Kritik bezieht sich immer auf kleine Bereiche deiner Persönlichkeit. Wir Menschen haben es aber so an uns, dass wir uns immer als ganze Person betroffen fühlen. Das könnte dir raycluster unter Garantie in eine QM-Modell bringen. Wir sind als Mensch eben auch irgendwie "superponiert": Wir sind Teile / Teile+Ganzes / Ganzes ... und das immer in einer doch sehr mit der QM vergleichbaren Art und Weise:
Steche ich dir mit einer Nadel ins Bein, dann würde raycluster sagen, dass jetzt im Gesamtpersönlichkeitsfeld eine sehr spitze Welle existiert, die heraus-sticht: Starke Dekohärenz. Während in deiner Grundstimmung oder deinem Allgemein-Befinden die Zustände kohärenter sind und einen flacheren "Wellenbuckel" haben, der auch eine Symmetrie aufweist:
Alles ist mehr oder weniger Sch.: schlecht drauf -
oder alles ist mehr oder weniger cool: gut drauf.
Bei Kritik kann ich jetzt kein Modell aus dem Ärmel schütteln. Aber da ist es eben so, dass der Kritiker die Dinge meist auf die eine Seite verschoben sieht: "Nimm das doch nicht (zu) persönlich"
während
es beim Kritisierten meist "durchschlägt" auf die ganze Person.
Er kommt in sich aus seiner "Überlagerung" nicht heraus. Er kann einfach keinen Teil in sich selbst ausmachen (lokalisieren) den er von sich als Gesamtperson isolieren könnte, um nur dort oder daran die Kritik festzumachen.
Also, therichter: Du wirst durchaus ernst genommen! Keiner möchte dich "platt machen"!
Aber zu einem offenen und konstruktiven Umgang gehört eben auch, dass man ehrlich miteinander umgeht. Wer gebauchpinselt werden möchte muss zualler-erst seine Motivation hinterfragen. Dann geht es meist überhaupt gar nicht um den Gegenstand einer Diskussion selbst. Auch darauf hat dir raycluster bereits eine Antwort gegeben.
Wenn du in dieser Richtung tiefer einsteigen möchtest, dann belies dich rund um das Stichwort "narzisstische Kränkung".
Im weiteren Sinn geht es dann um unser "Seelenheil" - auch das hat raycluster bereits irgendwo angesprochen.
Das kommt ganz klar bei jeder Art von Religiosität zum Tragen:
Jede Form eines Glaubens hat immer mit Hoffnungen und Erwartungen zu tun. Jede! Und wenn auch nur irgendwo eine hohe Erwartung oder große Hoffnung (fast durchwegs im Verborgenen) dahinter-steckt, dann ist das Thema für den Betroffenen "Bedeutungs-geladen", d.h. es ist ihm eben viel wert.
Dem wollen wir dem jetzt mal einer bestimmten Betrachtungsweise von Religiosität eine bedeutungs-schwache Betrachtung gegenüber-stellen, der nur humoristische Bedeutung zukommt, für die ich aber vor ein paar hundert Jahren auf den Scheiterhaufen gewandert wäre:
Ich kann mir z.B. Jesus durchaus auch als einen coolen Typen denken, der vorneheraus sagt: "Selig sind die geistig Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich" und dabei zu sich selber: "Mann Mann, ist das einfach, die Deppen zu verarschen. Aber wenn ich was Größeres erreichen will gegen diese Sch.-Römer, dann brauch ich sie halt, diese Dummküpfe: Denn was ihnen in Wahrheit gehört, das ist halt die Mehrheit"....
Und kein Mensch wird mir je verklickern können, dass solche modernen und hoch-intelligenten Lichtgestalten wie etwa Lady Gaga und ihre geistige Mutter Madonna nicht in einer geheimen Kammer exakt so denken, auch wenn sie ihren Fans das genaue Gegenteil davon verkaufen.
Meine Botschaft demnach: Guck zu-aller-erst mal in dich selber rein! Wenn du in irgend-einer Weise etwas in dir findest, was sehr Bedeutungs-geladen ist:
Dann mach dich entweder
erst einmal wieder locker und geschmeidig - zu deutsch: komm runter
oder
wenn dir das nicht gelingt, beschäftige dich in deinem Leben, wo der ganz große motivationale Spannbogen noch vor dir liegt, vordringlich mit den Fragen, wie du VIELE für dich und das, was für dich von hoher Bedeutung ist, einspannen kannst!
Es ist dabei vollkommen wurscht, was das im einzelnen ist! Du verwirklichst einen Bedeutungs-geladenen (und damit für dich großen) Plan nur, wenn du ein HUB wirst - ein Netzwerks-Knoten. Auch darüber gibt es viele interessante Theorien. Eine der schönsten Konsequenzen aus ihnen:
Nehmen wir alle Menschen (derzeit um die 7 Milliarden), dann braucht es für die aller-stärksten "Hubs" in dieser Welt für praktisch jede Information, die sie benötigen zur Verwirklichung ihrer Pläne im Durchschnitt nur etwa 6 Schritte.
Sieht konkret etwa so aus: Berluskoni sagt einem seiner Vertrauten: "In zwei Wochen muss bei mir mal wieder ne Bunga-Bunga-Party steigen - du kennst meinen Geschmack. Treib mir alles auf, was ich dazu brauche." Der Vertraute sagt allen seinen Vertrauten: "In zwei Wochen muss bei Silvio mal wieder ne Bunga-Bunga-Party steigen - ihr kennst seinen Geschmack. Treibt mir alles auf, was er dazu braucht." So - und das weiter in also durchschnittlich nur 6 Schritten - und bei Silvio trudelt nach zwei Wochen alles ein, was der alte Knacker begehrt. Später, wenn der Staatsanwalt an seine Tür klopft, läufts entsprechend.
Na ja - Witz beiseite und Quintessenz: Die klügste (Geschäfts-) Idee nutzt nix, wenn sie nicht an den Mann kommt. Deshalb mein Tipp, wenn du dir überlegst, was du studieren willst:
Hinterfrage zu-aller-erst, was du am besten "an den Mann bekommst"!
Wo es wirklich um das Seelenheil geht: Bitte - die "neue Religiosität" boomt derzeit wieder - gerade in Großstädten. Ein großer "Wachstums-Markt"!
Wo es aber um deine Fragen selbst geht in diesem Thread: Können wir uns also jetzt mal auf die Verständigungs-Basis einigen, dass das Diskutieren darüber, das Spekulieren und Schrauben an Phantasien sehr interessant und spannend sein kann - dass da aber alles unterm Strich doch "letzten Endes" so unwichtig ist wie ein Wackel-Dackel auf dem Ableger hinter der Auto-Rückbank?
Können wir uns darauf einigen?
Finden wir da einen Konsens?
Falls ja - gut: Dann eben wieder ein paar (auch ernsthaftere) Worte dazu:
Zwei Sichtweisen:
1. Betrachtung auf einen Sinn / ein Ziel / einen Zweck hin ausgerichtet.
Hast du nun ein Handy (PC, LCD-Fernseher usw.) - oder hast du keines? Gibt es dieses Handy - oder gibt es dieses Handy nicht? UND: Ist die Aussage, dass es echte Wissenschaft gibt, von ihren Ergebnissen ausgehend betrachtet, nun wahr oder nicht ???
2. Betrachtung von den Ursachen / den Gründen aus betrachtet
Beides musst du dir so vorstellen, als würdest du in den leeren Raum unten einen Boden zimmern und oben ein Dach.
Unter dem Boden ist die Ontologe: Die Frage nach den Ur-Gründen, Letzt-Begründungen, Erst-Gründen.
Über dem Dach liegt die Teleologie: Die Frage nach den End-Zwecken, dem Gesamt-Sinn, den letzten Zielen.
So - und wenn du das, was ich jetzt sage, in Zukunft nicht berücksichtigst, dann sind weitere Gespräche mit dir für mich zu frustran. Ich will schließlich auch ein bisschen was davon haben! Dann lasse ich dich in Zukunft links liegen!
Also:
ÜBER dem Dach und UNTER dem Boden liegen für uns Menschen die Bereiche der Spekulation!
Es ist wunderschön, kann spannend und interessant sein, zu spekulieren und zu phantasieren. Aber es ist vollkommen blödsinnig (wenn man das begriffen hat) in diesen Bereichen Fragen zu stellen, auf die man (gar "absolut"....) sichere Antworten erwartet oder womöglich auch noch glaubt, sie selber geben zu können!
Wenn du in dieser Hinsicht künftig also nicht eine angemessene Bescheidenheit an den Tag legst und so formulierst, wie es dem Gegenstand angemessen ist, dann bist du danach out für mich!
Ich gebe dir dazu ein handfestes Beispiel (und in der Art, wie ich dieses formuliere, können wir weiter-reden!):
Der Schlund der "Letzt-Begründungs-Versuche" sieht so aus:
1. Entweder du fragst unendlich immer weiter, was der Grund für das ist, was du eben begründet hattest
2. Du gehst davon aus, dass es einen nicht weiter begründbaren Erstgrund gibt - etwa: Was IST war schon immer.
3. Du gehst davon aus, dass etwas aus dem Nichts entsteht.
4. Du bildest Mischungen aus den 3 voraus-laufenden Möglichkeiten
==========> Bei all dem sind wir am Ende mit unserer Weisheit. Es ist gehupft wie gesprungen. Von allen 4 Möglichkeiten ist eine so unfassbar und schier "unmöglich" wie die andere.
>>Dann muss aber in allem Unermesslichen auch das Unmögliche mindestens ein mal möglich sein... <<
So - hast du das jetzt?
Gut - dann noch einen winzigen Schritt weiter: Jetzt gehst du rein in das Gebiet der Spekulation (und bist dir ab jetzt bitte-schön aber dessen bewusst, dass das Spekulation ist!) und nimmst meinetwegen einen String als etwas Aller-Erstes und schlägst dich im Glauben auf die Seite derer, die meinen, dass der Faden immer schon da wäre und von Urknall zu Urknall durch eine unendliche Kette von Universen flutscht.
Dann muss dir bewusst sein, dass
a) so ein String-Faden aus reiner Energie nichts sein kann als
entweder ein Bild, das du dir machst
oder
ein mathematischer Formalismus, mit dem du etwas beschreibst
dass er sich aber nie und nimmer als das fassen lässt, was er "tatsächlich" und "an sich" ist!
und
b) so ein String-Faden sich auch nicht selbst "erkennen" könnte, denn er wäre eine EIN-heit - und jeder Erkenntnis-Prozess setzt ein Gegenüber voraus.
SO: Dann hast du also ein Bild oder einen mathematischen Formalismus von etwas, was IST.
Jetzt hast du eine Schwingung des Fadens. Die gehört auch zu seinen SO-SEIN.
Und wenn nun diese nicht weiter begründbare Schwingung der Grund ist für irgendwas Konsekutives, dann ist dieses Nächst-Folgende SOWOHL zufällig ALS AUCH begründet (determiniert).
Denn: Um aus dieser Fangschlinge des SOWOHL ALS AUCH heraus-zu-kommen, müsste eine Modalität gelöst werden:
DAS WIE bzw. das
WIE SO und SO
Und das ist sie, die leibhaftige Katze, wie sie sich in den eigenen Schwanz beißt:
Wenn wir nicht wissen, wieso dieser String-Faden SO wie er ist "überhaupt" existiert, dann lassen sich alle nachfolgenden Frage durchwegs nicht vollständig begründen. Es fehlt IMMER etwas! Es fehlt eben IMMER die Letztbegründung. Und wenn NIEMAND da ist, der die Frage beantworten könnte "Wiiiiieeeesooo JETZT?" (oder wieso dort, oder wieso SO):
Dann ist das Geschehen zufällig aus eben den nun genannten Gründen einer Nicht-Begründbarkeit.
Es ist aber dann alles Nachfolgende auch determiniert (also begründet) durch das SO-SEIN dieses Ersten, nicht Begründbaren.
Und das wäre er eben - der "objektive" Zufall, den es dieser Beschreibung nach gibt, weil es beim Aller-Aller-Aller-Ersten (oder Letzten) kein Vis-a-Vis mehr geben kann: Über Allem kann nicht nochmal was "liegen", was wiederum dieses "Alles" begründet, denn sonst müsste es ja wieder Etwas geben, das dieses Etwas+Alles begründet.... ad infinitum.
Gerafft ?
Das einzige also, was geschehen kann, ist nicht, dass sich dieser so-geschilderte objektive Zufall auflöst! Es ist nur möglich, dass er sich nochmal um eine (vielleicht sogar mehrere) Stufen ins NOCHMAL-KLEINERE zurückverlagert.
Fertig für heute...