Peter0167 schrieb:Das ist schon richtig, insofern zumindest die Bedingungen gegeben sind, dass Photonen anwesend sein könnten.
Was ich meine ist, dass ja in der GUT-Ära die Grundkräfte (abgesehen von der Gravitation) ja noch vereinigt waren, und die GUT-Kraft, die bisher weder was von Photonen oder Tardyonen gehört hat, also gar kein Grund hat, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, die womöglich erst in einer späteren Phase "in Kraft treten". Wissen wir denn, ob die Raumzeit in der GUT-Ära die gleiche war, wie wir sie heute kennen?
So, wie ich es verstanden habe, entstanden die Konstanten usw. mit dem Universum zusammen, nicht erst dann, als quasi die Bedingungen auftraten, unter denen sie "wirken" konnten. Die Grundkräfte waren in der GUT zwar vereinigt, aber sie entstanden (genauer zerteilten sich) nicht erst dann, als die Bedingungen "günstig", "richtig", [whatever] waren und entschieden erst dann, welchen "Wert" sie annahmen. Sondern das war schon in der GUT so "determiniert". Die Grundkräfte trennten sich nur, und zwar ab Unterschreiten einer Energiedichte / Temperatur, sie "wurden" da nicht erst. Auch die Zahl der Raumdimensionen entschied sich nicht erst ab Aufkommen der Teilchen oder so. Das Universum muß nicht determiniert sein, aber es ist bedingt. Und diese Bedingungen entstanden eben mit dem Universum selbst. Nicht später erst.
Kausalität jedenfalls wirkte von Anfang an im Universum. Und da dafür eine Geschwindigkeitsobergrenze nötig ist, wird es sie auch gegeben haben. Ich denke, es geht gar nicht anders.
Peter0167 schrieb:Wissen wir denn, ob die Raumzeit in der GUT-Ära die gleiche war, wie wir sie heute kennen?
Die QuantenHypothetiker jedenfalls glauben, daß die Raumzeit mit mehr Raumdimensionen entstanden ist, von denen dann aber alle außer dreien kollabiert seien. Wobei ich
selbst in dem Falle sagen würde, daß wir heute noch immer die
selbe Raumzeit haben wir am Uranfang, also mit 3+n Raumdimensionen.
Von wissen jedenfalls können wir da nicht sprechen. Aber wie ich das so wahrgenommen habe, gehen doch alle von der Konstanz der Raumzeit aus. Gibt zwar immer wieder am Rande Überlegungen von einer veränderten Lichtkonstante, Gravitationskonstante und wasweißich, aber in den Standardmodellen (oder dem einen) sieht das anders aus, konstant, ein Kontinuum quasi. Deswegen heißen die Konstanten ja auch so.
Peter0167 schrieb:Heute gelten z.B. Erhaltungssätze ... z.B. die Erhaltung der Leptonenzahl bei allen uns bekannten Wechselwirkungen. In der GUT-Ära gab es überhaupt keine Leptonen, und die Wechselwirkungen sahen auch gänzlich anders aus. Galt dieser Erhaltungssatz also auch schon in der GUT-Ära?
Ähm, die sog. Leptonen-Ära setzte zwar erst t+10
-5s nach Urknall ein, aber nicht in dem Sinne, daß die Leptonen da erst entstanden wären. Bei t+10
-43s, dem frühest "faß"baren Zeitpunkt "ab" Urknall...
[...] existierten schon alle heute bekannten Elementarteilchen mit einem Gleichgewicht zwischen Quarks und Leptonen sowie zwischen Materie und Antimaterie.
https://www.physicsmasterclasses.org/exercises/bonn1/de/urknall_anwendungen.htmSonst wären das keine Erhaltungsgrößen.
Nach dem Noether-Theorem hat jede physikalische Symmetrie, die kontinuierlich ist, einen Erhaltungssatz zur Folge.
Wikipedia: ErhaltungssatzFür Materie und Antimaterie ist kein Erhaltungssatz formuliert. Kunststück...
Peter0167 schrieb:EM-Strahlung hängt ja nun mal (wie der Name schon vermuten lässt) mit der elektomagnetischen WW zusammen, und die wechselwirkte bekanntlich nicht zu allen Zeiten losgelöst von anderen Wechselwirkungen. Ist es dann nicht folgerichtig zu sagen, dass die Parameter, welche für die Phase nach der Abspaltung gelten, nicht zwingend für die GUT-Phase gelten müssen?!
Wie gesagt. Als die emWW einsetzte, dürfte sie sich den Bedingungen eingefügt haben, die bereits existierten. Und nicht ihre eigenen Bedingungen da erst geschaffen haben. (Bedingungen i.S.v. Naturkonstanten, nicht im Sinne des "konkreten Zustandes des Universums").
Peter0167 schrieb:Immerhin ist es uns heute bereits gelungen, die schwache Kernkraft mit der EM-WW zu vereinigen, und in diesem Zustand ist es z.B. nicht mehr möglich, zwischen ruhemasselosen Photonen und den ansonsten recht schweren W- und Z-Bosonen zu unterscheiden. Sind da die Photonen noch an die ansonsten konstante LG gebunden, oder können die W- und Z-Bosonen womöglich LG erreichen?
Letzteres vielleicht, keine Ahnung. Wichtig aber ist: kein Überschreiten von c.
Spannender find ich die Frage, wie das mit den Tachyonen ist. Diese sind von der RT her ja möglich. Aber die Lichtschranke wäre dann obsolet, wenn auch die Tachyonen auf irgendner Ebene, z.B. der GUT, ebenso mit Tardyonen und Luxonen "vereint" wären. Ich persönlich würde - natürlich als Laie! - dafür plädieren, daß die Existenz von Tachyonen damit ausgeschlossen wäre, weil in keiner Vereinigungshypothese integrierbar - ohne Aufgabe der Geschwindigkeits-Obergrenze.