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Der frühe Mensch

45 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Wissenschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der frühe Mensch

27.03.2025 um 19:06
Zitat von paxitopaxito schrieb:Also, wenn ich mit meinen Kindern rede.., das geht viel, viel schneller.
Das ist heute sicherlich so.
Gründe hierfür wurden ja schon genannt.
Ob aber, dass schon immer so gewesen ist, dass sich Kinder durch eigene Worte etc. abgrenzen wollten, weiß ich nicht.
Heute ist das bestimmt oftmals der Fall, aber im Mittelalter?
Oder wenn man noch viel weiter in der Zeit zurückgeht?
War das in der Bronzezeit auch so? Keine Ahnung.
Da waren enge Familienbande wahrscheinlich überlebenswichtig, und das Leben fand ohnehin in kleineren Gemeinschaften statt.

Außerdem hängt ja auch noch so vieles mehr mit der Sprache zusammen.
Die Kultur, die Sicht auf die Welt, die geografischen Gegebenheiten (haben die Inuit, nicht z.B. viele Wörter für Schnee, wohingegen die Ureinwohner in Papua-Neuguinea, nicht mal was wissen, was Schnee ist usw.)
Oder sogar religiöse Vorstellungen.
Teilweise sogar ethnische Zugehörigkeit.
Ein gutes Beispiel hierfür ist "Ebonics" (die Sprache der vorwiegend von Sklaven abstammenden Menschen in Nordamerika)
"axe" statt "ask"
"aint" statt "not" usw.

In manchen Teilen der Welt ist man sich nicht einmal einig darüber, ob man dieselbe Sprache spricht oder nicht.
Schau dich mal auf dem Balkan um.
Obwohl man in Serbien, Kroatien,Montenegro und Bosnien im Prinzip dieselbe Sprache spricht, werden dir viele Menschen dort erzählen, dass sie serbisch, kroatisch, bosnisch oder sonstwas sprechen.
Wohin gegen man sich in Deutschland einig ist, dass es sich bei Bayrisch und Plattdeutsch um DEUTSCH handelt:)
Es soll Menschen geben, die in Norddeutschland geboren wurden und in Bayern kein Wort verstehen:)


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Der frühe Mensch

27.03.2025 um 19:46
Zitat von dotsdots schrieb:Da waren enge Familienbande wahrscheinlich überlebenswichtig, und das Leben fand ohnehin in kleineren Gemeinschaften statt.
Kinder waren hier nur ein Beispiel für "Menschen in Gruppen die neue Begriffe erfinden". Eher zur Illustration gedacht dass es dafür keine besonders ausgeprägte Langeweile und linguistische Veranlagung braucht ;) Auch nicht mal besonders rebellisch braucht man dafür zu sein, nicht erst der Teenager der es cool findet wenn "die Eltern nicht mitkommen".
Zitat von dotsdots schrieb:Da waren enge Familienbande wahrscheinlich überlebenswichtig, und das Leben fand ohnehin in kleineren Gemeinschaften statt.
Kinder wurden und werden in vielen Gesellschaften auch außerhalb der Familie betreut - untereinander (die älteren passen auf die jüngeren auf). Was man heutzutage institutionalisiert als "Kindergarten" und "Schule" kennt basiert auf Konzepten die alles andere als neu sind.

Und Gruppen die sich abgrenzen, da du "Mittelalter" erwähnst: denke nur mal an Zünfte. Denke an das, was man heutzutage "Berufsjargon" nennt.
Zitat von dotsdots schrieb:Außerdem hängt ja auch noch so vieles mehr mit der Sprache zusammen.
Die Kultur, die Sicht auf die Welt, die geografischen Gegebenheiten (haben die Inuit, nicht z.B. viele Wörter für Schnee, wohingegen die Ureinwohner in Papua-Neuguinea, nicht mal was wissen, was Schnee ist usw.)
Und das kann sich schon auf kurze Distanz unterscheiden: Vegetation, (jagdbare wie auch gefährliche) Tiere, Geografie, sogar schon das Klima.


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Der frühe Mensch

27.03.2025 um 20:04
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Was man heutzutage institutionalisiert als "Kindergarten" und "Schule" kennt basiert auf Konzepten die alles andere als neu sind.
Klar, aber dennoch sind das verglichen mit der Menschheitsgeschichte relativ junge Konzepte.
Zivilisation selbst ist ja auch relativ "jung". 10.000 Jahre Plus/Minus.
Den modernen Menschen gibt es seit 300.000 Jahren.
Im Großen und Ganzen werden wohl zum größten Teil der Geschichte, Kinder fast genauso wie ihre Eltern gesprochen haben. Mit minimalsten Unterschieden, die sich erst über lange Zeiträume zu großen Veränderungen addiert haben.
Siehe auch mein Beispiel Latein/Italienisch.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Und Gruppen die sich abgrenzen, da du "Mittelalter" erwähnst: denke nur mal an Zünfte. Denke an das, was man heutzutage "Berufsjargon" nennt.
Ist ein gutes Beispiel.
Aber auch das sind relativ junge Entwicklungen.
Vielleicht kann man das auch generell mit der technologischen Entwicklung vergleichen.
Über den Großteil der Geschichte, fand überhaupt keine nennenswerte derartige Entwicklung statt und dann irgendwann beginnend vor 5000 Jahren oder so stieg die Kurve ganz langsam an, mit der Erfindung des Rades und weiteren Durchbrüchen.
So richtig Fahrt nahm das Ganze aber erst so ab dem Mittelalter auf.
Und wenn man sich mal anschaut, was alleine alles technisch in den letzten 200 Jahren geleistet wurde, dann ist das unfassbar.
Mit Sprachen ist es vielleicht ähnlich.
Sobald eine gewisse Komplexität erreicht ist, geht die Entwicklung noch viel rasanter und es wird immer feiner ausdifferenziert.

Übrigens ist es ja auch so, dass unterschiedliche Sprachen nicht einfach nur andere Wörter verwenden und gut ist, sondern das ist weit komplexer.
Die gute alte Grammatik.
Fälle.
Zahlen
Deklination
usw.
Verdammt kompliziertes Zeug, sobald man mal versucht eine echte Fremdsprache zu lernen (damit meine ich nicht Englisch:) )

Ich habe vor ein paar Jahren mal versucht, Arabisch zu lernen.
Holla die Waldfee.
Worauf ich hinaus will.
Wenn erstmal der Punkt erreicht ist, an dem keine Verständigung mehr zwischen zwei Sprachen möglich ist, dann geht die Entwicklung erst recht immer stärker auseinander.


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Der frühe Mensch

27.03.2025 um 22:10
Zitat von dotsdots schrieb:Wie weit in die Vergangenheit kannst du reisen, bis man dich in deiner Heimatstadt nicht mehr versteht?
Es ist noch gar nicht so lange her da sprachen alle Menschen in meinem Heimatort miteinander niederdeutsch oder "platt". Verstanden hätten dich die Menschen trotzdem denn in der Schule und in der Kirche bei der Predigt wurde hochdeutsch gespochen.
Aber auch beim Hochdeutschen hätte es schon 100 Jahre in der Vergangenheit ständg Probleme gegeben weil den Menschen zahllose seitdem aus dem Englischen übernommene Wörter nicht geläufig waren. Baby fair Chance Jeans. Stattdessen Säugling gerecht Aussicht Nietenhose. Aber noch wäre eine Verständgung möglich gewesen. Man sprach noch die gleiche Sprache.
lch lese jeden Tag Texte aus dem 16-19. Jahrhundert und würde sagen: vor den 30jährgen Krieg also vor mehr als 400 Jahren würde es schwierig werden. Die Anzahl der Hochdeutschsprecher oder auch nur -versteher war damals sehr klein. Fast alle sprachen und verstanden nur ihren heimischen Dialekt. Und selbst das damals geschriebene Hochdeutsch war derart mit heute nicht mehr gebräuchlichen Wörtern durchsetzt das sich der Sinn kaum mehr erschließt
Weil nu die sache ym grund selbs fodert, das man sage, Allein der glaub macht gerecht, Und unser deutschen sprachen art, die solchs auch lernt also aus zusprechen.
Quelle: Luther. Aus dem Sendbref vom Dolmetschen 1530. Das ist hochdeutsch. Aber wir verstehen es nicht mehr.


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Der frühe Mensch

28.03.2025 um 15:05
Zitat von dotsdots schrieb:Klar, aber dennoch sind das verglichen mit der Menschheitsgeschichte relativ junge Konzepte.
Wieso? Der formale Kindergarten - ja. Kinder in Gruppen fremdbetreuen damit die Erwachsenen etwas anderes tun können findet man "sogar" bei einigen sozial lebenden (nichtmenschlichen) Tieren. Ein IMHO ganz natürliches Konzept, dass man Kinder in einer Gruppe spielen, losziehen... lässt und etwas ältere Kinder passen auf - anstatt stereotyp "Mama in der Höhle, die Kinder wuseln drum herum" ;)
Zitat von dotsdots schrieb:Im Großen und Ganzen werden wohl zum größten Teil der Geschichte, Kinder fast genauso wie ihre Eltern gesprochen haben.
Zunächst einmal werden Kinder eine Sprachentwicklung durchlaufen haben - bis Wortbildung (ist auch eine motorische Sache), Grammatik, Kenntnis von Wörtern... einen (annähernden) Erwachsenenstand erreicht haben. Auch etwas, das sich bei Tierarten mit komplexen Lautäußerungen findet.
Zitat von dotsdots schrieb:Ist ein gutes Beispiel.
Aber auch das sind relativ junge Entwicklungen.
Das war ein Beispiel für das von dir erwähnte Mittelalter: Zünfte.
Arbeitsteilung dürfte es jedoch schon viel länger geben, selbst wenn man es nicht "Beruf" nannte.
Leben in unterschiedlichen Umgebungen - sicherlich auch das, wenn sich eine Sippe, eine Familie, ein Dorf aufspaltet.
Zitat von dotsdots schrieb:Übrigens ist es ja auch so, dass unterschiedliche Sprachen nicht einfach nur andere Wörter verwenden und gut ist, sondern das ist weit komplexer.
Das ist mir ganz bewusst (lebe als Ausländer in einem Land in dem ich die Sprache erst für den Aufenthalt lernte; kann dort von mir zuvor beherrschte Sprachen kaum verwenden).
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Es ist noch gar nicht so lange her da sprachen alle Menschen in meinem Heimatort miteinander niederdeutsch oder "platt". Verstanden hätten dich die Menschen trotzdem denn in der Schule und in der Kirche bei der Predigt wurde hochdeutsch gespochen.
Das finde ich durchaus interessant - komme aus einem kleinen Ort in Niederbayern, untereinander wurde der lokale Dialekt gesprochen (und wird auch zumeist noch). Nicht in der Kirche, aber in der Schule (Grund- bis Berufsschule) - im Deutschunterricht wurde natürlich auf Hochdeutsch vorgelesen, aber Erklärungen, die kamen immer im Dialekt. (Warum ich mich daran so genau erinnern kann? Da ich selbst den Dialekt zwar einwandfrei verstehe, im Alltag aber auch als Kind nicht gesprochen habe, und mich somit (neue) Lehrer immer wieder fragten ob ich sie denn verstehe.)
Das Gemeinsame dürfte hier allerdings sein: Geschriebenes, Radio, Fernsehen. Übrigens nannten noch meine Großeltern, teils mein Vater Hochdeutsch "Schriftsprach(e)".
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Aber noch wäre eine Verständgung möglich gewesen. Man sprach noch die gleiche Sprache.
Genau. Unter den Umständen fallen Lücken auf - man wirkt "wie aus der Zeit gefallen" -, die aber durch Nachfrage klärbar sind.
Ganz genauso wie ein Nichtmuttersprachler mit bereits gutem Sprachniveau, der neue Wörter nicht mehr mittels ihrer Übersetzung lernt, sondern sie aktiv erfragen kann. (Siehe oben, da ich aktuell selbst Sprachlerner bin: Diesen Punkt habe ich mittlerweile erreicht.)


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