Naja, denke auch hier macht die Dosis das Gift. Viele Spurenelemente, wie z.B. Nickel, Chrom, Selen oder auch Iod sind in hohen Konzentrationen Gesundheitsschädlich oder giftig, in kleinen Dosen aber lebenswichtig für den Körper. Fluor auch, da es in die Knochenstruktur eingebaut wird und diese "härtet".
Zum einen, Deutschland fügt dem Trinkwasser keine Fluoride hinzu, eine "Vergiftungsgefahr" durch Trinkwasser besteht hierzulande also nicht. Dank unseren Gesetzen wäre dies nämliche eine "Zwangsmedikation" und ist daher verboten. Zweitens ist die positive Wirkung von Fluor auf den Zahnschmelz ist gut belegt, hier mal ein wenig Trivialliteratur, es findet sich aber auch genug speziellerer Lesestoff dazu im Netz:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/kariesschutz-fluorid-schuetzt-anders-als-gedacht-a-735237.htmlhttp://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/zaehne/vorbeugung/irrtuemer/taeglich-fluor-schuetzt-zuverlaessig_aid_15600.htmlhttp://www.dr-gumpert.de/html/fluoridierung.htmlWas Fluor im Körper tut steht hier geschrieben:
http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon/fluorideEinfach gesagt, es hemmt die Enzyme, greift also durch Reaktionen an bestimmten Enzymen in die Körperchemie ein, wenn man denn genug Fluor zuführt, um einen Großteil der Enzyme zu hemmen.
Jetzt kommt das große ABER: In Zahnpasta ist Fluor in sehr geringen Mengen vorhanden. Natriumfluorid (NaF) wird in einer Größenordnung von 1200 ppm, also 1200 Teilchen Natriumfluorid pro eine Million andere Teilchen in die Zahnpasta beigemischt. In Prozent: ungefähr 0,001. Beim Zähneputzen nehmen wir so ca. ein Gramm Zahnpasta, davon bestehen 0,001% aus Natriumfluorid, was 10 Mikrogramm, also 0,001 Milligramm ausmacht.
Schaut man mal nach den Tierversuchsergebnissen, starben 50% der Versuchstiere bei einer Natriumfluorid- Zugabe von 52 mg/kg.
Wikipedia: Natriumfluorid#cite note-6Die Fußnote ist die Quellenangabe für den Wert, welcher Rechts daneben unter "LD50" steht.
Man müsste also (52mg / 0,001mg)= 52000mg= 520 Gramm = 0,52 Kg Zahnpasta PRO KILO Körpergewicht einem Organismus zuführen, damit dieser mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an einer Natriumfluoridvergiftung stirbt. Also müsste ein erwachsener Mensch von 75 Kilo schon 39 kg Zahnpasta auf einmal verdrücken, um die gefährliche Menge im Körper zu haben.
Also daran kann es schonmal nicht liegen. Auch die Chemie macht den VT- Anhängern da einen Strich durch die Rechnung. Natriumfluorid dissoziiert im Mund in Natrium- Kationen (Na+) und das Fluorid- Anion (F-), da es zwars schlecht löslich in Wasser ist, aber ein kleiner Teil sich wohl doch als Ionen im Speichel löst . Das Fluor- Anion ist extrem reaktiv, und hilft beim Schutz des Zahnschmelzes mit.
Gleichzeitig wirkt es aber auch auf alle anderen positiv geladenen Kationen im Mundraum, also u.a. auf das, was man so im Leitungs- und Mineralwasser als allgemein "gesund" betrachtet: Magnesium, Calcium und Kalium, aber auch natürlich wieder mit dem Natrium.
Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, wird durch die starke Elektronegativität des Fluors eine Bindung mit einem Element mit einer möglichst niedrigen Elektronegativität bevorzugt: In diesem Fall mit Calcium oder Magnesium, welche mit Fluor zusammen Calciumfluorid CaF2 und Magnesiumfluorid, MgF2 bilden. Diese lösen sich schwer in Wasser und auch nur in starken Säuren wieder auf.
http://www.chemie.de/lexikon/Calciumfluorid.htmlDas Märchen, im Magen wird durch das aufgenommene Fluor die stark ätzende Flußsäure gebildet ist Unsinn, denn Magensäure ist lediglich 0,5 % Salzsäure. Um CaF2 und MgF2 zu lösen bedarf es schon wesentlich stärkerer Säuren. Der Großteil dieser Stoffe, die sich also während des Zähneputzens im Mund bilden, werden bei einem eventuellen verschlucken einfach wieder ausgeschieden.
Dies bedeutet im Klartext: Man putzt sich mit minimal NaF haltiger Zahnpasta die Zähne. Ein kleiner Teil der Fluor- Ionen wird Reaktionen am Zahn eingehen, welche den Zahnschmelz schützen. Da neuere Theorien besagen, dass Fluor dabei als Katalysator wirkt, ist das Ion wahrscheinlich nach diesem "Prozess" immer noch da, es wird im Mund bevorzugt mit Calcium, Magnesium und wieder Natrium komplett abreagieren, das heißt wegreagieren. Es bilden sich letztendlich schwer lösliche Calcium/Magnesiumflouride, spätestens dann, wenn man sich nach dem Zähneputzen den Mund ausspült, denn unser Trinkwasser ist voll mit Mineral- Kationen wie Ca2+ und Mg2+. Verschluckt man ein wenig vom Zahnputzwasser macht das nichts, denn die entstandenen Stoffe lösen sich nicht im Magen auf.
Hoffe das Verstehen des Textes setzt nicht zu viel Fachwissen voraus, habe versucht, den Sachverhalt halbwegs leicht vertändlich durch Beleuchtung der stattfindenden Prozesse zu beleuchten.
Fazit: Wenn ihr nicht gerade Kiloweise Zahnpasta esst, passiert Null Komma garnix.