Polyphono schrieb:Diese 1 Milliarde Jahre hat es doch schon überbrückt, sonst sähe ich das Objekt nicht. Das meine ich mit synchronisiert. Wenn dort wenig später, [1 Mrd. Jahre + 1 Tag], etwas passiert, dann passiert das [1 Milliarde Jahre + 1 Tag] – 1 Milliarde Jahre bei uns, also morgen.
Jein.
So würde das ablaufen, wenn das Universum
nicht expandiert und die Lichtquelle hinter einem undurchsichtigen Hindernis verschwindet.

Das direkt benachbarte Stück Universum, 1 Megaparsec entfernt, wird mit einer Geschwindigkeit von 70 km/s von uns weg geschoben. Gegenüber 300 000 km/s Lichtgeschwindigkeit ist das kaum bemerkbar. Wenn ich aber 4286 solche Stücke aneinanderreihe, und jedes Stück dehnt sich in 1 Sekunde um 70 km aus, dann dehnt sich die gesamte Stange in 1 Sekunde um 300 020 km aus. Das ist also etwas schneller als Lichtgeschwindigkeit.
Die nahen Beobachter werden nur langsam von der Lichtquelle weg bewegt (auch wenn sie selbst still stehen bleiben).
Die sehr weit entfernten Beobachter werden sehr schnell von der Lichtquelle weg bewegt.
Ich zeige das hier in einem Diagramm:
Original anzeigen (0,2 MB)Der Lichtstrahl (Pfeil) erreicht die
nahen Beobachter relativ schnell, aber den vierten Beobachter hat das Licht in diesem Beispiel auch nach 17 Milliarden Jahren noch nicht erreicht. Den
letzten Beobachter in der Reihe wird es
nie erreichen.
Falls also die Lichtquelle
morgen ausgeschaltet wird, dann dauert es für die nahen Beobachter bereits unterschiedlich lang, bis die das bemerken.
Wenn die Lichtquelle über die Sichtgrenze hinweg bewegt wird, dann dauert das
unendlich lang bis es ein Beobachter (in 14 Milliarden Lichtjahren Entfernung) bemerkt. Im Klartext: Er kann es nie bemerken.
Wie Noumenon bereits schrieb, wird die Wellenlänge zwar immer größer, aber kein Beobachter wird sehen wie die Lichtquelle von jetzt auf gleich hinter der Sichtgrenze verschwindet.
Viele Lichtquellen
sind ja jetzt bereits
hinter der Sichtgrenze - aber ihr
Abbild ist immer noch zu uns unterwegs.