nocheinPoet schrieb:Moin,
also allgemein ist ja unter jenen die sich dafür interessieren schon bekannt, es gibt viele 100 Milliarden Galaxien und in jeder sind 100 bis 400 Milliarden Sterne. Toll, aber so wirklich greifen kann man diese Zahl nicht, ...
Ich mag daher den Vergleich mit Sandkörnern, zumal man dort auch mit einem
Volumen arbeiten kann und man sich Sand recht gut vorstellen kann. Angeblich soll ja es mehr Sterne im beobachtbaren Universum geben als Sandkörner auf der Erde, was aber nachweislich falsch ist.
Die Zahl der Sterne im sichtbaren Universum gibt der australische Astronom Simon Driver mit 70 Trilliarden an. Eine Vergleichszahl für die Sandkörner auf der Erde gibt es nicht. Daher hat Hobby-Astronom Andree Rossow aus Schafflund bei Flensburg 1000 Sandkörner abgezählt und gewogen - und kam auf 1,1855 Gramm. 70 Trilliarden Sandkörner enthält demnach allein die etwa neun Millionen Quadratkilometer große Wüste Sahara - unter der Annahme, dass sie bis in sechs Meter Tiefe mit diesem groben Sand bedeckt ist. Man kann also davon ausgehen, dass es weit mehr Sandkörner auf der Erde gibt als Sterne im sichtbaren Universum.
https://www.geo.de/mitmachen/frage-des-tages/es-gibt-mehr-sterne-als-sandkoerner-auf-der-welt--stimmt-s--30203996.html
Dieser super Analogie kann man auch gleich ein paar Zahlen entnehmen: Ca. 70 Trilliarden Sterne allein im sichtbaren Universum.
Um sich das vorzustellen, ist auch der Vergleich mit dem Sand in der Sahara ganz gut. Die
"neun Millionen Quadratkilometer" klingen zunächst schwer vorstellbar, aber man kann da super die Wurzel ziehen und kommt so auf eine Fläche von 3000 km x 3000 km, die dann wiederum sechs Meter hoch mit Sand bedeckt ist. Zum Vergleich: Die Nord-Süd-Ausdehnung von Deutschland beträgt beispielsweise ca. 800 km. Und 3000 km wäre beispielsweise die Streckenlänge des berühmten Orient Express von Paris nach Istanbul.
Um eine bessere Vorstellung zu bekommen, kann man sich auch einen
Würfel aus Sand mit dem gleichen Volumen vorstellen. Dieser hätte eine Kantenlänge von ca. 37,8 km und eine Grundfläche von ca. 1429 km². Zum Vergleich: Die Gesamtfläche von Berlin beträgt bspw. 884 km² und die Nord-Süd-Ausdehnung liegt mit 38 km ziemlich nahe an der Kantenlänge unseres Würfels. Und ebenfalls zum Vergleich: Der Mount Everest ist ca. 8,8 km hoch.
Und noch ein schöner Vergleich: Mit 70 Trilliarden Sandkörnern könnte man ganz Deutschland mit einer ca. 150 Meter hohen Sandschicht bedecken.Zum Vergleich: Die Aussichtsplattform des Berliner Fernsehturms befindet sich auch auf 150 m Höhe. Und der Kölner Dom würde mit seinen 157 m Höhe gerade noch so mit seiner Spitze aus der Sandschicht herausragen.
Und jetzt stellt euch noch vor, dass es in dieser 150 Meter hohen Sandschicht mit der Fläche von Deutschland irgendwo ein einziges Sandkorn gibt, welches irgendwie einzigartig ist, bspw.
rot markiert. Ich habe hier ja auch schon mit diversen Leuten über die Häufigkeit von Leben im Universum diskutieren dürfen, u.a. auch mit Vertretern der sog.
Rare-Earth-Hypothese bis hin zu Leuten, die sogar den ganz extremen Standpunkt vertreten haben, unsere Erde sei möglicherweise sogar der alleinige Einzelfall im ganzen Universum. Ja, wie gesagt: Einfach mal raus aus dem Forum, raus in die reale Welt, einfach mal in einen Zug setzen, stundenlang quer durch Deutschland reisen, von Nord nach Süd, von Ost nach West, dabei die ganze Zeit sich vorstellen, dass alles 150 Meter hoch mit Sand bedeckt ist. Gerne auch mal in Berlin vorbeischauen, 150 m rauf auf den Fernsehturm. Und dann noch einmal darüber nachdenken, wie unfassbar absurd und hanebüchen die Behauptung ist, es gäbe unter all dem Sand nur ein einziges Sandkorn, welches quasi besonders sei. Stellvertretend für die Behauptung, es gäbe unter 70 Trilliarden Sternen nur einen einzigen Stern, um den ein ganz besonderer - quasi von Gott auserwählter - Planet kreist.