uatu schrieb:In Szenario 1 bedeutet das, dass die Beobachtungssonde einen Kurs leicht seitlich versetzt parallel zu dem von Raumschiff A einnimmt, jedoch mit der halben Relativgeschwindigkeit in Richtung Raumschiff B (d.h. 500 km/h). Dadurch nähern sich sowohl Raumschiff A als auch Raumschiff B jeweils mit 500 km/h der Beobachtungssonde, und damit dem Kollisionspunkt.
Ja, aber wenn die Sonde für jedes Szenario eine extra Eigenbewegung machen muss, um immer in der Mitte zu bleiben, dann muss sie dafür unter Umständen beschleunigen. Die wird ja seltsamer Weise erst kurz vor der Kollision hingebeamt oder so, taucht einfach so auf und dann wird sie erstmal beschleunigen müssen, wenn die Raumschiffe mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufeinander zufliegen. Dann muss gar keine Kollision mehr stattfinden, weil wenn die Raumschiffe gleich schnell aufeinander zufliegen und die Sonde in die Mitte gebeamt wird, dann muss die Sonde auch nicht beschleunigen und die gesuchten Informationen sind schon gefunden. Man weiß, ob die Raumschiffe unterschiedliche Geschwindigkeiten haben und wenn ja, welches schneller ist.
Ganz so einfach wollte ich es mir dann doch nicht machen, ich hatte mir das etwas anders gedacht:
perttivalkonen schrieb:Wie sollen sich Kollisionsobjekte in Ruhe zu zwei Raumschiffen befinden, wenn diese zwei Raumschiffe sich nicht in Ruhe zueinander befinden?
Jeweils ein Kollisionsobjekt befindet sich in relativer Ruhe zu jeweils einem Raumschiff - so dass die Objekte mit der gleichen Geschwindigkeit kollidieren, wie die Raumschiffe aneinander vorbeifliegen.
Und wenn man dann jeweils aus den Raumschiffen die Kollision beobachtet und die relativen Bewegungen der Trümmer zum Kollisionspunkt betrachtet, kann man erkennen, ob ein und wenn ja welches Raumschiff schneller war als das andere. Die Trümmer bewegen sich mehrheitlich in Richtung des schnelleren Raumschiffs vom Kollisionspunkt weg und das kann man von beiden Raumschiffen aus beobachten. Sind die beiden Raumschiffe gleich schnell, dann verteile sich die Trümmer ziemlich gleichmäßig um den Kollisionspunkt.
Weil ja der Kollisionspunkt kein Objekt ist, kann er seine Position in Raum und Zeit niemals verändern und ist deshalb ein absoluter Bezugspunkt, an dem man seine absolute Eigenbewegung ermitteln kann.
bianchi_typeI schrieb:Du bist sowas wie ein Absolutist der Eigenzeit und Eigenlänge, ohne freilich davon Ahnung zu haben was das eigentlich ist.
Eigentlich sehe ich mich eher als Objektivist, also Zeitdilatation und Längenkontraktion sehe ich schon als gegeben an - meine Eigenlänge ist variabel. Für mich muss es aber absolute Geschwindigkeiten geben, um überhaupt sinnvoll einen Lorentzfaktor angeben zu können. Mir erscheint es einfach widersinnig, eine relative Geschwindigkeit mit einer absoluten Geschwindigkeit ins Verhältnis zu setzen - das ergibt für mich keinen Sinn.
Nachdem ich mich jetzt mal durch den Wiki-Artikel zur ART gewühlt habe, bin ich zum Schluss gekommen: Da blickt keiner durch und nichts genaues weiß man nicht. Für mich ist nicht jeder gleich ein Genie, der Sachen von sich gibt, die keiner versteht.
:)Und wenn ich dann so was lese:
Die Ausgangspunkte der ART lassen sich als drei grundlegende Prinzipien formulieren: das allgemeine Relativitätsprinzip, das Äquivalenzprinzip und das Machsche Prinzip.[10]
Die Theorie folgt nicht zwingend aus diesen Prämissen, und zumindest beim Machschen Prinzip ist unklar, ob die ART es überhaupt erfüllt.
Scheint bei Einstein häufiger vorzukommen, dass es unklar ist, ob seine Schlussfolgerungen die Prämissen überhaupt einhalten.
bianchi_typeI schrieb:Das RP ist auch nicht das Prinzip der Relativitätstheorie, das Prinzip ist die Konstanz der LG.
Hab grade gelesen, dass kriegen die Relativisten auch hin, die LG zu variieren, damit ihre Theorien noch passen...:
Allerdings lässt sich auch die spezielle Relativitätstheorie bereits allgemein kovariant formulieren. So kann beispielsweise selbst ein Beobachter auf einem rotierenden Drehstuhl den Standpunkt vertreten, er selbst sei in Ruhe und der Kosmos rotiere um ihn herum. Dabei entsteht das Paradoxon, dass sich die Sterne und das von ihnen ausgesandte Licht im Koordinatensystem des rotierenden Beobachters rechnerisch mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen, was scheinbar der speziellen Relativitätstheorie widerspricht. Die Auflösung dieses Paradoxons ist, dass die allgemein kovariante Beschreibung per Definition lokal ist. Das bedeutet, dass die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit nur nahe der Weltlinie des Beobachters gelten muss, was für den rotierenden Beobachter ebenso erfüllt ist, wie für jeden anderen Beobachter. Die kovariant, also im Sinne des allgemeinen Relativitätsprinzips, geschriebenen Gleichungen ergeben für die Sterne also überlichtschnelle Kreisbewegungen, stehen aber dennoch im Einklang mit den Prinzipien der speziellen Relativitätstheorie. Dies wird auch dadurch klar, dass es unmöglich ist, dass ein Beobachter in der Nähe eines Sterns im rotierenden Koordinatensystem ruht und also dem Stern mit Überlichtgeschwindigkeit begegnet. Dieser Beobachter hat also zwangsweise ein anderes Koordinatensystem als der rotierende Beobachter und misst die „richtige“ Lichtgeschwindigkeit.
Wikipedia: Allgemeine RelativitätstheorieWas dem einen sein c ist dem anderen sein c'....ich sage ja die ganze Zeit schon, dass die Relativisten die LG absolut variieren müssen, damit ihr so innig geliebtes RP überhaupt funktioniert. Ich muss die LG nur relativ variieren, aber adnn ist das RP dahin.
Wieso um alles in der Welt glauben denn die theoretischen Physiker, dass sich die praktische Physik dafür interessiert, was wir für Koordinatensysteme malen? Ich kriege da immer das Gefühl, die wollen die Welt auf den Kopf stellen. "Oh, mit unserem Koordinatensystem bekommen wir für diesen Beobachter widersprüchliche Ergebnisse...hm, was mach mern da? Och, da kriegt der einfach sein eigenes mit von unserem System unabhängigen Gesetzen!"
nocheinPoet schrieb: Die wollten dann auch mal von einem System in ein anderes "blicken".
Ja, eigentlich schon...aber Du hast ja die Fenster zu geklebt, weil dir die Welt auf deinem Papier wichtiger ist, als die da draußen.