Stephen Hawking - Buch kaufen ja/nein?

@mojorisin

mojorisin schrieb:Du schriebst nun das dich das Buch maßlos enttäuscht hat, aber du schreibst nicht wieso dich das Buch maßlos enttäuscht hat.

Doch. Das hab ich geschrieben...

JohnDifool schrieb:Es hat mich gemessen daran, dass es eines der meistverkauften, populärwissenschaftlichen Bücher ist, maßlos enttäuscht.

Mein Beitrag sollte nämlich kein kompletter Verriss sein.
Ich halte nur den Hype um das Buch und die sich daraus ergebenden Verkaufszahlen für völlig ungerechtfertigt. Und ich wage mal die These, dass sich ohne seine schwere Körperbehinderung, kein Schwein für Stephen Hawking und sein Buch interessiert hätte. Nur das hat ihm doch erst die Aufmerksamkeit der sensationsgeilen Medien beschert, obwolhl er zweifellos ein grandioser Physiker war.
Oder glaubst du, man hätte ihn gefragt, ob er in Star Trek oder bei den Simpsons mitwirken möchte, wenn er nicht das "Superhirn" im Rollstuhl gewesen wäre, das sich nur mit einem "coolen" Sprachcomputer verständigen kann? Außerhalb der Fachwelt wäre Stephen Hawking ohne seine Behinderung doch völlig unbekannt und sein Buch ein Ladenhüter geblieben.

mojorisin schrieb:Das liegt in der Natur der Sache.

Ganz genau! Eigentlich wollte ich selber noch darauf eingehen, dass es bei einem so komplexen Thema äußerst schwierig ist, es allgemein verständlich zu erklären. Aber ich fand meinen letzten Beitrag ohnehin schon zu lang.

Aber dass es durchaus besser geht, auch Laien für Naturwissenschaften zu interessieren, hat z.B. Carl Sagan mit seinem Buch "Unser Kosmos: Eine Reise durch das Weltall" eindrucksvoll gezeigt.

JohnDifool schrieb:Oder glaubst du, man hätte ihn gefragt, ob er in Star Trek oder bei den Simpsons mitwirken möchte, wenn er nicht das "Superhirn" im Rollstuhl gewesen wäre, das sich nur mit einem "coolen" Sprachcomputer verständigen kann? Außerhalb der Fachwelt wäre Stephen Hawking ohne seine Behinderung doch völlig unbekannt und sein Buch ein Ladenhüter geblieben.

Naja, es gab zuerst das Buch von ihm, lange danach erst der Hype um seine Person.
Ich glaube, da tust du ihm oder dem Buch unrecht.

JohnDifool schrieb:Doch. Das hab ich geschrieben...

JohnDifool schrieb:
Es hat mich gemessen daran, dass es eines der meistverkauften, populärwissenschaftlichen Bücher ist, maßlos enttäuscht.

Das heißt gäbe es kein Hype um das Buch wärst du nicht enttäuscht?? Unabhängig davon ob du die Frage mit ja oder nein beantwortest sollte der Kritikpunkt an einem Buch nicht sein, ob er von vielen gehypt wird oder nicht. Kritik sollte sich mit dem Inhalt eines Buches auseinandersetzen. Daher nochmals klare Frage: Was sind deine Hauptkritikpunkte an dem Inhalt des Buches?

Groucho schrieb:Naja, es gab zuerst das Buch von ihm, lange danach erst der Hype um seine Person.

Ich hab das eher so in Erinnerung, dass das zeitgleich geschah, wobei er wohl zumindest in Großbritannien auch außerhalb der Physikerschaft schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hatte. Und ich vermute, dass ohne seine Behinderung das Interesse an seiner Person ziemlich schnell wieder nachgelassen hätte.

mojorisin schrieb:Was sind deine Hauptkritikpunkte an dem Inhalt des Buches?

Auch das hatte ich bereits sehr ausführlich zu erklären versucht...

JohnDifool schrieb:Um etwas wirklich verstanden zu haben, genügt es nämlich nicht, irgendwelche auswendig gelernten Zitate zu reproduzieren, sondern man muss...
a) das Gelernte auch in eigenen Worten jemand anderem erklären können und...
b) aus den gewonnen Informationen auch eigene Schlüsse im Sinne einer Transferleistung ziehen können.

Kann ich jetzt irgend jemandem erklären, was genau es z.B. mit der Stringtheorie auf sich hat?
Nein!
Kann ich das, was Hawkings zur Stringtheorie schreibt, eigenständig auf irgend einen anderen Sachverhalt aus dem Bereich der Kosmologie oder allgemein der Physik anwenden?
Nein!
Können das geschätzte 99% der Rezensenten, die dem Buch eine Fünf-Sterne-Wertung gaben, weil es "komplexe Sachverhalte leicht verständlich erklärt"?
Ebenfalls nein!

Dem Leser bleibt nichts anderes übrig, als es einfach als gegeben hinzunehmen, wenn Stephen Hawking schreibt, dass mögliche Lösungen der Gleichungen zur allgemeinen Relativitätstheorie, das Paulische Außschließungsprinzip etc. zu diesem oder jenem Ergebnis führen. Schlüssig nachvollziehen können das aber letztendlich nur sehr wenige Leute mit einem akademischen Background in Physik und Mathematik und zwar nur aufgrund deren intensiven Studiums der Fachliteratur und nicht etwa, weil Hawking in seinem Buch alles so wunderbar nachvollziehbar erklären könnte.

Würde Hawking z.B. behaupten, dass auf der Rückseite des Mondes unsichtbare, rosarote Einhörner leben, weil sich das aus irgendeiner physikalischen Gleichung so ergibt, dann wäre man als Leser gezwungen, das ebenso wie viele tatsächliche Aussagen im Buch einfach so als gegeben zu akzeptieren, weil...isso! Und das empfinde ich persönlich nun mal als zutiefst unbefriedigend.

Oder willst du jetzt hören, was genau ich an den Ausführungen Hawkings nicht verstanden habe?

@JohnDifool

Mich interessiert was genau dir an dem Buch nicht gefällt bzw. was den deine Erwartungen da dran waren.
Decken sich die Ansprüche des Autors mit deinen eigenen? Ist die Themenauswahl zu komplex oder zu einfach? Sind die Erklärungen zu einfach gehalten oder zu komplex? Gibt es dafür Beispiele? .....

Ich gebe dir ein Beispiel, du schreibst:

JohnDifool schrieb:Kann ich jetzt irgend jemandem erklären, was genau es z.B. mit der Stringtheorie auf sich hat?
Nein!

1. Hat das Buch den Anspruch die Stringtheorie zu erklären? Falls ja auf welchem Level?
2,Waren deine Ansprüche die Stringtheorie erklärt uz beokmenn? Wenn ja auf wlchem Lrevel?

Du schreibst das Buch von Carl Sagan ist viel besser. Warum ist es deiner Meinung nach besser (ich kenne das Buch nicht)?

JohnDifool schrieb:Außerhalb der Fachwelt wäre Stephen Hawking ohne seine Behinderung doch völlig unbekannt und sein Buch ein Ladenhüter geblieben.

Da es keinen Hawking ohne Behinderung gab die diese Annahme bestätigen, widerlegen könnte...wie kommt man zu so einer Aussage?

JohnDifool schrieb:Um wieder auf des Kaisers neue Kleider zurückzukommen...
Wer in den Rezensionen behauptet, er habe sogar als kompletter Laie den Großteil der Aussagen und Schlussfolgerungen im Buch verstanden, der lügt einfach. Um etwas wirklich verstanden zu haben, genügt es nämlich nicht, irgendwelche auswendig gelernten Zitate zu reproduzieren, sondern man muss...
a) das Gelernte auch in eigenen Worten jemand anderem erklären können und...
b) aus den gewonnen Informationen auch eigene Schlüsse im Sinne einer Transferleistung ziehen können.

Am Beispiel der Stringtheorie ist das nur möglich mittels eines Masterstudiums der mathematischen Physik, der anschließenden forschenden Tätigkeit ausschließlich auf diesem Gebiet, der Promotion auf diesem Gebiet und dann. als Postdoc kann man sich mal darüber unterhalten ob man a und b können kann, freilich dann auch nur mit entsprechend fachlich belasteten Personen und nicht mit Laien.

JohnDifool schrieb:Kann ich jetzt irgend jemandem erklären, was genau es z.B. mit der Stringtheorie auf sich hat?
Nein!
Kann ich das, was Hawkings zur Stringtheorie schreibt, eigenständig auf irgend einen anderen Sachverhalt aus dem Bereich der Kosmologie oder allgemein der Physik anwenden?
Nein!
Können das geschätzte 99% der Rezensenten, die dem Buch eine Fünf-Sterne-Wertung gaben, weil es "komplexe Sachverhalte leicht verständlich erklärt"?
Ebenfalls nein!

Dem Leser bleibt nichts anderes übrig, als es einfach als gegeben hinzunehmen, wenn Stephen Hawking schreibt, dass mögliche Lösungen der Gleichungen zur allgemeinen Relativitätstheorie, das Paulische Außschließungsprinzip etc. zu diesem oder jenem Ergebnis führen. Schlüssig nachvollziehen können das aber letztendlich nur sehr wenige Leute mit einem akademischen Background in Physik und Mathematik und zwar nur aufgrund deren intensiven Studiums der Fachliteratur und nicht etwa, weil Hawking in seinem Buch alles so wunderbar nachvollziehbar erklären könnte.

Nach dem Lesen eines populärwissenschaftlichen Buches erwartet nur der Laie solche Leistungen eines Buchs und ja manches aus dem Buch ist nur für Profis nachvollziehbar.

mojorisin schrieb:1. Hat das Buch den Anspruch die Stringtheorie zu erklären? Falls ja auf welchem Level?
2,Waren deine Ansprüche die Stringtheorie erklärt uz beokmenn? Wenn ja auf wlchem Lrevel?

Also mal ganz ehrlich auf welchem Level sollte denn die Stringtheorie erklärt werden können, doch nur auf einem professionellen für einen professionellen.

JohnDifool schrieb:Würde Hawking z.B. behaupten, dass auf der Rückseite des Mondes unsichtbare, rosarote Einhörner leben, weil sich das aus irgendeiner physikalischen Gleichung so ergibt, dann wäre man als Leser gezwungen, das ebenso wie viele tatsächliche Aussagen im Buch einfach so als gegeben zu akzeptieren, weil...isso! Und das empfinde ich persönlich nun mal als zutiefst unbefriedigend.

Weil etwas für den Laien nicht nachvollziehbar ist, kann man alles daraus machen? Die Fachgemeinde hätte Hawking für ein rosarotes Einhorn verrissen, ich denke du bist einfach unzufrieden das sich dein Drang nach Wissen nicht so einfach hat umsetzen lassen in tieferes Verständnis, was für Laien nun mal nicht möglich ist.

@JohnDifool
@mojorisin

Würde Hawking z.B. behaupten, dass auf der Rückseite des Mondes unsichtbare, rosarote Einhörner leben, weil sich das aus irgendeiner physikalischen Gleichung so ergibt, dann wäre man als Leser gezwungen, das ebenso wie viele tatsächliche Aussagen im Buch einfach so als gegeben zu akzeptieren, weil...isso! Und das empfinde ich persönlich nun mal als zutiefst unbefriedigend.

Vieles folgt dem Prinzip des glaubens dessen was jemand anderes bewiesen bzw. als sehr wahrscheinlich dargestellt hat.