@ComCitCat Ich fangen mal, für neP, ganz unten an. Das Kommutativgesetz (a+b=b+a) wird ja sicherlich bekannt sein:
Da das Kommutativgesetz für jede Zeile gilt, erkennt man auch dass es für den resultierenden Vektor keinen Unterschied macht, in welche Richtung zuerst beschleunigt wurde:
Soweit zur newtonschen Mechanik. Bei relativistischen Geschwindigkeiten sieht die Sache allerdings anders aus. Hier ist es von entscheidender Bedeutung auf welcher Achse die Beschleunigung zuerst stattfand.
Setzen wir folgende Annahmen voraus (diese Annahmen treffen
nicht auf mein Gedankenexperiment zu):
Die erste Beschleunigung (der Rakete von Bob) findet auf der x-Achse statt, welche zu einer Geschwindigkeit von 0,8c führt.
Die zweite Beschleunigung (der Kugel der Ur-Uhr
in der Rakete von Bob] findet auf der y'-Achse statt, die zu einer Geschwindigkeit auf der y'-Achse von 0,6c führt.
An der vektoriellen Darstellung lässt sich an der letzten Zeile schon erkennen, dass die Ur-Uhr dilatiert (y≠y')
und die resultierende Bewegung des Vektors mehr in Richtung der x-Achse weist
[1]. An den Werten erkennt man ebenfalls, dass die Ur-Uhr synchron mit einer Lichtuhr geht. Natürlich nicht mit der von Alice, sondern mit einer von Bob mitgeführten Lichtuhr (aus dem Einfachen Grund das Photonen immer mit 1c unterwegs sind, und das unabhängig vom Bezugsystem).
Im zweiten Beispiel, welches meinem Gedankenexperiment entspricht, findet die erste Beschleunigung (der Kugel der Ur-Uhr) auf der y'-Achse, und die zweite Beschleunigung (der Rakete
mit der Ur-Uhr) auf der x-Achse statt:
Die resultierende Geschwindigkeit bleibt, wie zu erwarten, unverändert. Man erkennt jedoch an der letzten Zeile, dass die Bewegung des Vektors diesmal mehr zur Richtung der y-Achse weist
[1]. Weiters erkennt man, dass die Ur-Uhr
nicht dilatiert. Sie läuft synchron zu Alice Lichtuhr. Was hier jedoch noch nicht mit den Angaben des Gedankenexperimentes übereinstimmt, ist die von Alice
beobachtete Geschwindigkeitskomponente auf der x-Achse. Sie soll ja einen Betrag von 0,8c aufweisen. Um diesen Wert zu erreichen, muss der zweite Kraftstoß (Impuls)
[2] größer sein, da die Kugel ja schon eine Geschwindigkeit besitzt, wodurch sie zu der Ruhemasse m
0 noch eine relativistische Masse m
rel aufweist. Wird der Kraftstoß so weit erhöht, das eine Geschwindigkeit auf der x-Achse von 0,8c durch Alice beobachtet werden kann, sieht es folgendermaßen aus:
In der vektoriellen Darstellung lassen sich gut die beobachteten Geschwindigkeitskomponenten der jeweiligen Beobachter, S=Alice und S'=Bob, ablesen. Der einzige Wert, welcher im Gegensatz zu einem Minkowski- und Epstein-Diagramm, nicht abgelesen werden kann, ist die Längenkontraktion aus Sicht von Alice. Ebenfalls lässt sich anhand der ersten und vierten Zeile erkennen das y=y' gilt. Auch ist erkennbar, dass der Betrag und die Richtung des Vektors sich unterscheiden.
Gleichfalls erkennt man auf Anhieb, das es nicht möglich ist auf der x-Achse ein Geschwindigkeit >0,8c zu erzielen, weil in der zweiten Zeile dann ein Betrag >c stehen müsste.
[1]
Spoiler
[2]
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