geeky schrieb:Welche Konsequenzen das hätte habe ich versucht darzulegen. Sollte Deine Behauptung daher stimmen, würde sie meinen Vorwurf kriminellen Handelns lediglich bestätigen. Mal ganz ideologiefrei: Wenn der "wissenschaftliche" Arm eines Kartells zu der Erkenntnis kommt, ein essentieller Abschnitt in ihrer Produktbeschreibung müsse fortan als grob unrichtig angesehen werden, der Vertrieb aber weiter so tun darf, als sei nichts passiert, macht sich der Vorstand dann damit nicht strafbar? Sollte er nicht erstmal zumindest den Vertrieb stoppen, eine (auch wissenschaftliche) Generalinventur machen und die PR-Abteilung anweisen, ihre freien Mitarbeiter zurückzupfeifen, damit die den in der Zielgruppe angerichteten Schaden nicht noch größer machen?
Also: Bleibst Du bei der Behauptung, daß sich "die akt. H.Forschung bereits von Hahnemann-Dogmatik gelöst hat", nämlich dem Potenzierungsprinzip?
Die Frage ist mal wieder falsch gestellt, und ich habe den Verdacht, dass dir das ganz genau bewusst ist.
Versuch es doch mal so: Lass das Potenzierungsprinzip als Dogma stehen, und trenne dich von anderen - z. B. diversen Zitaten, die hier bereits gepostet wurden, im Verlauf dieses Endlosthreads
Wozu diese Verbissenheit?
Es sei dir doch unbenommen, die ebM als die einzig wahre Form der Medizin anzuerkennen, aber das muss doch nicht missionarisch geschehen.
Vor allem musst du deshalb doch keine User hier so scharf deshalb angehen, sie noch dazu unter Verweise auf die Mods (die im Übrigen auch nichts anderes als User sind) einzuschüchtern versuchen und deine Abneigung offen zum Ausdruck bringen.
Ich finde, ein bisschen Höflichkeit kann nie schaden; gerade,wenn man doch, wie du, sich eigentlich flüssig und verständlich ausdrücken kann.
Schau mal, wenn du ganz genau liest, ist die Antwort auf deine Frage doch bereits hier genau enthalten (fett markiert):
cortano schrieb:Vielleicht sollest du meine älteren Wortspenden einfach lesen. Nun zum x-ten male: ich habe selbst empfohlen, dass sich ernsthafte Forschung in causa H. von irgendwelchen Hahnemann-Dogmen lösen soll/muss.
Dass das auch durchaus geschieht, habe ich bereits exemplarisch belegt, wobei ich aber den dringenden Verdacht habe, dass der Inhalt hier von einigen nicht verstanden wurde ...
cortano schrieb:
Ich schrieb doch selbst bereits, die H.Forschung sollte sich von Hahnemann lösen als auch von dem krampfhaften Bemühen innerhalb des jetzt gültigen Wissenschaftsparadigmas immer neue schwindlige Hypothesen mit Bezug auf heutige Physik/Chemie zu thematisieren. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass man eine durchgängige funktional kausale Erklärung überhaupt innerhalb dessen was gemeinhin als heutigem "Stand der akzeptierten Wissenschaft" bezeichnet wird, finden kann. Und das gilt genauso für das, was als Placeboeffekt bezeichnet wird.
Dir scheint auch offenbar entgangen zu sein, dass EbM gerade nicht darauf abzielt, Kausalität aus funktionaler Erkenntnis zu generieren, sondern aus statistischer Überprüfung.
Das ist ja der große blinde Fleck aller "Skeptiker"-Jünger, und deren Wissenschaftswahn indem sie nicht mal Selbstwidersprüchlichkeit erkennen. EbM als Goldstandard kritiklos zu glauben, wobei offenbar die erkenntnistheortischen Hintergründe gar nicht wirklich verstanden sind und dann aber EbM Ergebnisse "umzubiegen", wenn sie nicht in die Ideologie: "was im heutigen Wissenschaftsparadigma unerklärlich bis absurd wirkt, gibt es nicht" passen.
cortano schrieb:
Ich habe H'en selbst empfohlen sich von der Fixierung unsinnigen Wirkmechanismen anzuhängen, zu lösen - genauso wie von Hahnemanns dogmatischen Gesetzen.
cortano schrieb:
Die akt. H.Forschung widerlegt ja selbst Hahnemann:
Das empirisch am besten etablierte Resultat im Bereich der präklinischen Forschung zu potenzierten Präparaten ist das Phänomen des nichtlinearen Zusammenhangs zwischen Effekt und Potenzstufe. In meines Wissens jeder präklinischen Untersuchung, welche mehrere Potenzstufen derselben Substanz untersuchte, wurden wirksame und unwirksame Potenzstufen beobachtet, welche nach einem bestimmten Muster (nach Kolisko (25) „Potenzkurve“ genannt) aufeinander folgen (17-19, 24). Diese Muster sind in der Regel innerhalb einer Untersuchungsreihe stabil (26-28), können sich aber im Laufe der Zeit auch verändern (28) oder zwischen unabhängigen Labors unterscheiden (14, 16). Bis dato wurde noch keine Potenzkurve identifiziert, welche sich entweder für die untersuchte potenzierte Substanz, die experimentelle Methode oder eine Kombination von Substanz und Methode als stabil erwies.
Das Dogma fängt ja bereits dort an, wenn man für ebM und H. einen gemeinsamen Nenner zu suchen versucht, aus genau dem Grund/den Gründen, die
@cortano hier anschaulich beschrieben hat.
Die H. wird natürlich, wenn sie Anerkennung erlangen möchte, dies immer vor der Folie/dem "Goldstandard" zu tun versuchen, den ihr die ebM vorgibt.
Bzw., wenn sie dies nicht tut, wird ihr Unwissenschaftlichkeit vorgeworfen.
Nun könnte man natürlich ganz von vorne anfangen und fragen "Was ist Wissenschaft?" - da dies aber naturgemäß ein zu weites Feld wäre, versucht man sich eben auf die Naturwissenschaft (und hier auf die angewandte) zu konzentrieren.
Auch das ist in diesem Post sinngemäß enthalten - die H. solle eben nicht versuchen, "unsinnige Wirkmechanismen" zu beschwören.
Also, ich denke, die Antwort auf deine Frage ist in diesem Punkt evtl geklärt, und, wie gesagt, wenn du den Post genauer liest, wirst du noch weitere Aspekte entdecken, die ich jetzt nicht wiederholen möchte.