Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
09.10.2017 um 20:24@Rho-ny-theta
Dabei wird der Wirkstoff, die so genannte Urtinktur, in mehreren Schritten entweder mit einem Lösungsmittel [...] verdünnt und in ritueller Weise[2] gegen einen hart-elastischen Gegenstand (Lederkissen oder ein in Leder eingebundenes Buch) rhythmisch in Richtung Erdmittelpunkt handverschüttelt oder in Milchzucker verrieben. Bei der größten homöopathischen Apotheke in Großbritannien (Helios in Tunbridge Wells) wird mit einer ledergebundenen King-James-Bibel potenziert.
https://www.psiram.com/de/index.php/Potenzierung
Ein Lederkissen oder ein in Leder eingeschlagenes Buch scheint demnach völlig auszureichen. Es muss also nicht unbedingt eine Bibel oder Hahnemanns Buch sein.
Ich hab mich allerdings schon immer gefragt, ob Hahnemann mit "in Richtung des Erdmittelpunkts" mehr als nur einfach nach unten gemeint haben könnte. Andererseits käme doch auch niemand auf die bescheuerte Idee, ein Lederkissen zum Verdünnen an die Decke zu nageln, auf eine Leiter zu steigen und die Flasche dagegen zu rammen. Aber vielleicht meinte Hahnemann ja auch nur, dass die Potenzierung keinesfalls auf einem Schiff bei hohem Seegang stattfinden solle. ...Man weiß es nicht so genau.
Üblich ist aber die Mehrglasmethode, wobei natürlich auch hier sämtlicher Krempel, der sich schon vorher im Fläschchen befand (z.B. Staub oder das Material aus dem das Gefäß besteht, inklusive Verschluss), "mitpotenziert" werden müsste und darüberhinaus auch noch der ganze Kram, der zusammen mit der Ursubstanz eingebracht wird.
Zum Beispiel besteht so eine ganze Honigbiene, die bei der Zubereitung von Apis mellifera D30 verwendet wird, nicht nur aus Biene, sondern z.B. auch aus den Pollen verschiedenster Pflanzen, die ihrerseits in der Homöopathie Verwendung finden.
Rho-ny-theta schrieb:Soweit ich weiß, schlagen die nicht auf eine Bibel, sondern auf das Buch von Hahnemann (Organon der Heilkunde oder so).Ich hab dazu mal auf Psiram nachgeschaut:
Dabei wird der Wirkstoff, die so genannte Urtinktur, in mehreren Schritten entweder mit einem Lösungsmittel [...] verdünnt und in ritueller Weise[2] gegen einen hart-elastischen Gegenstand (Lederkissen oder ein in Leder eingebundenes Buch) rhythmisch in Richtung Erdmittelpunkt handverschüttelt oder in Milchzucker verrieben. Bei der größten homöopathischen Apotheke in Großbritannien (Helios in Tunbridge Wells) wird mit einer ledergebundenen King-James-Bibel potenziert.
https://www.psiram.com/de/index.php/Potenzierung
Ein Lederkissen oder ein in Leder eingeschlagenes Buch scheint demnach völlig auszureichen. Es muss also nicht unbedingt eine Bibel oder Hahnemanns Buch sein.
Ich hab mich allerdings schon immer gefragt, ob Hahnemann mit "in Richtung des Erdmittelpunkts" mehr als nur einfach nach unten gemeint haben könnte. Andererseits käme doch auch niemand auf die bescheuerte Idee, ein Lederkissen zum Verdünnen an die Decke zu nageln, auf eine Leiter zu steigen und die Flasche dagegen zu rammen. Aber vielleicht meinte Hahnemann ja auch nur, dass die Potenzierung keinesfalls auf einem Schiff bei hohem Seegang stattfinden solle. ...Man weiß es nicht so genau.
Rho-ny-theta schrieb:Unterstellt man nämlich, dass der ganze Schüttelschmarren gemacht würde, würde sich ein Niveau an Krempel deutlich über jeder Nachweisgrenze in den Präparaten finden, und zwar auch bei deutlich weitergehenden "potenzierungen". Grund dafür wären z.B. Anhaftungen an den Gefäßwänden. Frag mal jemanden, der im Labor Behälter wirklich sauber sauber kriegen muss, wieweit es da mit Wasser und Alkohol als Lösungsmitteln geht - das ist so einfach nämlich nicht.Das würde aber nur auf die Einglasmethode zutreffen.
Üblich ist aber die Mehrglasmethode, wobei natürlich auch hier sämtlicher Krempel, der sich schon vorher im Fläschchen befand (z.B. Staub oder das Material aus dem das Gefäß besteht, inklusive Verschluss), "mitpotenziert" werden müsste und darüberhinaus auch noch der ganze Kram, der zusammen mit der Ursubstanz eingebracht wird.
Zum Beispiel besteht so eine ganze Honigbiene, die bei der Zubereitung von Apis mellifera D30 verwendet wird, nicht nur aus Biene, sondern z.B. auch aus den Pollen verschiedenster Pflanzen, die ihrerseits in der Homöopathie Verwendung finden.
Rho-ny-theta schrieb:c), denke ich.Wie bereits gesagt, denke ich das auch. Nur erklärt deine Begründung dafür immer noch nicht, wie man von Skeptikerseite auf die D23-Grenze gekommen ist. Die halte ich nämlich nach wie vor für ziemlich willkürlich, solange mich niemand vom Gegenteil überzeugen kann.