Kotknacker schrieb:Eine Wirkung ist eine Wirkung. ^^
Placeboeffekt="Ich-werde-gefallen-Wirkung"
≠"wirkungslos"
Es ist aber wie gesagt, keine Wirkung, die der H. immanent ist. Die typisch für H. ist. Diese Wirkung "kürzt" sich sozusagen heraus.
Dann bleibt das, was in beiden fällen über diesen Effekt hinaus geht.
Globuli gegen Kopfweh: Placeboeffekt
EBM gegen Kopfweh: Placeboeffekt + Wirkung (und ggf. eine Nebenwirkung, die in der Gesamtbetrachtung vom Vorteil der Wirkung abgezogen werden muss).
Und erneut: Solange die H. als das angewendet wird, was es ist - nämlich eine reine Placebotherapie - warum nicht.
Aber wenn der Behandler glaubt, es gäbe eine darüber hinaus gehende Wirkung, wird er diese Behandlung falsch ein setzen. Und wenn der Entscheider über die Therapiewahl (Eltern) an eine über einen Placeboeffekt hinaus gehende Wirkung glauben, werden auch sie in diesem Glauben systematische Fehler bei der Therapiewahl begehen.
In leichten Fällen hat das Kind dann halt etwas länger Kopfweh - aber wenn H. als wirksames Mittel bei Erkrankungen angesehen wird, bei denen der Verzicht auf Medizin eine bedrohliche oder irreversible Verschlechterung der Erkrankung angesehen wird, ist es nicht nur eine Glaubenssache, sondern schlicht gefährlich. Es ist dann eine aus irrationalen Erwägungen getroffene falsche Therapieentscheidung.
Vereinzeltes Kopfweh, aufgeschürfte Knie und meinetwegen in erwiesen austherapierten Fällen: Warum nicht.
Aber sonst schadet H. mehr als sie durch den Placeboeffekt nutzt. Die Nebenwirkung der H. ist schlicht und ergreifend der irrationale Verzicht auf geeignetere Maßnahmen.