Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
11.10.2013 um 18:28@JohnDifool
Viel Spass damit. Kannst es ja für uns nochmal rezi :)
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Und weil Freistetter im Anhang dieser Rezi, wie gewohnt äusserst zielsicher, die Standardargumente der Homöo-Phrasendrescherei so gekonnt aus dem Weg räumte, will ich den diesen Abschnitt hier gleich nochmal per Vervielfältigung würdigen:
Das sollte man hier als Disclaimer hinpappen.
Viel Spass damit. Kannst es ja für uns nochmal rezi :)
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Und weil Freistetter im Anhang dieser Rezi, wie gewohnt äusserst zielsicher, die Standardargumente der Homöo-Phrasendrescherei so gekonnt aus dem Weg räumte, will ich den diesen Abschnitt hier gleich nochmal per Vervielfältigung würdigen:
Quelle http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/11/13/die-homoopathie-luge-so-gefahrlich-ist-die-lehre-von-den-weisen-kugelchen/
Wenn Homöopathie auch Babies oder Tieren “wirkt” ist das kein Beweis für irgendwas. Auch hier gibt es einen Placeboeffekt.
Homöopathische “Medikamente” lassen sich problemlos wissenschaftlich überprüfen. Komplett mit individueller Betreuung, Auswahl und Gespräch. Man muss nur die jeweils verschriebenen Globuli gegen Placebos austauschen.
Es ist egal, ob die Wissenschaft in Zukunft irgendwas über Quanten, Verschränkung oder ähnliches herausfindet. Man kann die Wirkung eines Mittels überprüfen, auch wenn man keine Ahnung hat, warum es wirkt. Wenn Globuli heute nicht wirken, werden sie in 100 Jahren nicht plötzlich anfangen zu wirken, nur weil jemand etwas neues über die Quantenmechanik herausgefunden hat.
“Wer heilt hat Recht”, ist kein Argument für oder gegen irgendetwas. Denn dazu müsste erst sichergestellt werden, wer oder was geheilt hat. Wenn man Globuli schluckt und danach keine Beschwerden mehr hat, folgt daraus nicht die Wirksamkeit der Globuli. Vielleicht war es auch der Tee, den man getrunken hat. Vielleicht der Spaziergang den man gemacht hat. Vielleicht der Placebo-Effekt, vielleicht wäre man auch ganz von alleine gesund geworden.
Darum sind auch persönliche Geschichten, so eindrucksvoll sie auch sein mögen, nicht geeignet, die Wirksamkeit der Homöopathie zu belegen. Denn aus einem Einzelfall lassen sich aus den gleichen Gründen wie oben keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen. Es braucht objektive Studien, um die Wirkung von etwas nachzuweisen.
Die echte Medizin ist nicht perfekt. Echte Medikamente haben nicht nur eine Wirkung sondern zwangsläufig immer eine Nebenwirkung. Ärzte machen Fehler. Pharmafirmen bauen Mist. Das Gesundheitssystem ist verbesserungswürdig. Das bestreitet niemand – daraus folgt aber nicht, dass die Homöopathie wirkt.
Es gibt keine große Verschwörung der “Pharmamafia” um die Homöopathie zu unterdrücken und die eigenen Gewinne zu erhalten. Wenn Homöopathie tatsächlich wirken würde, dann wären die Pharmafirmen die ersten, die darauf anspringen. Immerhin könnten sie sich hier die ganze langwierige und vor allem enorm teure pharmakologische Forschung sparen und billige Zuckerkugeln teuer verkaufen.
Homöopathie ist nicht “ganzheitlich” und behandelt auch nicht den “ganzen Mensch”. Homöopathie fragt nur Symptome ab und verschreibt Pillen; ignoriert aber alles, was die Medizin in den letzten 200 Jahren über den Stoffwechsel und die Zusammenhänge im Inneren des Körpers herausgefunden hat.
Der wichtigste Punkt: Die eigene Erfahrung ist kein verlässlicher Maßstab! Wir neigen zwar alle dazu, ihr zu vertrauen, unterliegen aber auch alle der selektiven Wahrnehmung. “Ich glaub nicht dran, aber ich merke doch dass Homöopathie funktioniert, ist kein vernünftiges Argument.
Das sollte man hier als Disclaimer hinpappen.