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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.983 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 14:16
Was hier noch gar nicht angesprochen wurde ist die "Potenzierung" also extreme Verdünnung.
Als Physiker musste ich lachen - in einem Glas D24 Medizin sind höchstens 1 oder gar keine Moleküle des Wirkstoffs mehr vorhanden!
Wikipedia: Potenzieren (Homöopathie)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 14:37
Zitat von wolfi7777wolfi7777 schrieb:Was hier noch gar nicht angesprochen wurde ist die "Potenzierung" also extreme Verdünnung.
Die Potenzierung macht meines Erachtens die ganze Homöopathie sowieso absurd. Nicht zuletzt die Annahme, dass "Hochpotenzen", die ja entgegen ihrer Bezeichnung nicht extrem hoch, sondern extrem niedrig dosiert sind, die stärkste Wirkung haben würden.

Mein Eindruck ist, dass viele Homöopathie-Nutzer dies gar nicht so genau wissen und überdies nach wie vor die Globuli eher im Umfeld der Naturheilkunde sehen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 15:37
@wolfi7777
Zitat von martenotmartenot schrieb:ie Potenzierung macht meines Erachtens die ganze Homöopathie sowieso absurd. Nicht zuletzt die Annahme, dass "Hochpotenzen", die ja entgegen ihrer Bezeichnung nicht extrem hoch, sondern extrem niedrig dosiert sind, die stärkste Wirkung haben würden.
Wenn man das mal für 5 Minuten ernst nehmen würde, dann wäre die logische Konsequenz das wir eigentlich schon alle tot wären. Denn durch das potenzieren steigert sich ja die Wirkung enorm. Nun hat man ja in Fukushima etliche m3 radioaktives Wasser in den Pazifik geleitet. Also die ultimative Potenzierung durchgeführt. Da müssten wir doch schon alle an Krebs gestorben sein, oder?

Auf dieses Problem habe ich von Anhängern der Homöopathie auch noch keine sinnvolle Antwort bekommen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 15:38
Zitat von wolfi7777wolfi7777 schrieb:Was hier noch gar nicht angesprochen wurde ist die "Potenzierung" also extreme Verdünnung.
Oh doch! Der Thread ist lang 😂


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 15:50
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Wenn man das mal für 5 Minuten ernst nehmen würde, dann wäre die logische Konsequenz das wir eigentlich schon alle tot wären. Denn durch das potenzieren steigert sich ja die Wirkung enorm.
Ja, erinnert mich ein wenig an den Scheinriesen Herrn Tur-Tur, aus dem Jim Knopf-Buch. Der wurde optisch immer größer, je weiter weg man sich befand. Und so ähnlich soll die Homöopathie immer stärker wirken, je weniger drin ist. Herr Tur-Tur ist aber eine Märchengestalt, aber an die Homöopathie glauben viele Leute wirklich.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 16:06
Zitat von martenotmartenot schrieb:so ähnlich soll die Homöopathie immer stärker wirken, je weniger drin ist
Fast. Hahnemanns Welt war vom Krieg geprägt, daher ersann er als Begründung für die "Potenzierung" eine Analogie zu einer Gewehrkugel aus Blei: Im Stück geschluckt bewirkt sie nahezu gar nichts, aber je feiner man das Blei vor dem Schlucken zerkleinert, desto wirksamer wird es durch die massiv vergrößerte Oberfläche. Dass die Avogadro-Konstante dem irgendwo eine Grenze setzt wusste er damals noch nicht, aber selbst wenn - er hätte sich dann wohl einfach eine andere Story ausgedacht. Wer 10 Mäuler zu stopfen hat und stets auf der Flucht vor der Medicinalpolizei und betrogenen Kunden ist, dem ist dann doch jede Lüge recht, um schnell und ohne Aufwand zum Geld anderer Leute zu kommen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 18:12
Zitat von martenotmartenot schrieb:Potenzierung macht meines Erachtens die ganze Homöopathie sowieso absurd. Nicht zuletzt die Annahme, dass "Hochpotenzen", die ja entgegen ihrer Bezeichnung nicht extrem hoch, sondern extrem niedrig dosiert sind, die stärkste Wirkung haben würden
das ist wirklich sowas von paradox.
Das lässt sich auch nicht mit der Bleikugel erklären/rechtfertigen, denn diese hat ja auch im zerkleinerten Zustand die gleiche Masse.

Das ganze sieht doch total wie eine große Betrugsmasche aus. Da wundert es mich, dass dies niemand wirkungsvoll unterbindet. Dem Gesetzgeber oder Verbraucherschützern fällt doch sicher auch das Paradoxe auf?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 18:56
Zitat von martenotmartenot schrieb:Die Potenzierung macht meines Erachtens die ganze Homöopathie sowieso absurd.
Nicht nur die .. Potenzierung war bei der Entstehung von Homöopathie erst mal Nebensache.
Mit dem Rest siehts ja nicht besser aus

  • Simile Prinzip - "Ähnliches mit Ähnlichem heilen" wird von der HP als "Naturgesetz" angesehen und ist eigentlich das wichtigste Prinzip der HP (und auch Namensgeber) - Belege dafür gibts keine
  • Potenzierung kam erst in der 2. Auflage des Organon dazu nachdem unverdünnte Gifte dann doch zu gefährlich waren
  • Arzneimittelprüfung am Gesunden - damit sollen die Symptome erkannt werden, für die neue Mittel eingesetzt werden - sobald die Teilnehmer nicht wissen, was sie nehmen lassen sich auch keine Symptome früherer Prüfungen reproduzieren


Hahnemann würde ich dabei gar keinen Vorwurf machen. Als der sich das ausgedacht hat war auch in der Chemie noch eine Menge nicht bekannt.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 21:02
Zitat von FrankMFrankM schrieb:Arzneimittelprüfung am Gesunden
Das läuft aber in der echten Medizin genau so. In erster Linie natürlich, um Nebenwirkungen zu testen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

01.08.2024 um 23:36
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das läuft aber in der echten Medizin genau so.
Das hat aber nichts mit der homöopathischen Arzneimittelprüfung zu tun.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:In erster Linie natürlich, um Nebenwirkungen zu testen.
Eben - gesunde Probanten nehmen über einen gewissen Zeitraum ein Mittel, das vorher bereits seine Wirksamkeit belegt hat ein, um mögliche Nebenwirkungen zu erkennen.

Bei den Homöopathen läuft das anders

  • ein HP denkt sich ein neues Mittel aus
  • daraus wird dann ein homöopathisches Mittel hergestellt, üblicherweise C30 (also reiner Zucker)
  • die Teilnehmer der Prüfung sind normalerweise Homöopathen oder angehende Homöopathen
  • die wissen um was es sich handelt
  • es gibt keine Placebo-Kontrolle
  • die Teilnehmer nehmen das Mittel eine Zeit lang ein und notieren alle Symptome die sie bei sich selbst feststellen
  • aus diesen Notizen wird dann das Arzneimittelbild des Mittels - als gegen welche Symptome es eingesetzt werden soll abgeleitet



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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 09:30
Zitat von FrankMFrankM schrieb:Bei den Homöopathen läuft das anders

ein HP denkt sich ein neues Mittel aus
daraus wird dann ein homöopathisches Mittel hergestellt, üblicherweise C30 (also reiner Zucker)
die Teilnehmer der Prüfung sind normalerweise Homöopathen oder angehende Homöopathen
die wissen um was es sich handelt
es gibt keine Placebo-Kontrolle
die Teilnehmer nehmen das Mittel eine Zeit lang ein und notieren alle Symptome die sie bei sich selbst feststellen
aus diesen Notizen wird dann das Arzneimittelbild des Mittels - als gegen welche Symptome es eingesetzt werden soll abgeleitet
Ist das irgendwo beschrieben?
Mir ist da bisher jedenfalls kein solches Standard-Verfahren begegnet...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 09:40
Zitat von NemonNemon schrieb:Ist das irgendwo beschrieben?
Es gibt keine Vorschriften wie eine Arzneimittelprüfung abzulaufen hat - so kenne ich das aus den Beschreibungen mehrerer Prüfungen

Das Grundprinzip ist aber immer
Homöopathische Prüfer, die gesund sein müssen, nehmen ein Mittel ein und notieren anschließend alle Veränderungen und Reaktionen, die sie an sich feststellen.

Die aufgezeichneten Symptome mehrerer solcher Prüfungen werden zu einem homöopathischen Arzneimittelbild zusammengefasst und in Verzeichnissen geordnet.
Quelle: Wikipedia: Homöopathie#Homöopathische Arzneimittelprüfung


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 10:02
@FrankM
Kaum zu fassen mal wieder, aber Realität. Das Ding von 1998 ist auf den Seiten des Bundesinstitutes BFARM, Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte, noch abrufbar:
Bekanntmachung über die Zulassung, Nachzulassung
und Registrierung von Arzneimitteln
(Empfehlungen der Kommission D
nach § 25 Abs. 6 und Abs. 7 des Arzneimittelgesetzes
zur Planung und Durchführung
homöopathischer Arzneimittelprüfungen)
Vom 18. November 1998
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/Arzneimittel/besTherap/bm-besTherap-19981118-zul-hom-pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Das ist mal wieder alles ziemlich abstrus. Aber sicher nicht als Realsatire gedacht, sondern als verklausulierter Freibrief für einen korrupten Sektor des Gesundheitssystems.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 11:20
Zitat von NemonNemon schrieb:als verklausulierter Freibrief für einen korrupten Sektor des Gesundheitssystems.
wieso wird sowas geduldet/zugelassen?
Was hat die Regierung davon?
Es muss doch der Regierung irgendwie nützen, sonst würde sie doch solchen Betrug unterbinden, oder?
Hat sie finanzielle Vorteile - vielleicht hohe Steuerereinahmen? Falls es das ist, wie wird solch ein Betrug vor den Wählern gerechtfertigt?

Mich wundert es auch, wieso Verbraucherzentralen kein Veto einlegen?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 13:21
Zitat von NemonNemon schrieb:Ist das irgendwo beschrieben?
Seit Hahnemann das 1810 im Organon vorgegeben hat wurde daran nichts mehr geändert:
https://www.google.de/books/edition/Organon_der_rationellen_Heilkunde/tD7QdrLC85oC?hl=de&gbpv=1&dq=organon%201810&pg=PA93&printsec=frontcover


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 13:51
@Optimist
Ich habe das Konstrukt dieses
Skandals mal zusammengefasst, in einem anderen Thread. Das ist als Hintergrund auch relevant und wissenswert:

Hat Homöopathie eine Wirkung? (Seite 15) (Beitrag von Nemon)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

02.08.2024 um 21:12
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wieso wird sowas geduldet/zugelassen?
Was hat die Regierung davon?
Es muss doch der Regierung irgendwie nützen, sonst würde sie doch solchen Betrug unterbinden, oder?
Das ganze Alternativ-Medizin Thema hat eine extrem hohe Unterstützung quer durch alle Parteien.
Bisher wurden dafür eher Freigabe-Sonder-Regeln geschaffen statt irgend etwas einzuschränken.

Es gab dieses Jahr den Versuch wenigstens die Bezahlung von HP durch Krankenkassen zu verbieten.
Homöopathische und anthroposophische Behandlungen sollen nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Lauterbach nicht länger von den Krankenkassen bezahlt werden. Der SPD-Politiker kündigte in Berlin an, er werde in Kürze eine entsprechende gesetzliche Regelung vorlegen.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/lauterbach-will-homoeopathie-als-kassenleistung-streichen-100.html

Im Referentenentwurf des Gesetzes vom März fehlt der Abschnitt dann wieder. (https://www.morgenpost.de/politik/article241979490/Bleibt-Homoeopathie-Kassenleistung-Ampel-uneins-ueber-Aus.html) - vermutlich auf Druck von den Grünen.

In Bayern haben die CSU und FW Fraktionen im Bayrischen Landtag die Landesregierung mit der Finanzierung einer Studie beauftragt, bei der festgestellt werden soll, ob mit HP der Einsatz von Antibiotika reduziert werden kann. Dafür wurden erst 400.00 dann 800.000€ bereitgestellt.
(https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/02/14/bayerischer-landtag-verdoppelt-ausgaben-fuer-homoeopathie-studie)

Die Studienregistrierung kann man sich hier durchlesen https://clinicaltrials.gov/study/NCT05545514

Es wird Placebo gegen C200 und C1000 getestet (also 1 Atom aus der Urtinktur mit 10^310 bzw 10^910 mal die Atome im sichtbaren Universum verdünnt)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

03.08.2024 um 09:19
Zitat von wolfi7777wolfi7777 schrieb:Was hier noch gar nicht angesprochen wurde ist die "Potenzierung" also extreme Verdünnung.
Als Physiker musste ich lachen - in einem Glas D24 Medizin sind höchstens 1 oder gar keine Moleküle des Wirkstoffs mehr vorhanden!
Wikipedia: Potenzieren (Homöopathie)
Und mitunter frage ich mich, wie man Dinge wasserlöslich macht, z.B. Elektrosmog C30 (gibt's von Homeda).

Grüße
Omegs Minus


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

03.08.2024 um 10:15
Zitat von FrankMFrankM schrieb:Es wird Placebo gegen C200 und C1000 getestet (also 1 Atom aus der Urtinktur mit 10^310 bzw 10^910 mal die Atome im sichtbaren Universum verdünnt)
Das Problem der evidenz-basierten Medizin ist ihre Ignoranz gegenüber der Wissenschaftlichkeit.
Wenn man faktisch Studien durchführt, welche Quack-Placebo gegen Placebo testen, hat man unweigerlich statistische Ausreiser, welche die scheinbare Wirksamkeit des Quack belegen sollen. Dieses Spiel beherrschen die Quackies und es funktioniert. Mal vom teilweise grottigen Studiendesign und anderen statistischen Tricks abgesehen.

Man sollte erst gar nicht diesen ganzen ausgedachten Müll, der jenseits jeder Naturwissenschaft und physikalisch/chemisch/biologischer Realität sein Dasein fristet, in diese Evidenz-Tretmühle lassen, da kommt irgendwann immer der "Beweis", dass das Zeug jenseits von Placebo wirkt.

Der Schritt wäre, die Wissenschaftlichkeit der Methode mit in die Evidenz-Betrachtung einzubeziehen. Da wären solche Sachen wie die homöopathische Potenzierung schon absolute Ausschlußkriterien und würden es als Quack vor jeglicher Beschäftigung im realen Leben disqualifizieren.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

03.08.2024 um 10:56
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:da kommt irgendwann immer der "Beweis", dass das Zeug jenseits von Placebo wirkt.
Wenn es ihn nicht gibt, redet man ihn halt herbei und sorgt dafür, dass eine Formulierung in der Conclusion, die unter Umständen den Studienergebnissen widerspricht (wer liest sich das schon durch und versteht es überhaupt), durch die Medien geht. Diese Methode hat sich leider auch fern der offensichtlichen Alternativ-Quackery etabliert. Wobei die Epidemologie (jedenfalls im Bereich Ernährung uns Gesundheit) traurige Berühmtheit erlangt. Begonnen mit „… is associated with…“ bis „…can reduce the risk of…“ etc.
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:Der Schritt wäre, die Wissenschaftlichkeit der Methode mit in die Evidenz-Betrachtung einzubeziehen. Da wären solche Sachen wie die homöopathische Potenzierung schon absolute Ausschlußkriterien und würden es als Quack vor jeglicher Beschäftigung im realen Leben disqualifizieren.
Genau das ist ja frappierend bei der Münchener Studie. Wie kommt ein Lehrstuhl, der sonst in Sachen Nierentransplantation forscht und arbeitet, dazu, so ein Thema anzunehmen? Okay, wird halt bezahlt. Aber so ein Professor muss doch wissen, dass nicht dabei rauskommen kann als herumdeuteln im statistischen Rauschen anhand nicht signifikanter Daten.

Ich habe mir das nicht genauer angesehen. Wird da irgendeine These zur mechanistischen Wirkungsweise geprüft? Am Ende wird es darauf ankommen, ob der Studienleiter seriös ist und seine Ergebnisse korrekt formuliert. Ich mache mir keine Notiz im Kalender, hoffe aber, dass wir 2025, wenn die Offenbarung mitgeteilt wird, das mitbekommen.


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