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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.983 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

23.03.2023 um 11:05
Da soeben mal wieder gelöscht wird, ich die Beschreibung in diesem Zusammenhang aber als wichtig erachte, hier noch einmal der rechtliche Hintergrund der Heilpraktikerprüfung.
Nach der gesetzlichen Regelung ist eine Überprüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Heilpraktikeranwärters vorzunehmen. Diese dient ausschließlich dem Zweck, festzustellen, ob die Ausübung der Heilkunde durch den Betreffenden eine Gefahr für die Volksgesundheit bedeuten würde. Sie fragt keinen bestimmten Ausbildungsstand ab, sondern dient der Abwehr von Gefahren für die Volksgesundheit im konkreten Einzelfall. Sie soll ergeben, ob mit der Ausübung der Heilkunde durch den Betreffenden, das heißt mit der konkret beabsichtigten Heilkundetätigkeit, eine Gefahr für den Patienten verbunden wäre. Im Rahmen der Heilpraktikerüberprüfung muss kein Nachweis einer allgemeinen Fachqualifikation erbracht werden. Die Heilpraktikerüberprüfung ist eine Unbedenklichkeitsprüfung ohne Notenskala und keine Fachprüfung. Sie ist deshalb frei wiederholbar.
https://www.sasse-heilpraktikerrecht.de/heilpraktikerrecht/heilpraktikerueberpruefung/

Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:

Es-muss-keine-Fachqualifikation-erbracht-werden!



Eine Peinlichkeit ohnegleichen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.03.2023 um 09:06
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Aber es wirkt hier so, als wäre der Heilpraktiker von Grund auf ein Schwurbler und das finde ich zu radikal und nein damit befürworte ich nicht automatisch irgend welche Schwurbler unter den Heilpraktikern, sondern spreche schlichtweg von der Möglichkeit, dass es durchaus auch einen Heilpraktiker geben kann, der nicht in diese Schublade passt.
Also ich habe noch keine anderen Heilpraktiker erlebt, als Schwurbler und Spinner.
Wenn du meinst es gibt welche, die nicht in diese Schublade passen, dann bring doch mal diesbezüglich Belege.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Es ist vermutlich sehr schwierig einen Heilpraktiker zu finden, der nicht SO ist, wie hier in dem Thread beschrieben.
Warum, wenn die "untypischen Heilpraktiker" so schwer zu finden sind, also offenbar auch in deiner Meinung eine extreme Ausnahme sind, warum verteidigst du diesen Beruf denn so?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.03.2023 um 15:56
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Aber es wirkt hier so, als wäre der Heilpraktiker von Grund auf ein Schwurble
Das sind sie auch. Was sollten sie denn sonst sein? Sie sind keine Mediziner. Sie haben keine fundierte medizinische Ausbildung hinter sich und das, was sie für Heilswissen halten, ist nahezu 100% Humbug.
Ihr angebliches Fachgebiet ist eine Ansammlung von Irrtümern und mitunter durchaus absichtlicher Lügengebilde.

Unter Schwurblern und Spinnern verstehe ich nicht nur Betrüger (die lasse ich jetzt mal in der Argumentation außen vor), sondern durchaus Leute, die es ernst meinen und durchaus anständig handeln, aber das nützt halt nichts, wenn das vermeintlich fachliche "Wissen" fachlich einfach (fast) nur falsch und daher nutzlos ist.
Wer da mitmischt, kann, selbst bei bestem Willen und in allerbester Absicht, einfach keine kompetente medizinische Fachkraft sein.

Das ist in etwa so, als würdest Du zum Mond fliegen wollen, gibst den Auftrag aber nicht der NASA, sondern einer Handleserin vom Jahrmarkt. Weil ja astrologische Kenntnisse doch genau so richtig wären wie astronomische, oder?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.03.2023 um 23:27
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das sind sie auch. Was sollten sie denn sonst sein? Sie sind keine Mediziner. Sie haben keine fundierte medizinische Ausbildung hinter sich und das, was sie für Heilswissen halten, ist nahezu 100% Humbug.
Ihr angebliches Fachgebiet ist eine Ansammlung von Irrtümern und mitunter durchaus absichtlicher Lügengebilde.

Unter Schwurblern und Spinnern verstehe ich nicht nur Betrüger (die lasse ich jetzt mal in der Argumentation außen vor), sondern durchaus Leute, die es ernst meinen und durchaus anständig handeln, aber das nützt halt nichts, wenn das vermeintlich fachliche "Wissen" fachlich einfach (fast) nur falsch und daher nutzlos ist.
Wobei ich da durchaus differenzieren würde. Es gibt ja auch Physiotherapeuten oder Krankenpfleger, die den Weg zum Heilpraktiker beschreiten. Da sollte aus dem "alten" Beruf schon medizinisches Vorwissen vorhanden sein. Das ist selbstredend aber nicht mit dem Wissen eines ausgebildeten Facharztes vergleichbar, aber zumindest steckt da mehr Substanz hinter, als wenn jemand Menschen herumdoktert, der zuvor 20 Jahre irgendeinen Bürojob ausgeübt hat, der nichts mit Medizin am Hut hatte.

Nichtsdestotrotz ist es befremdlich, dass ein solcher Beruf existiert. Wenn denn zumindest eine fundierte(re) Ausbildung Pflicht wäre, die in etwa dem Niveau eines Krankenpflegers entspricht, aber nicht einmal das ist der Fall.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 06:01
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Es-muss-keine-Fachqualifikation-erbracht-werden!



Eine Peinlichkeit ohnegleichen.
Tatsächlich ist es richtig, dass die Heilpraktikerüberprüfung in Deutschland keine Fachprüfung ist und kein Nachweis einer allgemeinen Fachqualifikation erbracht werden muss. Die Überprüfung soll immerhin sicherstellen, dass Heilpraktiker in der Lage sind, die Gesundheit ihrer Patienten nicht zu gefährden.

Es liegt in der Verantwortung der Patienten, sich sorgfältig über die Qualifikationen und die Erfahrung eines Heilpraktikers zu informieren, bevor sie sich für eine Behandlung entscheiden. Ich persönlich würde nur (ergänzend und nach langer Recherche) zu einem HP gehen, wenn bereits alle möglichen Optionen der evidenzbasierten Medizin ausgelotst worden sind und zu wenig erfolgreich waren. Die Hoffnung stirbt da ja bekanntlich zuletzt was von vielen Scharlatanen sicherlich zu gern ausgenutzt wird.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 08:53
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Es liegt in der Verantwortung der Patienten, sich sorgfältig über die Qualifikationen und die Erfahrung eines Heilpraktikers zu informieren, bevor sie sich für eine Behandlung entscheiden.
Wie informierst du dich als medizinischer Laie über die Qualifikationen eines HP?
Ich habe einfach mal Heilpraktiker Bonn eingegeben und den ersten genommen der angezeigt wurde.
https://www.heilpraktiker-bonn.de/
Sei so gut und zeige einmal auf, wie du die Kompetenz dieses Heilpraktikers beurteilst und anhand welcher Kriterien.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 12:40
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wie informierst du dich als medizinischer Laie über die Qualifikationen eines HP?
Als medizinischer Laie würde ich mich auf mehreren Ebenen informieren, um die Qualifikationen eines Heilpraktikers zu beurteilen.

Zuerst würde ich nach Informationen von staatlichen Stellen und professionellen Organisationen suchen, die den Heilpraktiker lizenziert und überwacht haben.

Ich würde mich auch über seine Erfahrung mit bestimmten Gesundheitsgebieten und sein Fachwissen informieren, die auf mein Problem zugeschnitten sind.

Außerdem lese ich Bewertungen und Empfehlungen von anderen Patienten auf diversen Bewertungsportalen und sozialen Medien, um mir ein Urteil zu bilden.

Des Weiteren schaue ich mir an, ob der Heilpraktiker regelmäßig Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten nutzt, um sein Wissensniveau zu erhalten oder zu erweitern.

Das mal so im groben ohne im speziellen auf die gepostete Webseite einzugehen, außer dass sie aufgrund mangelnder Informationen wie Werdegang, Lizenzierung und Weiterbildung der HPs bei meiner Recherche erst mal im Ranking relativ weit unten eingegliedert wäre, außer ich stoße bei meiner Recherche auf mehrere Patienten, die mit genau dem selben Problem das ich habe erfolgreich behandelt würde. Am der "optimale Heilpraktiker" wäre halt am Ende des Tages jener, der die meißten Kriterien zufriedenstellend erfüllt und im besten Fall alle.

Wie gesagt, war ich selbst noch nicht in der Situation einen HP aufsuchen zu wollen, aber die oben genannten Punkte würde ich beachten und so jedem weiter geben, der mit dem Gedanken spielt einen Heilpraktiker aufzusuchen. Wie würde deine Empfehlung aussehen?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 13:04
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Ich persönlich würde nur (ergänzend und nach langer Recherche) zu einem HP gehen, wenn bereits alle möglichen Optionen der evidenzbasierten Medizin ausgelotst worden sind und zu wenig erfolgreich waren.
Eigentlich ist das aber anders gedacht, oder? Der HP soll bzw. darf im unterschwelligen Bereich rumdoktern und den Patienten an die Medizin weiter reichen, wenn sein Kompetenzrahmen überschritten ist.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Die Hoffnung stirbt da ja bekanntlich zuletzt was von vielen Scharlatanen sicherlich zu gern ausgenutzt wird.
Damit beschreibst du die realen Gegebenheiten, damit aber auch einen unhaltbaren Zustand.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Als medizinischer Laie würde ich mich auf mehreren Ebenen informieren, um die Qualifikationen eines Heilpraktikers zu beurteilen.

Zuerst würde ich nach Informationen von staatlichen Stellen und professionellen Organisationen suchen, die den Heilpraktiker lizenziert und überwacht haben.

Ich würde mich auch über seine Erfahrung mit bestimmten Gesundheitsgebieten und sein Fachwissen informieren, die auf mein Problem zugeschnitten sind.
Warum dann überhaupt einen HP anpeilen, wo du all das und einiges mehr beim Mediziner schon voraussetzen kannst? Bzw. bei einem Therapeuten, der eine anerkannte Qualifikation für das jeweilige Thema hat.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Außerdem lese ich Bewertungen und Empfehlungen von anderen Patienten auf diversen Bewertungsportalen und sozialen Medien, um mir ein Urteil zu bilden.
Das habe ich mal "spaßeshalber" gemacht. Es ist ja wohl klar, dass man auf diesem Weg keine brauchbaren Informationen bekommt. Ganz im Gegenteil öffnen dumme Menschen ihre Köpfe und kippen den Inhalt ungefiltert ins Internet.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Des Weiteren schaue ich mir an, ob der Heilpraktiker regelmäßig Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten nutzt, um sein Wissensniveau zu erhalten oder zu erweitern.
Was sind Jodeldiplome von der Ayurveda-Akademie wert im Vergleich mit nur einer einzigen ärztlichen Approbation? Geschweige denn den pflichtgemäß abzuleistenden Weiterbildungen und Zertifizierungen?
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Wie gesagt, war ich selbst noch nicht in der Situation einen HP aufsuchen zu wollen, aber die oben genannten Punkte würde ich beachten und so jedem weiter geben, der mit dem Gedanken spielt einen Heilpraktiker aufzusuchen.
Gut, dass du es bisher nur theoretisch durchspielen musstest. Oder bist du bereit für einen Undercover-Praxistest? Könnte aber teuer werden ;)

Im Übrigen muss ich derzeit wieder mal mitbekommen, was Krebspatienten erwartet. Da zeigt sich dann, wer im "Freundeskreis" auf welcher Seite steht. Es entpuppen sich Energiemenschen, Querdenker, Geschäftemacher, Schmeißfliegen, die sich aus geschäftlichem oder ideologischem Interesse auf das Objekt ihrer "Beratung" stürzen.
Von daher ist es eigentlich gut, ich kenne das zumindest von der einen oder anderen Uni-Klinik, dass die auch eine komplementärmedizinische Beratung anbieten und damit zumindest ein Teil von Bullshit-Gefährdeten wieder einfangen oder auf dem richtigen Weg bestärken können.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 13:21
Zitat von NemonNemon schrieb:Warum dann überhaupt einen HP anpeilen, wo du all das und einiges mehr beim Mediziner schon voraussetzen kannst? Bzw. bei einem Therapeuten, der eine anerkannte Qualifikation für das jeweilige Thema hat.
das machen Einige deswegen, weil sie sich bei ihren Fachärzten:
- nicht ganzheitlich genug gesehen fühlen
- weil die Ärzte oftmals nicht ausreichend Zeit haben, z.B. auch psychische Faktoren genügend mit zu berücksichtigen oder überhaupt auch abzufragen
- weil es psychosomatische Ursachen gibt, die sehr schlecht erkannt und nachgewiesen werden können. usw.

Das ist nur das was ich mitbekomme, warum manche Leute so viel Geld opfern um zu HP zu gehen. Für Manche ist es quasi der letzte Strohhalm, wenn bei Ärzten keine Ursache festgestellt werden konnte. Oder falls doch, die Behandlungen nicht anschlagen.
Gibt ja auch Fälle, wo mal eine falsche Ursache vermutet wurde (sah ich im MDR manchmal bei der Sendung "Visite" - Ärzte können sich auch mal irren).

Damit wollte ich jetzt nicht sagen, es sei gut und richtig zu HP zu gehen, ich persönlich wäre da auch immer sehr skeptisch und vorsichtig.
Aber ist halt nun mal so, dass die sich mehr Zeit nehmen können und das tut dann manchen Patienten seelisch gut wenn sie sich "gesehen" fühlen. Und die Psyche spielt halt bei der Heilung (wenn es nicht gerade "handfeste" organische Probleme sind) auch mit rein.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 14:55
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Wie würde deine Empfehlung aussehen?
Geh zu einem Facharzt.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Zuerst würde ich nach Informationen von staatlichen Stellen und professionellen Organisationen suchen, die den Heilpraktiker lizenziert und überwacht haben.
Die werden aber nicht überwacht.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Ich würde mich auch über seine Erfahrung mit bestimmten Gesundheitsgebieten und sein Fachwissen informieren, die auf mein Problem zugeschnitten sind.
Wie und wo?
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Außerdem lese ich Bewertungen und Empfehlungen von anderen Patienten auf diversen Bewertungsportalen und sozialen Medien, um mir ein Urteil zu bilden.
Das sind auch Laien.
Da findest du auch genügend, die erzählen Homöopathie hätte ihnen ganz dolle geholfen. Cum hoc ergo propter hoc halten die wahrscheinlich für den den Staatspräsidenten der Elfenbeinküste.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Des Weiteren schaue ich mir an, ob der Heilpraktiker regelmäßig Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten nutzt, um sein Wissensniveau zu erhalten oder zu erweitern.
Und wo holst du die Daten her?
Wie beurteilst du, ob die "Fortbildungen" in Pseudomedizin Sinn machen?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:- nicht ganzheitlich genug gesehen fühlen
Schönes Buzzword. Erläutere es doch bitte mal an einem konkreten Beispiel.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.03.2023 um 16:03
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Es gibt ja auch Physiotherapeuten oder Krankenpfleger, die den Weg zum Heilpraktiker beschreiten.
Stimmt. Das hätte ich noch feiner tunen können. Aber ich sagte ja, es geht um die, die keinerlei medizinische Ausbildung hinter sich haben und/oder kaum oder keine Kenntnisse auf dem in Frage kommendem Fachgebiet.

Auch ein Physiotherapeut ist zB kein Onkologe. Auch wenn ihre medizinischen/anatomischen Kenntnisse sicher größer sind als die eines Mechaniker-Heilpraktikers zB, so sind sie eben keine Ärzte oder gar Fachärzte.
Selbst Fachärzte, wen sie nicht gerade de M Show huldigen, überlassen spezifische Probleme den Fachärzten. wohl wissend, dass ie dafür einfach nicht zuständig sind, weil die medizinische Ausbildung sehr viele unterschiedliche Gebiete betrifft, die einfach nicht jeder gleichzeitig beherrschen kann..

Jetzt nimm im Vergleich dazu einen Heilpraktiker, der noch nicht einmal die unterste Schublade Medizin beherrscht, aber dennoch, obwohl er es nicht darf, Heilsbehandlungen bei schweren Krankheiten empfiehlt und auch durchzieht (Pfirsichkerne oder Hamer-singt-Evergreens bei Krebs verordnet oder Patienten mit O-Saft abfüllt) und obendrein meint, er wäre besser als sämtliche ausgebildeten Fachärzte.

Selbst die ehrlichen unter ihnen können einfach nicht fachkundig weiterhelfen. Sie raten dann natürlich, man möge einen Arzt aufsuchen, Tja, nur hätte man das ja gleich tun können, nicht wahr?
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Ich persönlich würde nur (ergänzend und nach langer Recherche) zu einem HP gehen, wenn bereits alle möglichen Optionen der evidenzbasierten Medizin ausgelotst worden sind und zu wenig erfolgreich waren.
Und warum sollte jetzt ein HP, der weitaus weniger von Deinem medizinischem Problem versteht als die medizinische Fachwelt, dann noch wie helfen können?
Wie schwer ist es, zu verstehen dass der kein Mediziner ist? Noch nicht einmal das weiß, was die Mediziner wissen, die Dir nicht helfen konnten?

Das ist so, als würdest Du eine schwierige mathematische Aufgabe mit Hilfe eines Matheprofessors nicht lösen können, aber ergänzend und nach langer Recherche konsultierst Du dann Deine fünfjährige Nichte, weil die es seit ein paar Tagen schafft, alle fünf Finger an ihrer Hand abzuzählen.
Zitat von Anubis13Anubis13 schrieb:Wie würde deine Empfehlung aussehen?
1. Einen anderen Facharzt aufsuchen. Auch Ärzte können irren oder nicht auf dem neuesten Stand sein.
2. Und wenn nichts mehr geht, lernen, zu akzeptieren, dass nichts mehr geht.
3. Man kann auch noch hoffen, dass es von alleine besser wird oder eines Tages was gefunden wird, das hilft.
Zitat von NemonNemon schrieb:Im Übrigen muss ich derzeit wieder mal mitbekommen, was Krebspatienten erwartet. Da zeigt sich dann, wer im "Freundeskreis" auf welcher Seite steht. Es entpuppen sich Energiemenschen, Querdenker, Geschäftemacher, Schmeißfliegen, die sich aus geschäftlichem oder ideologischem Interesse auf das Objekt ihrer "Beratung" stürzen.
Das Traurige, aber gleichzeitig Schlimme daran, ist, dass die sich wirklich für gebildet halten. Ja, sogar für gebildeter als die eigentliche Fachwelt.

Sie meinen es nicht unbedingt "böse", unterliegen aber dem Dunning-Kruger-Effekt.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:- nicht ganzheitlich genug gesehen fühlen
Das ist ein Zirkelschluss. dass man ganzheitlich behandelt werden sollte, ist ein Buzz-Word der Schwurblerindustrie. Das alleine sichert ihnen bereits Zulauf weil ja in der medizinischen Praxis eben nicht etwas praktiziert wird, das keine Sinn ergibt. Von daher werden Patienten eben nicht "ganzheitlich" behandelt.
Wie sollte das auch gehen? Kitzelt mir dann der Zahnarzt meine Fußsohlen, nachdem er den Zahnstein entfernt hätte?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das machen Einige deswegen, weil sie sich bei ihren Fachärzten:
Der springende Punkt ist ein ganz einfacher: Wenn die Fachmenschen am ende ihres Lateins sind, dann kann es ein Laie erst recht nicht wissen. Es mögen Fachärzte unterschiedlich gut oder schlecht sein, aber das macht Laien nicht zu Superdoktoren. Die[ einzig/i] richtige Methode, die zufällig nur der Laie kennen würde, die aber ansonst an allen Fachleuten mysteriöserweise spurlos vorbeigezogen wäre, ist ein Mythos.
Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf kann man jeden Schwurbler meiden.



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