Heide_witzka schrieb:Wenn du allerdings sinnvolle Kritik am Studium vorzubringen hast, dann mache es und zeig mal die Fehler auf.
1) Zu viel Fachwissen, das auswendig gelernt werden muss, ohne zu verstehen, was man da lernt. Mediziner-Praktika sind für viele Naturwissenschaftler die Hölle, weil sie genau wissen, dass sie Leute für's blose Auswendiglernen durchwinken müssen.
2) Eine Promotion ist ebenfalls nahezu ohne tiefgreifendes Wissen möglich. Wenn ich allein daran denke, wie viele Zettel am schwarzen Brett der Mediziner hingen "Mediziner sucht Mathematiker/Physiker zur statistischen Auswertung von ####-Daten". Man besorgt sich irgendwoher Daten, lässt die von einem Naturwissenschaft-Studenten auswerten, schreibt dann irgendeinen belanglosen Müll dazu und schon kann man sich mit "Dr. med" schmücken.
3) Ach ja, dann noch nicht zu vergessen: das Auswahlverfahren lässt teilweise nur Abiturienten mit Top-Abitur zu. Das sind aber nicht immer die besten Mediziner, einigen von denen fehlt es definitiv an Emphathievermögen. Für die ist die Diagnose, die Evidenz, und der ganze Schmarrn das wichtigste, von dem Menschen, der hinter der Krankheit steht wollen sie aber nix wissen.
4) Dass nicht wenige der ausgebildeten Mediziner selbst zur Schwurbelmedizin übergehen halte ich für ein weiteres Indiz dass mit dieser Ausbildung was nicht stimmt. Wie viele Chemiker wenden sich nach erfolgreichem Studienabschluss mit Promotion denn der Alchemie zu oder der Suche nach dem Stein der Weisen? Gar keine! Wie viele Mediziner machen anschließend eine Weiterbildung zum Homöopathen, zur Akkupunktur, zum Bachblüten-Heini oder sonst was? Tausende!
Ergo: So weit her ist es mit der Super-Duper-Ausbildung unserer Mediziner auch nicht. q.e.d.! Ich persönlich habe den Eindruck, dass man sehr häufig auf entweder inkompetente Ärzte trifft, die zwar nett, fachlich aber eher suspekt sind. Oder du hast eine Koryphähe auf dem Gebiet, die aber den Patienten als lästiges Beiwerk zu interessanten Krankheiten betrachten.
Ich will hier jetzt keine Lanze für die Quacksalber und Schwurblerzunft brechen, ich würde sicher nicht zum Heilpraktiker gehen. Aber die obigen Betrachtungen führen zu einem gewissen Verständnis, warum es nicht wenige Mitbürgerinnen und Mitbürger doch tun. Und das war ja auch der ursprüngliche Gedanke von
@shionoro, der dafür aber dann schnell Prügel beziehen musste...