Die optimale Ernährung

Pusemuckel schrieb:Du liest Texte nicht richtig, redest am Thema vorbei

Ich lese sehr wohl vielleicht hilft es auch, die Frage anderes zu formulieren.

Pusemuckel schrieb:Als jemand, dessen Konsum gemeinhin für die meisten als Paradebeispiel für "moderaten Alkoholgenuss" gilt, habe ich daraufhin aus Interesse gefragt, wie du diesen denn alternativ nennen würdest.

Negev schrieb:unnötig

Negev schrieb:"Man trinkt Alkohol" Punkt. Ein Zusatz, der verharmlost, ist doch nicht nötig?

Alles schon geschrieben.

Eine Alternative zu "moderater Alkoholgenuss": gelegentlicher Alkoholkonsum.

Und wenn man so selten konsumiert, warum überhaupt? Was hat man davon? Sind es am Ende doch irgendwelche gesellschaftlichen Gepflogenheiten? Dann ist der Konsum eben unnötig...

Negev schrieb:@Wintertime
Oder mit Alk. Da hört man auch, das ein Gläschen Rotwein das Risiko von Herz... irgendwas verringern kann. Neulich hab ich ein Bericht gesehn - da wurde davon gesprochen, das Alk grundsätzlich schädlich sei.

Ja, gerade die Mittelmeerkost wird ja immer wieder lobend erwähnt, mitsamt dem Glas Wein zum Essen und reichlich Olivenöl. Da frag ich mich, wieso wird stattdessen nicht zu ganzen Trauben und Oliven geraten? Die sind schließlich die Quelle der wertvollen Inhaltsstoffe. Aber ohne den Alkoholgehalt von Wein, oder die vielen Kalorien von purem Öl.

Da das Thema hier "optimale Ernährung" ist, würde ich Alkohol nicht weiter diskutieren.
Oder ist jemand der Meinung, der gehört zu einer optimalen Ernährung dazu?

stefan33 schrieb:Oder ist jemand der Meinung, der gehört zu einer optimalen Ernährung dazu?

Es ging eben um die Frage, welchen Wert wissenschaftliche Erkenntnisse in der Ernährung haben. Natürlicherweise ändern sich Empfehlungen. Aber die Alten bleiben noch eine lange Zeit im kollektivem Gedächtnis.

Wintertime schrieb:Da frag ich mich, wieso wird stattdessen nicht zu ganzen Trauben und Oliven geraten?

Ja, gute Frage. Bei dieser Empfehlung hatte man sicher den Winzer/Alkoholindustrie stärker im blick als die Obstbauer (heißt das so? Oder sind das auch Winzer? 🙂)

stefan33 schrieb:Da das Thema hier "optimale Ernährung" ist

Würde aber dennoch gerne diese Diskussion mehr in dieser Richtung sehen.

Negev schrieb:Natürlicherweise ändern sich Empfehlungen. Aber die Alten bleiben noch eine lange Zeit im kollektivem Gedächtnis.

Das stimmt.
Aber viele Empfehlungen waren ja nicht falsch.
Ein Problem ist: Bis die Botschaft bei Erna und Otto ankommt, wurde sie mehrfach verkürzt und vereinfacht und entstellt.
Wenn man sich die Mühe macht und die wirkliche Forschung ansieht, dann stimmt die ja, auch heute noch zumeist.

stefan33 schrieb am 01.09.2024:Da das Thema hier "optimale Ernährung" ist, würde ich Alkohol nicht weiter diskutieren.
Oder ist jemand der Meinung, der gehört zu einer optimalen Ernährung dazu?

Nein. Vor Kurzem hörte ich sogar, dass mittlerweile empfohlen wird, ganz auf Alkohol zu verzichten.

Bisher hatte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) den Standpunkt vertreten, dass geringe Mengen Alkohol nicht bedenklich seien. Das gilt jetzt nicht mehr.

Neue Studien, unter anderem aus Kanada, hätten gezeigt, dass das nicht stimmt. In ihrem neuen Positionspapier schreibt die DGE mit Sitz in Bonn: Alkohol ist nicht gesund - auch nicht in Maßen.

Quelle:
https://www1.wdr.de/nachrichten/am-besten-kein-alkohol-empfehlung-dge-100.html

Alk ist Gift, wie schon mehrfach gesagt. Ihm einen besonderen Status einzuräumen - und es noch dazu mit Kultur zu rechtfertigen - ist albern hoch 10.

Das dass ganze hier Aufgekommen ist, finde ich nicht "am Thema" vorbei. Wer sich schon "optimal ernähren" will, würde sich kaum absichtlich vergiften wollen.

Kein Alk mag für den ein oder anderen Radikal wirken. Das muss eben jeder für sich selbst ausmachen. "Verantwortungsvolles" Saufen kann es auch nicht geben. Ein Leben ist lang und währenddessen kann man auch schon mal seine Ansichten ändern. Wer da in der Jugend öfter mal ins Glas geschaut hat, wird es Später vermutlich bereuen.
Um den Bogen aber vielleicht doch zu schlagen. Solange aus der Wissenschaft keine Vorschläge kommen, die frei von Ideologie und dubiosen Drittmitteln sind, kann man eh nur seinem Gefühl vertrauen...

Damit bleibt "Die optimale Ernährung" wohl eine Wette in die Zukunft.

Negev schrieb:Alk ist Gift, wie schon mehrfach gesagt. Ihm einen besonderen Status einzuräumen - und es noch dazu mit Kultur zu rechtfertigen - ist albern hoch 10.

Stimmt. Und das sage ich, obwohl ich gern am Wochenende mal ein, zwei Gläser Wein und bei Feiern auch mal ein bisschen mehr trinke.

Ich habe bis zu meinem Griechenland-Urlaub, der gerade in diesem Moment stattfindet 😄, bewusst vorher zwei Monate auf Alkohol verzichtet.
Und in dieser Zeit 5 Kilo abgenommen, obwohl das nicht mal mein Beweggrund für den Verzicht war.
Wollte einfach nur mal sehen, ob ich es von heute auf morgen auch einfach lassen kann. Und ja, ging völlig problemlos.
Aber aktuell schmeckt ein Glas Wein unter griechischer Sonne einfach lecker.

Und ich bin überzeugt, dass der Genuss- und Entspannungsfaktor, den EIN Glas Wein zum Essen im Urlaub mit sich bringt, die Tatsache, dass es sich eigentlich um Gift handelt, durchaus aufwiegt. Auch gesundheitlich.

Aber das ist nur meine persönliche Überzeugung, die nicht unbedingt mit Studien unterlegt ist.

Pusemuckel schrieb:Und ich bin überzeugt, dass der Genuss- und Entspannungsfaktor, den EIN Glas Wein zum Essen im Urlaub mit sich bringt, die Tatsache, dass es sich eigentlich um Gift handelt, durchaus aufwiegt. Auch gesundheitlich.

Da machst du dir was vor. Neue Studien belegen ziemlich eindeutig: jeder Tropfen schadet.

@Pusemuckel
Find ja erstaunlich, mit welchen Ausreden man sich selbst belügen kann 😀. Kenn ich selbst - kennt vermutlich jeder.

Ich will hier sicher auch nicht den Verzicht predigen. Jemand trinkt das berühmte eine Glas Wein? Fein, man kann sich sicher mit anderen Dingen mehr Schaden (und tut dies vermutlich zusätzlich).

Was mich nervt ist, so etwas wie Alkoholkonsum, mit schönen Vokabeln wie Maßvoll, Verantwortungsbewusst oder gar Gesund zu verbinden.
Man trinkt Alk, man geht in diesem Moment einen Deal ein - für einen vermeintlichen Spaß, Entspannung, Rausch. Man kann die Konsequenzen aber nicht abschätzen und wofür soll man die Verantwortung Übernehmen? Für das gesamte Restleben? Mumpitz.

Wie gesagt, ich möchte, mich als Neutral verstanden wissen. Ich will nicht verurteilen. Geht diesen Deal ein. Aber belügt weder euch oder - noch schlimmer - euer Umfeld.

Negev schrieb:oder - noch schlimmer - euer Umfeld.

... indem ihr zur Normalisierung oder Verharmlosung von Alkoholkonsum beitragt.

Negev schrieb:Find ja erstaunlich, mit welchen Ausreden man sich selbst belügen kann

Was ist denn bitte erstaunlich daran, dass man ein Glas Wein entspannend findet? Das sollte sich inzwischen eigentlich herumgesprochen haben, dass Alkohol in geringer Dosis eine entspannende Wirkung hat.
Dass das 'ne Lüge - egal wie auch immer geartetet- ist, müsstest du mir jetzt erstmal nachweisen.
Stresshormone gehören jedenfalls zu den schlimmsten Krankheits- und Alltagsbeschleunigern, die es überhaupt gibt.
Wenn es jemandem gelingt, dem stressigen Alltag zu entfliehen und bei einem guten Essen in Kombi mit einem Glas Wein zu entschleunigen, glaube ich halt, dass das positive Effekte haben kann - solange man es nicht völlig übertreibt mit dem Konsum.
So halten es eigentlich alle in meiner Familie. Und die werden erfahrungsgemäß alle mindestens 80, in einigen Fällen auch deutlich über neunzig.

*das soll natürlich Alterungsbeschleunigern heißen, nicht Alltagsbeschleunigern

Pusemuckel schrieb:Dass das 'ne Lüge - egal wie auch immer geartetet- ist, müsstest du mir jetzt erstmal nachweisen.

Du reduzierst Stress mit Glas Wein oder einem guten Essen. Okay. Möglich, dass die Schäden - gegeneinander aufgewogen - zu einem positiven Ergebnis führen.

Trotzdem wirkt Alkohol oder übermäßiges Essen nicht gesundheitsfördernd - oder wie auch immer man das benennen will!

Schau dir die Microdoser Szene mal an. Die reduzieren ihren Stress mit LSD. Toll oder?

Negev schrieb:Trotzdem wirkt Alkohol oder übermäßiges Essen nicht gesundheitsfördernd - oder wie auch immer man das benennen will!

Natürlich nicht. Aber übermäßig essen hab ich auch noch nie gemacht- bis auf ganz wenige Ausnahmen, die man an zwei Händen abzählen kann.

Negev schrieb:Schau dir die Microdoser Szene mal an. Die reduzieren ihren Stress mit LSD. Toll oder?

Wenn es gegen was auch immer funktioniert - ja, supertoll. :) Kenn mich da aber nicht aus.

Negev schrieb:Ich will nicht verurteilen.

Dann lass es doch einfach?

Dass das Ganze nicht so einfach ist bzw. nicht sein kann, sieht man an dieser Frau:

Jeanne Louise Calment (* 21. Februar 1875 in Arles; † 4. August 1997 ebenda) war eine französische Altersrekordlerin. Sie hält seit 1990 den Rekord des höchsten erreichten Lebensalters eines Menschen. Sie war der erste Mensch, der erwiesenermaßen sein 116. sowie die jeweils darauf folgenden Lebensjahre bis einschließlich des 122. vollendete.

Quelle: Wikipedia

Jeanne Calment war seit 1896 Raucherin und versuchte erst 1992, mit 117 Jahren, mit dem Rauchen aufzuhören, fing jedoch ein Jahr später zunächst wieder damit an. Endgültig hörte sie erst ein weiteres Jahr später, mit nun 119 Jahren, auf. Infolge ihrer Blindheit war sie nicht mehr in der Lage, sich selbst eine Zigarette anzuzünden, und sie hasste es, andere um Hilfe zu bitten. Laut ihrem Arzt spielten also keine gesundheitlichen Aspekte, sondern vielmehr Calments Stolz eine Rolle. Sie selbst führte ihr Alter auf den Genuss von Olivenöl, Knoblauch, Gemüse und PORTWEIN zurück.

Quelle: Wikipedia

Pusemuckel schrieb:Dass das Ganze nicht so einfach ist bzw. nicht sein kann, sieht man an dieser Frau:

Rauchen ist generell für alles am Körper schlecht, vor allem auch für die Augen.
Man weiß ja nicht, wie viel sie geraucht hat. Aber dass es umso schwerer fällt aufzuhören, je länger man raucht, ist absolut nachvollziehbar.

Ich will ja auch gar nicht sagen, dass Alkohol oder Nikotin in irgendeiner Weise gesund, erstrebenswert oder sonstwie zu empfehlen ist - Rauchen tu ich selbst nicht aber offenbar ist selbst ein regelmäßiger, geringer Konsum kein Ausschlusskriterium, wenn man älter als zig Milliarden anderer Menschen werden will, wie der Fall Jeanne Calment zeigt.
Ich muss gestehen, ich finds irgendwie witzig, dass die älteste verbriefte Frau der Welt eine Raucherin und Portweinttinkerin war.