lamam schrieb:Wo ist denn die Notwendigkeit für Gemeinschaftserlebnisse ?? Bei den meisten dingen im leben stören andere Menschen doch in erster Linie...vor allem beim Denken...
@lamamAuf die Gefahr hin, dass das jetzt arrogant klingt: es tut mir leid für Dich , dass das Dein Erfahrungshorizont ist.
Natürlich habe auch ich mich schon mal im Kino geärgert wenn ich den nächsten Satz nicht verstehen konnte weil alles noch lachte. Klar. Aber aus solchen Situationen würde ich nie den Schluß ziehen wollen die anderen Menschen nicht zu benötigen.
Ich habe krankheitshalber mal vorübergehend (dem Herrn sei es gelobt, getrommelt und gepfiffen!) einen Großteil meiner Hörfähigkeit eingebüßt. Ich fand es ein absolut dämliches Gefühl mitzubekommen wie alles loslachte. Nur ich nicht, weil ich den Gag nicht verstanden hatte. Das ist sicher nicht die absolute Alltagssituation, dennoch hat sie mir gezeigt, wie sehr man mit diesem Handicap vereinsamt.
Mein Schluß für mich daraus: ich brauche die Gesellschaft anderer und ich möchte sie auch nicht missen. Und wie oft habe ich es erlebt, dass ich mich mit Problemen im Kreis gedreht habe und kaum dass ich mal mit jemandem darüber sprechen konnte war da plötzlich eine Lösung. Teilweise habe ich sie dann sogar noch beim Erörtern der Situation selber gefunden, einfach weil ich das Problem aus einer anderen Perspektive betrachtet habe. Letzteres könnte theoretisch auch alleine funktionieren, aber zumindest mir fällt es in Anwesenheit einer vertrauten Person einfacher.
Es gibt sicher Dinge, die auch ich gerne für mich alleine mache. Und ja, da gehört auch schon mal das Nachdenken dazu. Aber generell bin ich der Meinung, dass ich die Gemeinschaft anderer nicht missen möchte. Ich komme auch recht gut mit mir alleine klar, aber ich sehe jeden Anderen als Bereicherung für mein Leben an. Womit sich der Kreis schließt und Du hoffentlich verstehst, weshalb ich sage, dass es mir für Dich leid tut, dass Du es nicht so empfindest.
Damit wir uns bitte richtig verstehen: es liegt mir fern darüber (und damit letztlich über Dich) zu urteilen. Ich denke aber, dass meine Betrachtung dieser "Angelegenheit" eher die normale ist. Bitte auch das völlig ohne Wertung, sondern normal im Sinne von statistisch häufig. Ich meine einfach, dass das Gros der Menschen einfach so tickt, dass sie lieber andere Menschen um sich haben. Und so wie es eben arttypisch für Affen ist sich gegenseitig zu lausen, mag es Affen geben die das nicht wollen und sich trotzdem wohl fühlen, den meisten würde es eben fehlen. Und so sehen ich das mit der Gemeinschaft anderer Menschen für den Menschen. Wenn Du für Dich erkannt hast, dass Du Dich ohne sie wohler fühlst - bitte! Normal ist das nicht. (wie geschrieben: normal = statistisch häufig => arttypisch)