Was geschah mit Flug MH370?

latif_936 schrieb:Zz-Jones schrieb:
würde ich neben Steuerungsproblemen dann aber zusätzlich auch noch Probleme mit der Navigation in Betracht ziehen

Das würde ich ausschließen, es sieht alles dannach aus, als hätte man gewisse Gebiete bewusst umflogen

Damit wir uns hier nicht missverstehen:
Wir unterhalten uns im Thread nun bereits schon seit einer Weile überwiegend ja nur noch über die sogenannte "Godfrey-Route", welche aber erheblich von der offiziellen Route abweicht.
Bei der offiziellen Route teile ich Deine Auffassung, wenngleich von einigen jedoch die Umrundung Penangs auch so gewertet wird, als hätte Shah sich dabei (durch einen Blick aus dem Fenster) noch einmal von seinem Geburtsort verabschieden wollen.
Ob die, mittig der Straße v. Malakka gelegene, Ferieninsel "Pulau Perak" in der Nacht derartig hell beleuchtet ist, dass diese auch als optische Orientierungshilfe hätte dienen können, mag ich nicht zu beurteilen, jedoch beginnen genau hier nun die größten Unterschiede dieser beiden Routen für den weiteren Flugverlauf.

Godfrey hat uns ja folgendes präsentiert:

Original anzeigen (0,5 MB)

https://www.airlineratings.com/news/sensational-new-finding-mh370-flightpath/?fbclid=IwAR00TWtENphdmc7gSf8SAK2UPfaVc2nNqMnZvUf3MpQS2bNgzBvSWoRBkhs

Da in diesem Fall Sumatra nur knapp an der nördlichen Küstenlinie herum umrundet worden wäre, war mein Gedankengang dann auch der, dass man in dem Fall sich womöglich (bei der Godfrey-Route) dann eben auch an dieser Küste (mit seinen beleuchteten Städten) optisch orientiert haben könnte.

Dieses Paper ist der aktuelle Stand dieser Godfrey Route, es sollen demnächst aber noch 2 weitere Paper folgen:
https://www.dropbox.com/s/w8avdga2otpx77o/GDTAAA%20WSPRnet%20MH370%20Analysis%20Preliminary%20Findings%20Updated.pdf?dl=0

@Zz-Jones
Aber in wieweit soll eine visuelle Navigation für Navigationsprobleme sprechen? Zudem gibt es für die Umrundung ja noch gute andere Gründe.

latif_936 schrieb:Zudem gibt es für die Umrundung ja noch gute andere Gründe.

Welche anderen Gründe kämen denn noch in Frage?
Ausschließen können wir wohl mittlerweil den Versuch einer Landung ebenso wie auch das Umfliegen des Radars.

frankysinatra schrieb:Neenee, die B777 ist ja selbst eine große Aluminiumröhre mit sicher größerer Wandstärke als ein Alukoffer.

Und trotzdem hab ich ab und an Empfang in so nem Ding, selten aber ja, geht.

Bei VI im Blog hat sich ein Patentinhaber gemeldet!
Er schweigt zu Godfrey, sein Patent lässt sich jedoch hier nachlesen: https://patents.google.com/patent/US3991418
(Ich wühle mich da nicht durch, da ich schon die Patenttexte in meinem Fachbereich schon nicht verstehe….)

Zz-Jones schrieb:Welche anderen Gründe kämen denn noch in Frage?
Ausschließen können wir wohl mittlerweil den Versuch einer Landung ebenso wie auch das Umfliegen des Radars.

Ich würde allgemein in so einer Situation versuchen so wenig territoriales Gebiet zu durchkreuzen wie möglich. Ich finde diese Route macht absolut Sinn. Auch ein Entführer könnte verlangen, Länder nicht zu überfliegen. Wie ich schon gesagt habe, ich würde versuchen mich über dem Meer zu bewegen. Wenn ich mich allerdings gezielt Richtung Süden bewegen will, und es eilig habe, oder so weit kommen will wie möglich, würde ich auch nicht den kompletten Luftraum zu umfliegen, sondern es wohl ähnlich machen und den Luftraum nur schneiden und an der Küste entlang. Unbekannte Fligobjekte werden über dem Wasser auch weniger als Bedrohung wahrgenommen, ald über dem Land.

Trotzdem bleibt ein Muster. Der Entführer fliegt gerne über Küstenlinien und ihm scheint es völlig egal zu sein, wie nah er dabei Flughäfen oder Städten kommt.

Meinst du nicht, ein Entführer ohne Kenntnisse der Navigation oder mit Problemen, würde einfach nach Kompass Richtung Süden fliegen?

Masijanima schrieb:Bei VI im Blog hat sich ein Patentinhaber gemeldet!

Das Patent ist von 1970 und längst ausgelaufen, wie man auf der Seite nachlesen kann. Ich dachte erst, nun wolle man Godfrey auch noch Patentverstoß vorwerfen.

Statt dessen lautet der Post aber nur

Sid Bennett says:
December 14, 2021 at 12:03 pm
@VictorI

I have kept my silence on Richard’s activities, but I would like to say that we used to call this approach FCP (fortuitous collection of points).

As credentials I submit US3991418 of which I am the sole inventor.

Sid

Quelle: https://mh370.radiantphysics.com/

So what. "fortuitous collection of points" (zufällige Punktzählung) hat offenbar mit dem Patent nichts zu tun. Die Botschaft ist "ich hatte vor 50 Jahren mal Ahnung von der Materie, seht mein Patent. Ich habe zwar keine Ahnung was Godfrey heute genau macht, aber es kann nicht funktionieren."

behind_eyes schrieb:frankysinatra schrieb:
Neenee, die B777 ist ja selbst eine große Aluminiumröhre mit sicher größerer Wandstärke als ein Alukoffer.

Und trotzdem hab ich ab und an Empfang in so nem Ding, selten aber ja, geht.

Genau. Deshalb wäre ein Alukoffer mit seinem viel dünneren Material nicht in der Lage, eine Kontaktaufnahme des Handy zu einer Bodenstation zu verhindern, wenn dies schon durch die stärkere Aluhaut der B777 nicht gehindert wird.

@frankysinatra
Nee, der Alukoffer Schirmt zu 100%, so dünn kann das Material gar nicht sein.
Die Außenhaut des Flugzeuges ist aber durch Fenster und??? perse nicht so dicht wie ein full aluminium body.

Letzter Beitrag zum Kofferthema: Der bekannte und bei Piloten und Vielfliegern oft gesehene Rimowa Compact zB hat zwischen den beiden Aluhüllen auf beiden Seiten ein Kunststoffband, das auch die jeweilignen Reißverschlüsse trägt. Die Aluhüllenhälften liegen mithin nicht aneinander.

Ohnehin spekulieren wir hier ziemlich wild, wo sich das Handy des F/O wohl befunden hat. Für einen Kontakt zum Boden hat es gereicht.

latif_936 schrieb:Meinst du nicht, ein Entführer ohne Kenntnisse der Navigation oder mit Problemen, würde einfach nach Kompass Richtung Süden fliegen?

Ja, auf jeden Fall, vorausgesetzt er will auch nach Süden.
Diese Entscheidung wurde (laut Godfrey) dann ja aber erst nach dem Holding Pattern getroffen.
Was könnte er zuvor gewollt haben?

frankysinatra schrieb:Der bekannte und bei Piloten und Vielfliegern oft gesehene Rimowa Compact zB hat zwischen den beiden Aluhüllen auf beiden Seiten ein Kunststoffband, das auch die jeweilignen Reißverschlüsse trägt. Die Aluhüllenhälften liegen mithin nicht aneinander.

Doch natürlich liegen diese aneinander, getrennt durch ein beim Verschließen zusammengepresstes Gummi.
Das Plastik was du meinst trägt vielleicht das Inlet, hat aber nix mit der Außenhaut zu tun.
Kannste selber testen, geh in Koffer shop, such dir einen Alutrolley, gern auch Rimowa... Wirst sehen, da geht nix drin.

behind_eyes schrieb:geh in Koffer shop, such dir einen Alutrolley, gern auch Rimowa... Wirst sehen, da geht nix drin.

Also doch noch ein Post: Ich habe zwei Rimowas - nicht den Compact, aber eine ähnliche Größe. Die Lücke zwischen den beiden Hälften ist ca. 1,5 bis 2 cm breit.

@frankysinatra
OK dachte schon, weil der compact das eben nicht hat.
Sehr ungewöhnlich bei dir, weil die Trolleys die ich so hatte, alle gleich aufgebaut sind, auch Rimowa.
Sicher das deiner ne internationale Kabinengröße hat, also zugelassen ist den mit ins Flugzeug zu nehmen und nicht nur Gepäckaufgabe?

Zz-Jones schrieb:Da in diesem Fall Sumatra nur knapp an der nördlichen Küstenlinie herum umrundet worden wäre, war mein Gedankengang dann auch der, dass man in dem Fall sich womöglich (bei der Godfrey-Route) dann eben auch an dieser Küste (mit seinen beleuchteten Städten) optisch orientiert haben könnte.

Wer diese Route wählt, der bettelt ja förmlich um Aufmerksamkeit.
Das ist ein Flugweg, der sehr wahrscheinlich allen gängigen Luftstraßen in dieser Gegend zuwider ist. Zudem wirkt das wie ein "Umherschleichen", um etwas Bestimmtes einzukreisen, bzw. anzuvisieren. Aber wahrscheinlich geht just in diesem Moment meine Phantasie mit mir durch.
Also wenn die Route stimmt und Indonesien nichts gesehen haben will, dann kann es nur an der großen Höhe gelegen haben. Aber mal Hand aufs Herz: Wenn ihr als "Zuschauer da unten" sitzt, dann könnt ihr den Blick doch gar nicht von diesem nicht eben kleinen Punkt abwenden, der da seine große Kurve zieht. UNMÖGLICH DAS ZU ÜBERSEHEN.
Hat sich Indonesien mal zu der neuen Route geäußert oder spielen die immer noch alle drei Affem auf einmal?

Zz-Jones schrieb:Was könnte er zuvor gewollt haben?

Auf jeden Fall Zeit gewinnen - wofür auch immer.
(VT'ler würden jetzt schreiben: Für ein Auftanken in der Luft!) (;->)

flybywire schrieb:Hat sich Indonesien mal zu der neuen Route geäußert oder spielen die immer noch alle drei Affem auf einmal?

Von Indonesien hört man gar nichts.
Die letzte Äußerung war vmtl sogar die von dem Polizeipräsidenten (er und sein malayischer Kollege wüßten genau, was mit MH370 geschehen ist).

Wenn man diese Aussage mal als bare Münze nimmt, könnte MH370 eigentlich auch nicht im SIO abgestürzt sein, denn wieso sollte Indonesien darüber überhaupt etwas wissen?
Vor Java liegt übrigens die tiefste Stelle des Indischen Ozeans (Sunda-Graben).
In dem Zusammenhang ergibt die Aussage schon deutlich mehr Sinn.

Ich glaube man sollte mal eine Sache in Betracht ziehen. Unbekannte Flugobjekte im Luftraum sind keine Alltäglichkeit. Zudem bewegt sich ein Flugzeug mit großer Geschwindigkeit vorwärts. Wir wussten immer, dass ein gefährliches Virus eine große Gefahr für unser globalisiertes Land darstellt. Deutschland verfügt über viele professionelle Instituationen mit hohem Etat, die sich um solch eine Bedrohungslage kümmern sollen. Trotzdem wurden im Zuge der Pandemiebekämpfung zahlreiche Versäumnisse an entscheidenden Punkten bekannt. Selbst Jahre nach dem Ausbruch. Klar ist eine Pandemie deutlich komplexer als ein verschwundenes Flugzeug, aber es zeigt, wie träge teilweise reagiert wird, wenn ein Fall eintritt, den jeder kennt, aber noch keiner Erlebt hat.

Fast jede Katsatrophe, fast jeder Mordfall deckt erhebliche Versäumnisse im Nachhinein auf.

Mich wundert es keineswegs, dass MH 370 niemandem aufgefallen ist oder keine Reaktion verursacht hat. Denken wir mal an den 11. September. Wie lange hat die Reaktion der Behörden gedauert, nachdem die Flugzeuge ihre Routen verlassen hatten? Und es waren Inlandsflüge, die auf Metropolen zusteuerten. Ich denke in den betroffenen Ländern war man einfach zögerlich, hat vermutlich auch nicht konsequent überwacht, ich denke nicht, dass die Alarmbereitschaft dort für sowas besonders hoch ist. Das ist ein selten geforderter Bereich und im Militär lassen sich gerade in solchen Staaten Versäumnisse leicht unter den Tisch kehren und finden oft statt, ohne das die Öffentlichkeit je davon erfährt. Das sieht man auch am öffentlichen Umgang damit. Das Militär war völlig unprofesionell und überfordert sich öffentlich erklären zu müssen.

Und ich muss glaube ich mal was wichtiges dazu sagen: es ist natürlich nur so ein Gefühl da ich damit genauso wenig Erfahrung habe wie ihr, aber wenn ich mir als Pilot eine Flugzeugentführung vorstelle, wäre meine größte Sorge der Kollege im Cockpit und nicht die Behörden. Ich glaube wenn man sich schnell und unauffällig eher an der Rändern der Lufträume bewegt, (was ja sowohl in der Primärradarroute als auch in der Godfrey Route, selbst beim Überflug von Malaysia immer so gemacht wurde), nicht unbedingt in Deutschland, und Zentraleuropa, aber dort, glaube ich dass man da gut entkommen kann, bevor jemand reagieren wird. Ich gehe davon aus, dass die tatsächliche Radarüberwachung dort auch erhebliche Lücken aufweist.

Die Godfrey Route ist ohne ein umfangreiches Narrativ kaum haltbar, deshalb auch die Erklärungsversuche von ihm.
Die IG Route benötigt einen wesentlich einfacheren Hintergrund, nämlich den Plan, das Flugzeug komplett verschwinden zu lassen. Das Ergebnis kann man ja als gelungen betrachten.
Hätte es nicht die Pings gegeben, wäre der Plan auch völlig aufgegangen, davon wusste der Handelnde im Cockpit aber nichts.
Godfreys Plan, eine neue Methode zu suchen und auch zu finden, ist gar nicht ehrenrührig, er glaubt, einen Weg gefunden zu haben. Sein Wirken, ob nun methodisch richtig oder falsch, hat die Diskussion neu angefacht, sein angeblicher Fundort liegt im Suchgebiet. Es bedarf nur noch des Geldes, um die bekannte Firma wieder zu beauftragen.

Ich würde Haus und Hof verwetten, das Flugzeug oder dass was davon übrig ist, wird nur durch einen absoluten Wahnsinns Zufall gefunden. Und dies dann wahrscheinlich auch noch an einer relativ flachen Stelle, paar Km vom Festland entfernt.
Irgendwie sagt mir mein Feeling dass an dieser Sichtung mit dem „glühenden“ Flugzeug was dran war.
Erinnere mich nicht mehr genau an die Details.

Das war mein Statement :D