@passato da ich ja auch, nach derzeitigem - langjährigem - kenntnisstand, ein entschiedener gegener des suizid-dogmas bin (und mir hier ja deswegen auch schon ein paar gefechte mit einigen forenten geleistet habe), will ich in dieser diskussion nochmal stellung beziehen.
(alles aus meiner sicht und ohne anspruch auf universalität!)
für die annahme eines erweiterten (mitnahme-)suizids fehlen bei MH370 einfach die grundlegenden ansätze abseits der von dir hier so vehement postulierten deckungsgleichheit der rekonstruierten flugsimulation mit dem rekonstruierten geflogenen kurs. beides beinhaltet für sich genommen ja schon eine menge an nicht belegten zusatzannahmen; sei es die tatsächlich simulierte strecke auf shahs computer (der im übrigen ja auch auffällig lange, wie wir damals im thread feststellten, unbeachtet in dessen haus belassen wurde, bevor die RMP sich "erbarmte", den mal mitzunehmen und dessen festplatteninhalt dann später, nachdem man bei der RMP selbst nicht weiterkam, in den USA partiell rekonstruiert wurde, was dann ja zu den malays. schlussfolgerungen bzgl. der "datenpunkte" führte. ob diese überhaupt aus einer einzelnen zusammenhängenden simulation stammen, oder aus einzelnen kürzeren, "angespielen" szenarien, wie sie überhaupt als speicherpunkte entstanden sind, worin bei einigen wenigen punkten eine deckungsgleichheit mit der angenommenen flugroute von MH370 bestehen soll, etc.. ist dabei noch gar nicht beantwortet - s. auch die zwischenzeitlich wieder hier im thread geführte diskussion.), sei es die auf den inmarsatdaten und nicht näher bezeichneten zusatzannahmen bzgl. radarobservationen basierende flugrekonstruktion, die voll ist von weiteren hinzudichtungen, je nach angenommenem szeanrio, von geisterflug bis achterbahn, und zu der es spätestens ab dem finalen süd-turn außer den inmarsat-pings, also jeweils 4sek. dauernden einzelsichtungen, keinerlei weitere belege gibt.
es gibt keinerlei greifbaren hinweis auf ein motiv oder auch nur auf einen psychologischen trigger, der shah veranlasst haben könnte, ein solches suizid-/amok-szenario zu planen und durchzuführen.
es gibt eben weder ein konkretes ereignis, dass ihn so traumatisiert haben könnte, noch haben wir hinweise auf eine latente angst (dann auch eher schon angststörung) oder einen unterdrückten hass.
für alle diese fälle würde letzlich gelten, dass der betroffene sie nicht vor seiner umwelt geheim halten kann, wenn bereits eine planungsphase eingesetzt hat. es gäbe immer verhaltensauffälligkeiten, von der paranoia, die zwar von angehörigen wahrgenommen aber abgetan wird, bis hin zur verbalen ausfälligkeit gegen eine einzelne bestimmte gruppe (und das ginge fast immer noch deutlich über shahs politische statements hinaus). ich rede auch nicht davon, dass diese bekannten und anghehörigen im vorfeld aufgefallen wären, sondern gerade in der nachbetrachtung käme dies immer in den fokus. aber da ist halt so gar nichts zu finden... einzig, dass hier einige wenige user meinen, in bekannt gewordene verhaltensweisen nun ihrerseits, ohne weitere kenntnis der person shah, muster hineininterpretieren zu müssen, die von denjenigen, die ihn tatsächlich erlebt und gekannt haben, nicht gesehen wurden und werden.
was die forderung nach vergleichsfällen seitens
@Anaximander betrifft, die ich im übrigen, so nervig sie auch manchmal sein kann, durchaus für gerechtfertigt halte, so ist tatsächlich auffällig, dass es kein vergleichbares fallmuster zu geben scheint.
bei lubitz haben wir es mit einem klassichen, schnellen, selbstmord unter ausblendung der folgen für dritte zu tun, am ehesten vergleichbar wohl noch mit dem geisterfahrer, und bei ihm gab es in der nachbetrachtung reichlich vorausgehende verhaltensauffälligkeiten.
beim fall madsen dürfte es sich um ein klassisches sexualdelikt gehandelt haben, dass in einem selbstgeschaffenen abgeschotteten mikrokosmos stattgefunden hat, der das geschehen aus tätersicht von der realen welt trennt und für ihn kontrollierbar erscheint. ähnliche fälle gibt es aus (privaten) bunkern, abgelegenen waldhütten, etc. bis hin zur eigenen wohnung des täters.
was aber haben wir nun bei MH370 vorliegen?
zum einen haben wir auch hier den abgeschirmten mikrokosmos, in den niemand während der tat eindringen und auch niemand fliehen kann. wäre es dem täter alleine um die tötung oder auch sadistische gewaltanwendung, die macht gegenüber dem/den opfer(n) gegangen, so könnte man im weiteren entführunsfall noch eine verschleierungshandlung sehen. diese motivation wäre aber ohne vorherige sadistische, von machtfantasien geprägte auffälligkeiten kaum denkbar und in ihrem aufwand deutlich zu hoch anzusehen.
also doch der "geisterfahrer"? dieser begeht, wie hier ja schon mit einer recht lesenswerten quelle angeführt wurde, die tat in der weise aus einer von zwei möglichen motivlagen heraus - entweder zur vortäuschung eines unfalls, um von der von ihm selbst negativ erlebten und bewerteten schuld abzulenken, oder aus praktikabilität, weil verfügbar und v.a. spontan und schnell durchgeführt.
nehmen wir die erste variante, die schuldvertuschung, so wäre im fall MH370 die gesamte durchführung, die bis zum FST nur so nach aufmerksamkeit heischte und die selbst für den laien den piloten in den fokus rücken musste, ob ihrer aufwendigkeit und erforderlichen flugerfahrung (wenn man dies denn immer wieder als argument gegen shah ins feld führt), das genaue gegenteil zu beobachten gewesen. spätestens das "wiedereinschalten" der satellitenverbindung wäre hier ein widerlegendes moment.
der zweiten variante, die auf verfügbarkeit und spontaneität fußt, steht die erforderliche planung, inkl. kenntnis der aktuellen schlafmützigkeit der luftraumüberwachung und der unfähigkeit des ATC zur fristgerechten einleitung der SAR, entgegen, also keineswegs spontan, und der lange flug; wäre 9MMRO tatsächlich binnen weniger minuten ins meer oder den boden gerammt worden, so könnte ich dem ja noch zustimmen - aber ob die maschine überhaupt willentlich zerstört wurde, ist noch nicht einmal gesichert, sondern pure spekulation.
---
was ich an auffälligkeit in dem fall noch sehen mag, ist der auszug der familie aus dem gemeinsam haus kurz zuvor.
dies in gemeinsamer betrachtung mit dem telefonat mit der wegwerf-handy-dame und/oder der wechat-aktivität, könnte aus meiner sicht, und dies bitte nicht überbewerten - nur ein szenario-entwurf - auf eine erpressungssituation hindeuten, in der sich shah befand. ob dabei dann das verschwinden der maschine geplant war, oder er sogar durch weigerung in "letzter minute" etwas viel schlimmeres sogar verhindert hat, lasse ich dabei mal offen.