DearMRHazzard schrieb:Das Trümmerfeld von MH370 ist extrem wertvoll an Informationen. Selbstverständlich sind die beiden Flugdatenschreiber der absolute Jackpot wenn man dort Daten herausziehen könnte, aber es gibt dort unten noch so viel mehr zu entdecken als die beiden Flugdatenschreiber.
Da kann ich Dir nur Recht geben. Jedes Trümmerteil erzählt eine Geschichte und enthält Informationen und wenn es nur die Geschichte der eigenen Zerstörung ist. Welche Kräfte haben gewirkt, in welche Richtung, in welchem Zustand usw. ? Gibt es Anhaftungen oder Brandspuren ? Gab es Materialermüdung ? Wie haben sich die Trümmer verteilt ? Was liegt wo ? Brach etwas vor dem eigentlichen Aufschlag ab ? In welcher Konfiguration befanden sich bewegliche Teile ? Liefen die Triebwerke bei Aufschlag noch ? Gibt es Anzeichen einer Kollision oder einem Auseinanderbrechen oder einer Detonation in der Luft ? Welche Witterungseinflüsse herschten rund um die Fundstelle ? Gab es ggf. bereits sichtbare Defekte, die nicht auf das unmittelbare Absturzgeschehen zurückzuführen sind ? Da gibt es unzählige wertvolle Informationen zu entdecken... Die Flugschreiber sind Teil der Ermittlung, dienen aber bei weitem nicht ausschließlich als Informationsquelle, auch wenn sie -sofern sie ausgewertet werden könnten- tatsächlich eine der wertvollsten Quellen sind.
Dazu muß man auch noch erwähnen, dass nach dem Einsturz des WTC zahlreiche teilweise arg zerstörte Datenträger geborgen wurden, die durch eine Spezialfirma tatsächlich noch ausgelesen werden konnten, obschon z.B. Festplatten ja logischerweise nicht so geschützt sind, wie die Datenträger einer Blackbox. Also Hoffnung besteht da meinerseits schon.
DearMRHazzard schrieb:Grundsätzlich ist es nicht möglich sich hinter dem Argument zu verstecken das die Flugdatenschreiber im Verlauf der Zeit zu lange dort unten liegen und es dann auch keine Möglichkeit mehr gäbe sie auszulesen. Das würden nur Leute sagen die überhaupt nicht wollen das man weiter nach MH370 sucht.
Wie gesagt, die Datenschreiber sind die vlt. wertvollste Informationsquelle, jedoch bei weitem nicht die Einzige, um das Schicksal des Fluges zumindest annähernd aufzuklären. Insofern kann man die Suche nicht von deren mutmaßlichem Zustand abhängig machen. Wenn jemand die Suche nicht mehr fortsetzen möchte, dann schon eher wegen der Kosten und/oder weil es was zu verbergen gibt. In dem Fall ist die Kostenargumentation für die Öffentlichkeit nachvollziehbarer, als der geratene Zustand der Blackboxes.
DearMRHazzard schrieb:Abschliessend ist es neben allen technischen Aspekten auch entscheidend den Angehörigen der Opfer Klarheit zu verschaffen. Allein in ihrem Sinne halte ich es für elementar weiter nach MH370 zu suchen damit man MH370 finden kann.
Natürlich befürworte auch ich die Fortsetzung der Suche. Allerdings nicht zu jedem beliebigen Preis. Irgendwer muß schließlich dafür aufkommen und ohne eine (noch) unbekannte "Supertechnologie", welche eine Kosten- und Zeiteffiziente Suche ermöglicht, kann die Suche theoretisch noch 50 Jahre weitergehen. Kurz: Das Absturzgebiet müßte irgendwie weiter und vor allem sicher eingegrenzt werden können, damit man nicht ggf. 20 Jahre an der völlig verkehrten Stelle sucht. Die Suche nach AF447 hat gezeigt, dass selbst bei einem -im Vergleich zu MH370- "übersichtlichen" Suchgebiet sehr lange gesucht werden mußte und die damit verbundenen Kosten schon sehr hoch waren. Natürlich hat man den Angehörigen gegenüber eine Art "moralische" Verpflichtung, für Gewissheit zu sorgen. Und ja, natürlich sollte die Ursache geklärt werden, damit sich ein ähnliches Desaster zukünftig nicht wiederholt. Aber man sollte da realistisch bleiben. Wir brauchen dafür einen neuen Ansatz, ggf. eine neue Technologie und endlich alle Informationen, die zu diesem Flug vorhanden sind. Das schließt ausdrücklich auch alle möglicherweise geheimgehaltenen militärischen und/oder geheimdienstlichen Informationen mit ein.
DearMRHazzard schrieb:(...) Es ist daher ja auch nicht so das MH370 ein totales Mysterium ist. Betrachtet man die Sache nüchtern dann sprechen wir hier lediglich von einem Flugunfall, und Flugunfälle sind nun einmal nichts ungewöhnliches. Deshalb muss sich nun auch nicht die ganze Welt tagtäglich mit MH370 beschäftigen. Wir haben hier auf unserem Planeten noch ganz andere Probleme als sich den Kopf über MH370 zu zerbrechen. Dafür ist die kleine MH370-Community da.
Das sehe ich auch so. Es ist ja nirgendwo der Beweis erbracht worden, dass MH370 tatsächlich KEIN Unfall war.
Pippen schrieb:War es Shah von Anfang an und absichtsvoll - wie etwas später Lubitz - oder hat Shah eigentlich ein "harmloses" Manöver geplant - so wie damals Rust 1987 - was dann schiefging und die Sache aus dem Ruder laufen lies. Da muss im Umfeld unseres Anti-Helden geforscht werden und leider ist das in Malaysia und damit die Vertuschungsgefahr 102%.
Du implezierst das Shah zwingend die Ursache war. Das ist aber noch völlig unklar. Selbstverständlich gibt es starke Hinweise darauf, dass jemand mit sehr guter Systemkenntnis vom Cockpit aus bereits weit vor dem Absturz ziemlich bemerkenswerte Manipulationen vornahm, die auf eine Entführung oder generell einen absichtlich herbeigeführten Absturz hindeuten. Doch das ist nicht die einzige Möglichkeit. Und es ist auch kein Beleg dafür, dass Shah selbst diese Manipulationen vorgenommen haben muß.