DearMRHazzard schrieb:bevor Du eine andere Baustelle weiter bearbeitest die Du mit @passato zusammen führst.
Nun ist
@passato gerade mal weg, ich gehe aber davon aus, dass
@DearMRHazzard mit meiner Durchsicht der Literatur einverstanden ist (nicht vollständig, aber es wiederholt sich auch sehr schnell, man wird also nicht mehr finden), da kein Einwand oder Modifikation kommen.
Dabei ist die Argumentation von
@DearMRHazzard und
@passato doch identisch: Ockham's razor blabla (falsch verstanden: Pluralitas non est ponenda sine necessitate, genau diese Notwendigkeit liegt vor, wenn die vorgeschlagenen Suzidtypen den Sachbestand nicht erklären) ... unbekanntes Motiv heißt nicht, das es keins gibt blabla (berücksichtigt nicht, dass Selbstmordmotive besonderes ausgiebig untersucht wurden) ... wenn ein Ereignis (A) eintritt (aber die Ursache B unbekannt ist), dann braucht man keinen historischen Vergleichsfall, um auf die Ursache zu schließen blabla ... alle anderen sind doof blabla ...
In der Literatur wird auch deutlich, dass die einzelnen Suizidarten klar zu trennen sind, es gibt hier keine Überschneidungen (also etwa zwischen Selbstmord aus persönlichem Motiv und Mitnahmesuizid, Amoklauf usw., wie hier oft behauptet, aber nie belegt wurde).
Die bisherigen Pilotensuizid fallen unter dieses Raster: Lubitz/Germanwings tickt alle Boxen für den Amokläufer: psychische Erkrankung (Depression); Rache für wahrgenommene Enttäuschung/Diskrepanz zwischen gesteckten Zielen und Realität (bevorstehenes Ausscheiden aus der Pilotenlaufbahn); Vollstreckung in Räumlichkeit, die mit dieser Enttäuschung in Zusammenhang steht (Germanwings-Flugzeug); und im öffentlichen Raum (Flugschreiber musste gefunden werden), mit Vorankündigung und der Absicht, im Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu stehen.
Egypt Air 990 und Silk Air 185 würde ich dann als inszenierte Unfälle kategorisieren, tatsächlich sind die Ursachen umstritten, in einem Fall wurde sogar der Flugschreiber deativiert, um also die Tat zu verschleiern (bei
Wikipedia: Japan Airlines Flight 350 war der Pilot wahnsinnig). Wie bei dem angesprochenen Geisterfahrer (aus diesem Grund, was aber auch sehr selten ist), geht es dem Täter darum, dass er nicht damit leben (bzw. sterben) kann, dass die Öffentlichkeit weiß, dass er Selbstmord begangen hat, dafür wird eine Fremdgefährdung in Kauf genommen (wenn diese auch nicht das Ziel ist).
Für MH370 käme noch am ehesten der inszenierte (verschleierte) Unfall in Frage, dazu passt nun aber gar nicht die erste Flugphase von IGARI bis mind. zum final major turn. Die ist mit einem (inszenierten) Unfall nicht zu vereinbaren, und dauerte über 1 Stunde an.
Bei dem imaginierten "Amokflug" kommt definitiv nicht sowas wie Beziehungsprobleme als Motiv in Frage (gibt es zwar, dann wird der Mitnahmesuizid allerdings an dem Partner vollstreckt, nicht an Unbekannten), aber auch nicht eine politische "Enttäuschung" (wie Verurteilung von Anwar Ibrahim), sondern immer nur eine tiefe Kränkung der eigenen Person, die der Amoklauf nivellieren soll.