DearMRHazzard schrieb:Einen Fluchtplan stelle ich mir schwierig vor wenn eine entführte Passagiermaschine auf einem Flughafen von Sicherheitskräften umstellt wird. Dann kann man nur wieder weg fliegen, zum nächsten Flughafen. Dort geht dann das Spielchen wieder von vorne los.
Es gab in den Tagen nach dem Vorfall doch jede Menge Spekulationen, dass Flugzeug könnte auf einer kleinren Landebahn gelandet sein. Das waren keinesfalls nur Pressespekulationen, sondern kam auch von offizieller Seite, also wird es absolut möglich gewesen sein, zumal es Nacht war, also kamen wahrscheinlich sogar die meisten Flughäfen in Frage. Damit meine ich keineswegs nur die Kokosinseln (kleine Polizeiwache, nur vormittags geöffnet, am anderen Ende der Insel), diese Landebahn wäre aber mit dem Pingdaten vereinbar, ich halte es weiterhin für möglich, dass die Insel überflogen sein könnte, anschließend weiter als Geisterflug. Das haben wir aber auch alles schon durchgekaut.
DearMRHazzard schrieb:Btw : Sollte eine Landung in einem anderem Land als Australien das Ziel gewesen sein dann ergibt es auch rational betrachtet überhaupt keinen Sinn das etwas hätte schief laufen können, z.B. durch Gegenwehr der Geiseln, denn warum sollte man sich dagegen wehren dem Entführer oder den Entführern das Anfliegen eines anderen Flughafens zu verwehren ? Oberstes Interesse aller Menschen an Bord ist ja ohnehin die sichere Landung auf einem Flughafen. Demnach hätten sowohl die Entführer wie auch die Passagiere das gleiche Interesse gehabt - Die Landung.
Und wie gesagt : Wenn ein Entführer über Kabinenlautsprecher die unmissverständliche Ansage macht das er die Maschine sofort abstürzen lässt sobald er auch nur einen Laut hört an der Cockpittür, und danach vielleicht sogar noch einen starken Sinkflug durchführt um zu demonstrieren das dies kein Bluff ist, wird sich anschliessend ohnehin kein Mensch mehr wehren.
Im Post 9/11 Zeitalter dürfte das mancher anders sehen, wahrscheinlich nicht jeder, aber unter bis zu 238 Menschen an Bord findet sich bestimmt eine entsprechende Gruppe.
Übrigens lief das im Fall von Ethiopian 702 doch so, der Flugkapitän hat versucht die Tür aufzubrechen, der Copilot drohte damit, abstürzen zu lassen, anderen Passagieren war wiederum gar nicht bewusst, dass eine Entführung vorlag:
http://www.20min.ch/schweiz/romandie/story/So-erging-es-den-Passagieren-im-Flugzeug-21275144Es hätte auch anders ausgehen können.
Durch diese fahrlässige Handlung hätte er eine Luftfahrtkatastrophe herbeiführen können, da er während vier Stunden vollkommen alleine für das Flugzeug verantwortlich war.
Der Copilot gab später an, dass er sich politisch verfolgt gefühlt habe, es erinnert etwas an das Posting von Z. auf seiner Facebook Seite: "Pru 13 over, so its time they try to dismantle us. We r not going to be quiet." Verhaftungen (und Jobverlust) von Dissidenten, gerade im Staatsdienst, in Malaysia ist ja auch gut belegt. Zudem war Ethiopian 702 nur wenige Wochen vorher.
https://www.nzz.ch/panorama/aktuelle-themen/aethiopier-entfuehrt-flugzeug-nach-genf-entfuehrer-zu-stationaerer-massnahme-verurteilt-ld.18831 (Archiv-Version vom 11.07.2016)Auch hier wäre es der malaysischen Regierung sicherlich unangenehm, indirekt zugeben zu müssen, dass politische Verfolgung in solchen Kontexten (ohne Radikalisierung) Menschen zu solchen Handlungen treiben könnte. Es wäre also auch ein Grund, warum die polizeiliche Untersuchung anscheinend schnell abgewürgt wurde oder unter Verschluss steht.