Um noch mal zurückzukommen auf das Entführungsszenario im Flugsimulator:
Beitrag von vivajohn (Seite 1.394)Wenn zuerst ACARS deaktiviert ist (HF, VHF auf ungenutzte Frequenz, Satcom Downlink aus), dann fallen die weiteren Schritte weg, und es reicht, den linken Hauptstromkreis zu isolieren. Dann hätte man auch im Prinzip keine Fehlermeldung als die gewünschten.
Um den Flugplan zu ändern und den Transponder auszuschalten, muss man ACARS ohnehin deaktivieren, denn sonst wäre über diese Änderungen berichtet worden.
vivajohn schrieb:Wobei wahrscheinlich eben die Ermittler gleichermassen im Dunkeln tappen werden, deshalb auch das permanente hin und her zwischen "Theorien"... Beides ist gleichermassen unwahrscheinlich... und dennoch ist "etwas" passiert...
Mein Eindruck ist nicht, dass die Ermittler im Dunkeln tappen. Diese verschiedenen "Theorien" sind doch nur von Journalisten aufgestellt worden. Die Ermittler sind sich doch einig darin, dass um 1:07 ACARS deaktiviert wurde, der Transponder um 1:21 ausgeschaltet wurde, und das Flugzeug danach bis 2:25 gezielt geflogen wurde. Malaysia hatte ja nur die Aufgabe, dies der Öffentlichkeit mitzuteilen, da es so den internationalen Standards entspricht. Seitdem hat nie jemand etwas anders behauptet. Australien (als mit der Suche beauftragt) hat allerdings ergänzend dazu gesagt, dass die Richtungsänderungen durch Umprogrammierung des Autopiloten erfolgten und hat außerdem das Szenario zum Stilllegen der Satellitenanlage vorgelegt (wobei sie selbst sich nicht zu den Ursachen äußern dürfen, daher ist es in den Berichten ein Szenario).
Bislang ist dies, neben dem Russen im Taucheranzug in der electronic bay von Jeff Wise, das einzige Szenario, das die vorhandenen Daten erklären kann.
Die ganzen offenen Fragen beginnen erst in der Flugphase entweder kurz vor oder kurz nach der südlichen Wende (ich persönlich tippe darauf, dass die südliche Wende so gewollt war). Je mehr Hinweise man hat, dass das ganze nicht als Einzeltat geplant und umgesetzt wurde (ob weitere Personen an Bord beteiligt waren oder nicht), desto unwahrscheinlicher wird das Selbstmordszenario. Denn wenn eine solche Tat als solche schon kaum als vorsätzlich vorstellbar bleibt, dann umso weniger eine aktive Unterstützung durch weitere Personen.
Nun gehen die Ermittler davon aus, dass ACARS bereits gegen 1:07 deaktiviert wurde. Da sowohl zu dieser Zeit als auch um 1:19 Shah Funksprüche übermittelt hat, läßt sich ableiten, dass er im Cockpit war. Für die Deaktivierung bereits um 1:07 wurden aber bis jetzt keine Beweise vorgelegt. Wäre es denn möglich, die einzelnen Schritte in (deutlich) unter 90 Sekunden durchzuführen? Also ACARS deaktivieren, Flugplan ändern, Tranponder ausschalten (die Satellitenanlange kann man immer noch nachher stillegen). Denn das war die Zeit zwischen letztem Funkspruch und Verschwinden.