Anaximander schrieb:es bestünde genügend Zeit für die Flugbegleiter, die Sauerstoffmasken aufzusetzen.
Auch erst, wenn die Masken runterfallen... und dann ist bereits ein kritischer Kabinendruck erreicht.
Anaximander schrieb:Anderthalb Stunden sind dann aber doch wieder viel zu lang. Das Beispiel von Helios Airways ist ähnlich, da vergingen einige Minuten (weniger als zehn):
Die Helios hat einige gravierende Unterschiede:
-->Die Kabine stand gar nie unter Druck. Da geschieht der Druckausgleich um einiges schneller.
-->Es war eine ältere Generation 737, welche auch bekannt dafür war, "nicht ganz dicht" zu sein. Das beschleunigt den Druckverlust immens.
Anaximander schrieb:Was genau sind denn eigentlich diese BU's, eine Art Notfallüberbrückung falls beide Stromgeneratoren ausfallen, die Triebwerke aber noch normal funktionieren?
Ganz genau. In jedem Triebwerk hats einen. Es liefert aber nur einer Strom. Die liefern auch "anders" Strom. Die laufen direkt über einen Static inverter, welcher den linken/rechten AC Transfer Bus (L/R XFR) füttert. Der linke AC Transfer Bus stellt dann die AC Stand By Power sicher (über den Hot Bat Bus)
Der linke Transfer Bus stellt dann die Versorgung mit Gleichstrom der Fluginstrumente des Captains mithilfe der C1 TRU sicher. (Der Ausfall einer C1 TRU im selben Zug mit einem IDG hab ich weiter oben bei einer A320 dokumentiert).
Der linke/rechte Transfer Bus füttert jeweils noch den linken rechten TRU (L TRU/ R TRU). Diese füttern den jeweiligen Main DC Bus. Hier läuft im Notfall aber kaum Strom.
Zusätzlich hängen viele Instrumente noch am Bat Bus, respektive Hot Bat Bus. So auch der Funk des Cpt.
Beim switchen auf Notstrom wird bereits mal der Funk des Copiloten INOP. Bei einem doppelten IDG Fail kann zudem der Hot Bat Bus evtl. nicht automatisch auf die Batterie umschalten (so dokumentiert bei der 737). Failt der linke DC Transfer Bus oder die C1 TRU zusätzlich, bleibt erstmal kein Funk an.