Wie ich schon sagte, halte ich es für interessant, sich noch einmal die Meldungen der ersten Tage anzuschauen, und was aus ihnen geworden ist.
7./8. März
Wir haben ja schon ausführlich über die merkwürdige Reaktion seitens MAS und DCA gesprochen. Es gab aber noch einiges:
Suchaktion im Südchinesischen Meer beginnt mit 8 Schiffen und 2 Flugzeugen (Malaysia, USA, Japan). Ebenso beginnt Vietnam zu suchen.
Meldungen:
A. Landungen in China
1) MH 370 sei in Xian gelandet
2) MH 370 sei in Nanning gelandet. Beides sind Städte in China und würden über einen direkten Kurs erreicht, der auch über den Luftraum von Kambodscha führt (natürlich sind die Orte auch über andere Wege erreichbar).
Was ist draus geworden: China dementiert. Es wird nie klar, wo die Berichte herkommen. Interessant ist, dass Nanning ein logischer Landeplatz wäre, wenn die chinesische Luftwaffe ein unerlaubt in ihren Luftraum im Süden eindringendes Flugzeug zur Landung zwingen würde.
B. Absturz vor der Tho Chu Insel im Staatsgebiet von Vietnam.
Die Tho Chu Insel liegt nicht auf dem ursprünglichen Kurs von MH 370 sondern auf einem Kurs, der weiter nach Kambodscha führen würde.
Auch hier liegt die Herkunft des Berichts im Dunklen.
C. Absturz im südchinesischen Meer vor Vietnam
1. Wrackteile von Vietnam gefunden
Die vietnamesiche Luftwaffe sieht eine Ölspur von 20km länge. Später wird behauptet, dies sei Schiffsdiesel gewesen.
Es wird behauptet, vietnamesiche Einheiten haben eine Tür oder Teile einer Tür von MH 370 gefunden.
Andere Flieger melden die Sichtung des Höhenleitwerks von MH 370.
Was ist draus geworden: Die Ölspur soll von einem Schiff stammen. Das "Höhenleitwerk soll ein Floss aus Baumstämmen sein. Die Tür wird dementiert.
2. Der bekannte Bericht des Mitarbeiters der Bohrinsel
Der Mitarbeiter will ein brennendes Flugzeug über dem südchinesischen Meer gesehen haben, an einer Stelle, an welcher MH 370 nach Flugplan hätte sein können. Die Sichtung passt aber nicht zu den später behaupteten Radarspuren westlich von IGARI. Der Mitarbeiter wird entlassen. Er besteht noch heute darauf, dass er gesehen hat was er berichtet hat.
10. März
D. Passagiere mit gefälschten Pässen an Bord
In einer ersten Meldung erklärt Malaysia vier Passagiere seien mit gefälschten Pässen an Bord. Der Innenminister spricht von zwei Passagieren asiatischen Aussehens mit falschen Pässen.
Hussein spricht später von Passagieren die wie der italienische Fussballer Balotelli aussehen (ein Afrikaner!). Dann auf einmal werden zwei Iraner präsentiert, die mit gestohlenen europäischen Pässen unterwegs seien und nur ganz harmlose Asylbetrüger gewesen sind.
Was draus geworden ist: Dieser Teil des Mysteriums schreit geradezu vor Unregelmässigkeiten: die ursprüngliche Zahl vier wurde auf einmal auf zwei reduziert, ohne jemals eine Erklärung für die Diskrepanz zu geben. Dazu kommt, dass chinesische Behörden und Pesseberichte deutlich davon sprechen, dass auch jemand einen falschen chinesischen Pass benutzte. Der echte Pass und der echte Passinhaber werden in China von der Presse vorgestellt.
Die malaysischen Behörden haben eindeutig vier verschiedene Beschreibungen präsentiert: zwei Männer mit asiatischem Aussehen, und die zwei Iraner. Das sind wieder die ursprünglichen vier. Die merkwürdige Balotelli Identifikation kann keiner erklären. War ein Schwarzer an mit einem gefälschten Pass an Bord?
Die Erklärung zu den beiden iranischen "Asylbetrügern" ist extrem fadenscheinig, wie hier schon oft diskutiert wurde.
Noch interessanter aber ist, dass die anderen beiden Passagiere mit falschen Papieren, vor allem der Benutzer des falschen chinesischen Passes inzwischen von der Presse komplett ignoriert werden. Dabei hat China mehrfach betont, dass hier ein falscher Pass benutzt worden sein muss.
Wie die beiden Iraner trotz völlig anderem Aussehen als auf den Passfotos der gestohlenen Pässe an Bord kamen ist auch kein Thema mehr. Es offenbart aber extreme Schwachstellen bei der Sicherheit von KUL.
E. Midair explosion
Das FBI soll Hinweise auf eine Explosion in der Luft haben und sendet Mitarbeiter nach Malaysia. Das wird recht schnell dementiert, das FBI bietet allerdings Malaysia seine Hilfe an. Von der midair explosion ist auf einmal keine Rede mehr.
F. 5 No shows
Fünf gebuchte Passagiere sollen nicht eingecheckt haben. Es wird verlautbart, dass ihr Gepäck bereits verladen war und wieder ausgeladen wurde.
Einen Tag später wird das dementiert und es wird behauptet, das Gepäck sei genau wie die Passagiere gar nicht erst eingetroffen. Die Aussagen des Polizeichefs von Malaysia und des Chefs der Flugbehörde DCA widersprechen sich ganz offiziell. Dieser Konflikt in den Aussagen wird aber später nicht mehr thematisiert.
G. Terrorwarnungen
Taiwan bestätigt, dass es für diesen Zeitraum konkrete Terrorwarnungen gab, gegen den Flughafen Beijing.
Auch gab es genau in diesem Zeitraum mehrere Terroranschläge uigurisch-moslemischer Terroristen in China und eine Drohung einen massiven unspezifierten Anschlag gegen China zu verüben.
Diese Meldungen werden in der Presse schnell ausgeblendet.
13. März
H. Das WSJ berichtet, Boeing und Rolls Royce empfingen noch Stunden nach dem letzten Kontakt von MH 370 ACARS Daten. Das wird später dementiert.
16. März
Britische und malaysische Behörden gehen von einem Terroranschlag aus. Sie berufen sich auch auf die Durchsuchung von Schahs Wohnung.
17. März
Berichte werden bekannt, dass Malaysia die Hilfe des FBI abgelehnt hat. Hussein dementiert.
22. März
Der Direktor des DCA zweifelt öffentlich die Richtigkeit des veröffentlichten Funkverkehrs zwischen MH 370 und ATC an.
Chinesische, amerikanische, australische und andere Suchflugzeuge und Satelliten melden zahlreiche mögliche Wrackteile im SIO. Keines wird bestätigt.
Soweit die Merkwürdigkeiten der ersten Tage, das Chaos und vor allem die verblüffende Feststellung, dass die meisten dieser Dinge sang und klanglos verschwanden, ohne dass irgendjemand sich die Mühe gemach hat, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Darstellung folgt dieser Zusammenfassung:
http://jommagazine.com.au/mh370-round/ (Archiv-Version vom 14.03.2016)