Auch auf die Gefahr hin, den einen oder anderen hier, die sich weit besser mit den technischen Gegebenheiten auskennen als ich, zu nerven, möchte ich doch noch einmal auf einen Punkt zurückkommen, der mir persönlich immer mehr zum Problem wird, die ganze Suche zu verstehen:
Ich hatte gestern schon einmal darauf hingewiesen, dass, laut den Recherchen, die von
@Anaximander dankenswerter Weise verlinkt wurden, (
http://www.duncansteel.com/archives/930 (Archiv-Version vom 23.09.2015)) die Abdeckung des fraglichen Gebiets entlang der malaysisch-thailändischen Grenze mit Radaranlagen im Prinzip sehr gut ist. Eigentlich sollte ein Flieger, der auf typischer Reiseflughöhe verkehrt, ununterbrochen durch malaysisches Radar zu sehen sein. Dem Gegenüber heisst es aber, man habe nur punktuell einen Blip gesehen, von ca. 18.01 Uhr bis ca 18.21 Uhr gar keinen, dann wieder nur einen einzigen. Das allein ist merkwürdig und fast unglaubwürdig.
Hinsichtlich der Abdeckung gilt das Gleiche für die Darstellung des thailändischen Radars auf der gleichen webseite. Unterstelle ich einmal, dass die Angaben von Duncan Steel korrekt sind, bleibt das mehr als rätselhaft.
Nun verlinkt
@allmyjo oben einen Bericht aus der Presse, der von den thailändischen Beobachtungen spricht. Und auch hier findet sich ein eigentlich sehr merkwürdiger Satz:
allmyjo schrieb:Montol said that at 1:28 a.m., Thai military radar "was able to detect a signal, which was not a normal signal, of a plane flying in the direction opposite from the MH370 plane," back toward Kuala Lumpur. The plane later turned right, toward Butterworth, a Malaysian city along the Strait of Malacca. The radar signal was infrequent and did not include any data such as the flight number.
Wie soll ich auch hier wieder "infrequent" verstehen? Bei militärischen Jets kann ich das nachvollziehen, die alle Register hinsichtlich geringer Flughöhe, Ausnutzen der Topographie etc. ziehen können und deren Piloten das auch üben. Aber bei einer B-777?
Sowohl die thailändischen als auch die malayisischen Angaben sprechen davon, dass keine durchgehende, tatsächlich und logisch zusammenhängende "Spur" eines unbekannten Flugzeugs gesehen wurde, sondern nur eine immer wieder unterbrochene, lückenhafte, gar vereinzelte. Warum?
Flog jener Flieger, der hier beobachtet wurde eine militärische Flugweise? Könnte eine B-777 das überhaupt technisch, so dass sie tatschlich auf weiter Strecke von keinem Radar gesehen werden konnte?
Meiner Ansicht nach sind diese Bemerkungen merkwürdiger, als wenn man schlicht behaupten würde, gar nichts gesehen zu haben. Da könnte man immer noch folgern, dass MH 370 dann eben gar nicht dort geflogen ist. Aber wenn angeblich Radaranlagen, die strategisch günstig plaziert sind, und wohl auch im Einsatz waren, ein Radarsignal dermassen unzuverlässig und "infrequent" usw. sehen, worauf lässt das normalerweise schliessen? Und was bedeutet das dann für die folgenden Spekulationen hinsichtlich des SIO Suchgebiets, wo ja immer noch von einem stundenlangen einheitlichen, geraden Flug auf gleichbleibender Höhe ausgegangen wird.
Ich bin immer noch an dem Punkt an welchem ich sage:
1) Wenn MH 370 wirklich so merkwürdige Flugbewegen machte, dass es gelang, immer wieder aus der eigentlich dichten Radarbeobachtung herauszufallen, warum soll dann später auf einmal angenommen werden, dass man bequem und geradlinig auf Reiseflughöhe vor sich hin flog? Oder
2) Wenn man es eher für unmöglich hält, dass MH 370 solche merkwürdigen Bewegungen machte, aber die Auskünfte der Radarstationen als korrekt akzeptiert, dann muss man schliessen, dass es gar nicht MH 370 gewesen ist, das man hier beobachtet hat. Und dann kann man das SIO Suchgebiet ganz vergessen.
Oder? Vielleicht erklärt mir jemand das doch noch einmal, ich scheine es nicht zu verstehen.