@Zz-Jones In Südostasien trennt man sich vielleicht eher von der Frau/dem Mann als von dem Handy. Sowas ist doch auch ein Statussymbol. Der Copilot hatte ganz sicher nicht den Schrott aus China, sondern eher das neueste Iphone.
Grundsätzlich finde ich die Theorie, Copilot wurde aus dem Cockpit geschickt mit dem Auftrag, TeilnehmerInnen für eine Zigarettenparty im Cockpit zu gewinnen, für plausibler als das Kaffeholen (das Austreten ließe sich ohnehin schlecht timen, und der Flug hatte gerade begonnen). Die Südafrikanerin, die dazu interviewt wurde, meinte dann ja auch, dass den Flugbegleitern es ganz normal schien, dass die beiden während des ganzen Fluges im Cockpit saßen. Mit dieser Strategie hätte ein mgl. Entführer wesentlich mehr Zeit gewonnen, den Kaffee gibt es direkt vor dem Cockpit, die mgl. TeilnehmerInnen hätten aber bestimmt nicht in der Business-Class gesessen. Und mit Jacket sieht man doch viel schicker aus, und man sieht dann gleich "Aha, der Pilot". Die Minuten nach dem Erreichen der Reiseflughöhe wären dafür ein geeigneter Zeitpunkt gewesen.
@hyetometer Der Begriff "Husarenritt" wurde von
@DearMRHazzard geprägt. Ich möchte mich auf die genauen Pläne auch gar nicht festnageln lasse (woher soll ich das wissen?), sondern habe eine Reihe von Szenarien durchgespielt. Mein Argument ist lediglich dass ich das folgende Szenario für das derzeit plausibelste halte: gescheiterte Pilotenentführung, die durch den Widerstand der Kabineninsassen missglückt ist, wobei als Folge davon ein hypoxia event NACH der südlichen Richtungsänderung eintrat (also wohl entweder ein Schaden an der Außenwand beim Versuch das Cockpit zu stürmen oder vielleicht sogar eine bewusste Beschädigung etwa eines Fensters als letztes Mittel).
Ich weise dafür auch auf diesen Satz hin:
Given these observations, the final stages of the unresponsive crew/hypoxia event type appeared to best fit the available evidence for the final period of MH370’s flight when it was heading in a generally southerly direction (JACC Bericht "Underwater Search", August 2014, S. 34).
Derzeit finde ich auch den Gedanken plausibel, der mgl. Entführer könnte die Absicht gehabt haben, über das Satellitentelefon Forderungen an den malaysischen PM zu stellen (z.B. Freilassung von Anwar Ibrahim, dessen Verurteilung ja auch bedeutete, dass er nicht mehr bei Wahlen antreten darf, und damit war der Wunsch nach einem Regierungswechsel mit Ibrahim an der Spitze endgültig gescheitert). Dazu passt sehr gut, dass der mgl. Entführer allem Anschein nach gezielt die Satellitentelefonverbindung wiederhergestellt hat, obwohl dadurch sowohl die Ortung durch den Satelliten wiederhergestellt war als auch der Stimmrekorder wieder funktionierte. Über Funk hätte er nicht mehr mit Malaysia kommunizieren können.
Aber natürlich ist da sehr vieles denkbar.