Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 15:06
... Ausländer zu sehen und die Sprache zu pflegen?
Ist es eurer Meinung nach erstrebenswert, wenn man sich generationenübergreifend als Ausländer sieht und auch generationenübergreifend die Sprache erhalten will?
Mal hier ein Beispiel:
Ein türkisches (Türke mal als Beispiel) Paar kommt nach Deutschland. Hier bekommen sie ein Kind. Dieses Kind (2. Generation) wird türkisch erzogen. Es spricht türkisch und sieht sich logischerweise als Türke.
Nach dem Willen der Eltern und dessen Willen soll es auch in den folgenden Generationen so sein.
Erstrebenswert?
melden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 15:08
Nein, absolut nicht.
Man muss seine Identität nicht aufgeben, aber man lebt in einem fremden Land und Anpassung daran ist absolut erforderlich.
melden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 15:47
nein..
Deutschland Deutsch .. Türkei Türkissh etc ..
melden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 16:28
Bin selbst "Ausländer" und finde es nicht nur nicht erstrebenswert, sondern mehr als unsinnig! Hätte ich damals als erstes Deutsch gelernt und wären meine Eltern nicht so blöd wären mir tausende Schwierigkeiten im Leben erspart geblieben und ich hätte heute nicht so große Probleme mit der Sprache. Die Muttersprache könnte ich auch jetzt lernen um z.B mit meinen Verwandten im Ausland reden zu können. Aber nicht deswegen haben sie mir die Sprache beigebracht, sondern wegen dem beschisseen und sinnlosen Stolz, auch wenn meine Eltern keine Nationalisten sind. Wie ich in einem anderen Thread schon gesagt hatte, Sprache ist nur ein Mittel der Kommunikation und als solches sollte sie auch gesehen werden. Am besten wär es wenn alle Menschen die selbe Sprache sprechen würden.
melden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 17:31
Sehe ich mich in Nordfriesland als Hamburger? Nö. Ich lebe in Nordfriesland, also bin ich Nordfriese. Meine Frau sieht das etwas anders, die sieht sich in Deutschland als Deutsche, in Irland als Irin. Unsere beiden Kinder sehen sich nicht als Halbiren oder Halbdeutsche, sondern als Volldeutsche. Ich sie hingegen ab und an als Vollirre. Etwas komplexer wird es bei meiner Ältesten. Die hatte eine libanesisch-palästinensische Mutter, ist in Deutschland aufgewachsen und hat jetzt die dänische Staatsbürgerschaft angenommen. Würde ich sie fragen, würde sie sich wohl als Dänin sehen.
Staatsangehörigkeiten und Herkünfte erschienen mir schon immer als reine "Papiersache". Meine Heimat ist da, wo ich meinen Lebensmittelpunkt habe.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang erscheint mir ein Radiobeitrag, der im Rahmen der Feierlichkeiten um "50 Jahre Deutsch-Französische Freundschaft" über den Schüleraustausch berichtete.
Französische Schüler, die im Rahmen des Austausches nach Deutschland kommen, sind ungeachtet ihres "Migrationshintergrundes", der sie in Frankreich als Algerier, Marokkaner, Elfenbeinküstler (wie nennt man die eigentlich korrekt?) erscheinen lässt, in Deutschland Franzosen. Die umgekehrte Erfahrung sammeln Jugendliche aus Deutschland mit türkischem, polnischen, russischen, afghanischen, ghanaischem Hintergrund in Frankreich. Da sind sie Deutsche. Und in beiden Ländern werden sie mit den immer noch vorhandenen Klischees über das jeweils andere Land konfrontiert. So müssen sich afghanischstämmige Deutsche zum Thema Weltkriege/Shoah rechtfertigen, algerischstämmige Franzosen finden sich plötzlich als Kolonialverbrecher verantwortlich gemacht.
Interessante Erfahrungen für junge Menschen.
1x zitiertmelden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 17:53
die sprache sollte man natürlich lernen.
die neue Generation ist in deinem beispiel deutsch und türkisch.
melden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
27.01.2013 um 18:09
Mehrsprachigkeit ist immer von Vorteil.
melden
Ist es erstrebenswert sich generationenübergreifend als...
17.11.2013 um 06:14
Ich bin Viertel-Rumänin und sehe an dieser Idee nichts Falsches. Meine Oma kam aus Rumänien. Meine Mutter sagt immer, sie habe sich als Deutsche gesehen. Da ihre - und somit also auch meine - Vorfahren allerdings höchst wahrscheinlich schon vor Jahrhunderten nach Rumänien gekommen waren, sehe ich mich trotzdem als Viertel-Rumänin, und ich bin stolz darauf eine zu sein.
Rumänisch kann ich zwar leider nicht. Das hat sogar meine Oma verlernt (sie war noch recht klein, als sie nach Deutschland gekommen ist, und seitdem hat sie wohl auch nie wieder Rumänisch gesprochen... mal abgesehen davon, dass "ihre" Region - die Region um Czernowitz in der heutigen Ukraine - sowieso ein Deutschenviertel war, in dem viel Deutsch gesprochen wurde). Es kann allerdings nie schaden mehrere Sprachen zu beherrschen. Das kann einem einmal im späteren Leben weiterhelfen (z. B. auf Reisen). Außerdem hat man bewiesen, dass Mehrsprachigkeit die Symptome von verschiedenen Demenzerkrankungen lindern kann: Personen, die mehr als eine Sprache sprachen, hatten bei Studien weniger Symptome als andere, die im gleichen Stadium waren, und je früher sie angefangen haben diese Sprache (oder auch den Dialekt) zu lernen, desto geringer waren die Symptome.
Deswegen sehe ich daran nichts Falsches.
melden