Jaime schrieb:Da irrst du dich eben.
Nö, du sagst das ziemlich klar und deutlich. Gerade wieder. Du bist dir offenbar nur nicht bewusst, was du da eigentlich sagst.
Jaime schrieb:Mein Ziel ist ja die Parteien dadurch dazu zu bringen wieder auf die Menschen zu hören, ihre Probleme wahrzunehmen und etwas für sie zu tun um sie zurückzugewinnen.
Das hübsch verpackt, aber im Grunde sagst du da folgendes: Durch die Wahl einer rechtsextremen Splitterpartei die bei 10% liegt, soll sich die Politik der anderen Parteien bitte ändern. Das die 90% die nicht AfD gewählt haben, da mal einfach übergangen werden ist dir Wurscht, Hauptsache deine Vorstellungen von "richtiger Politik für das Volk unso" wird gegen die Mehrheit durchgedrückt.
Jaime schrieb:Der Bismarck damals hat die Sozialgesetzgebung ja auch nicht auf den Weg gebracht, weil er so eine dicke soziale Ader hatte, sondern weil ihm die Linken im Nacken saßen.
Möchtest du Bismarck jetzt als Paradebeispiel eines guten Demokraten benennen?
Jaime schrieb:1. Nur weil bei irgendwas durch eine Wahl eine Mehrheit zustande gekommen ist heißt das noch lange nicht das diese Mehrheit die gewählt wurde demokratisch ist und schon gar nicht das jemand der gegen diese Mehrheit ist antidemokratisch ist.
2. Habe ich eben das Gefühl das unser System keine Demokratie mehr ist.
Also was ich sagte.
Jaime schrieb:Wir haben hier sogenannte Politeliten und Parteien, die sich nur ihren eigenen Geldbeutel, ihrer Selbstdarstellung, ihren eigenen persönlichen ideologischen Zielen, ihrer Macht und Karriere verpflichtet sehen aber in keinster weise demjenigen der eigentlich der Souverain in einer Demokratie sein sollten, dem Volk.
Rechte Propaganda.
Jaime schrieb:Wir haben es hier m.E. mit unseren Politeliten mit einer Art von Adel/Adelskaste weniger positiv konotiert Oligarchentum zu tun, wo wir alle vier Jahr entscheiden, welches Adelshaus/-häuser dran sind zu herrschen.
Es steht jedem frei sich parteipolitisch zu betätigen und ein Amt anzustreben. Durch den Mitgliederschwund kommt man da auch recht fix in Amt und Würden, wenn man es drauf anlegt. Wo du da Parallelen zu Adelshäusern ziehst ist dein kleines Geheimnis. Du musst dich ja nicht in die Demokratie einbringen, kein Ding, ist jedem freigestellt. Kannst auch nur zur Wahl gehen. Aber Rechtsextreme wählen die mit der Autokratie mehr als liebäugeln und dann von fehlender Demokratie schwafeln, während man außer seinem Wahlgang absolut nix zum Gelingen der Demokratie beigetragen hat - sorry, das ist nix, das ist weniger als nix.
Jaime schrieb:Nein das ist eine Strategie, eine Taktik.
Ja so eine Taktik bei der man sich ins Knie schießt um keine Zahnschmerzen mehr zu spüren.
Jaime schrieb:Dadurch das man die AFD wählt zwingt man also die Restlichen Parteien und Politiker Politik für das Volk, für die Wähler zu machen, um die zurückzugewinnen um die zu mobilisieren. Weil sie sonst fürchten müssen das es ihnen an den Kragen geht, wenn sie weiter am Volk vorbeiregieren. Was für uns alle die wir keine Politiker sind ja eine gute Sache ist.
Genau. Die Parteien werden sich jetzt ganz dolle anstrengen richtig gute demokratische Politik zu machen, weil da eine rechtsextreme, antidemokratische Partei 10%+ Stimmen bekommt. Toller Plan. Das Erschreckende ist, dass du das wirklich glaubst.
Es gibt durchaus Mängel in der deutschen Politik, da stimmen wir beide völlig überein. Nur dein Lösungsweg, deine Strategie ist völlig Banane. Mit ein wenig Pech wacht man hinterher in einem autoritären Staat auf, mit Glück ändert sich überhaupt nichts.
Jaime schrieb:Brandt und Schmidt sind leider beide tod und die SPD von heute hat mit der von damals ausser dem Namen nichts mehr gemein.
Auf geht's werd der neue Brandt. Oder hilf dem neuen Brandt in der SPD erfolgreich zu sein.
Jaime schrieb:Verantwortung?
Ja. Staatsbürgerliche Verantwortung. Das fordert ein bisschen mehr als alle 4 Jahre mal aus Trotz bei - man entschuldige das harte Wort - Idioten ein Kreuz zu machen. Das fordert Einsatz für unsere Demokratie.
Jaime schrieb:Denn unser politisches System ist nicht dafür geschaffen, das verantwortungsbewusste und fähige Menschen darin aufsteigen können.
Klar. Darum sollte man es gar nicht erst versuchen. Am besten einfach nichts machen, ist eh alles kaputt. Super Einstellung!
Jaime schrieb:Für jemanden mit jahrelanger Berufserfahrung in der freien Wirtschaft, mit Problemlösungskompetenz aber ohne Beziehungen sieht die Sache hingegen mau aus.
Ehrlich, das ist Bullshit. Klar musst du auch in der Politik Zeit und Mühe investieren, die Parteimitglieder setzen dich nicht einfach so auf Platz 1 der Wahlliste, weil du so einen schönen, vollmundigen Namen hast.